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Alice im Netz - das Internet vergisst nie!

Alice im Netz - das Internet vergisst nie!

Titel: Alice im Netz - das Internet vergisst nie! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Szillat
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Haar und einem fantastischen Körper. Stark, durchtrainiert, muskulös.
    Jedes Mädchen, jede Frau sehnte sich nach so einem Mann, wie er es war. Ganz sicher. Daran konnte gar kein Zweifel bestehen. Er war geil. Und heiß. Und lässig. Und cool. Und stark.
    Und er war ihr so nahe gekommen. Hatte sich ihr so verbunden gefühlt. Immer wieder ihre Bilder in den unterschiedlichen Foren betrachtet, mit denen sie ihre Profile vervollständigt hatte.
    Bei MyMoves gab es sogar einen Film von ihr. Sie hatte aus Jux mit ihrer Freundin einen Titel von Silbermond nachgesungen und das Video dort hochgeladen. Genau siebenhundertdreizehn Mal hatte er es sich schon angeschaut.
    Eine Minute und zwölf Sekunden lang war sie darin zu sehen. Sie sang und kicherte, warf ihre langen Haare zurück, ihre Augen funkelten. Er starrte jedes Mal auf ihre süße Stupsnase, ihren sinnlichen Mund. Alles an ihr war eine einzige himmlisch-süße Versuchung. Und er war ihr Schicksal.
    Er liebte sie so sehr. So sehr. Er liebte sie so sehr, dass es wehtat.
    Und was tat sie?! Sie traf sich mit diesem Lackaffen und ließ sich von ihm begrapschen.
    Er bückte sich nach den Zeitschriften, hob sie auf, glättete eine nach der anderen und legte sie wieder ordentlich auf den Tisch zurück. Dann ging er in die Küche, schlug sich drei rohe Eier in ein Glas und trank es bis zum letzten schleimigen Tropfen aus. Danach stellte er das leere Glas in das Spülbecken, nahm eine Scheibe Brot aus dem Kasten und belegte es mit Kochschinken. Anschließend holte er sich eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank, öffnete sie, legte das Brot auf einen kleinen Teller und ging mit Flasche und Teller in den Händen ins Wohnzimmer zurück.
    Als er sich tief seufzend in den Sessel sinken ließ, hatte er einen Entschluss gefasst: Er würde sich das nicht gefallen lassen. Diesmal würde er seine große Liebe nicht so einfach einem anderen überlassen.
    Nicht kampflos.
    Ja, er würde um sie kämpfen.
    Mit allen Mitteln.
    Bis zum Ende.
    Bis er sie zu seiner Frau gemacht hatte.

16. Kapitel
    â€žWo warst du?“ Katja rief Alice auf dem Handy an, als sie gerade dabei war, die Haustür aufzuschließen.
    â€žBei meiner Oma. Hab ich dir doch gesagt“, krächzte Alice in den Hörer.
    â€žUnd warum war dein Handy nicht an?“
    â€žOh … Das hab ich wohl vergessen.“
    â€žUnd wann hast du’s endlich bemerkt?“
    â€žKatja, was soll denn das?!“
    â€žNee, sag mal. Es interessiert mich wirklich.“
    â€žVor fünf Minuten oder so.“
    â€žAha. Und warum erst so spät?“
    â€žKatja, das wird mir jetzt echt zu blöd.“
    â€žMir auch, Alice“, erwiderte Katja bitter. „Mir auch“
    Alice hörte, wie Katja tief Luft holte, und bereitete sich innerlich auf eine heftige Standpauke vor. Katja hatte sie durchschaut. Das war sicher. Aber wie viel wusste sie? Hatte sie etwa mitbekommen, es vielleicht sogar mit eigenen Augen gesehen, dass sie mit Edgar im Café Krügers gewesen war. Dass er seine Hand auf ihre gelegt und ihr dabei so tief in die Augen geblickt hatte, dass Alice davon ganz schwindelig geworden war?
    â€žKatja … ich …“
    â€žSchon gut“, fiel Katja ihr ins Wort. „Du bist ja nicht verpflichtet, mich über jeden deiner Schritte zu informieren. Aber so eine blöde Lügerei ist einfach scheiße.“ Sie stockte. Alice hörte, wie sie erneut tief Luft holte, bevor sie fortfuhr. „Aber ich kam mir vorhin ganz schön blöd vor, als ich bei deiner Oma angerufen habe und sie überhaupt nichts davon wusste, dass du heute zu ihr kommen wolltest.“
    â€žOh“, sagte Alice. Etwas Besseres wollte ihr einfach nicht einfallen.
    â€žJa, oh!“
    Schweigen. Wieder atmete Katja geräuschvoll ein.
    Schließlich meinte sie: „Du solltest dich dringend bei deiner Oma melden. Sie macht sich bestimmt Sorgen. Ich habe wohl recht überzeugend geklungen, als ich ihr gesagt habe, dass du ganz sicher zu ihr gehen wolltest.“
    â€žJa, mache ich gleich“, murmelte Alice peinlich berührt.
    â€žUnd? Möchtest du mir sagen, wo du in Wirklichkeit gewesen bist?“
    Diesmal war es Alice, die tief Luft holte, bevor sie erklärte: „Ich erzähl es dir. Aber nicht jetzt, okay?“
    â€žOkay“, meinte Katja, und zu Alice’ Verwunderung klang sie tatsächlich kein

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