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Alice im Netz - das Internet vergisst nie!

Alice im Netz - das Internet vergisst nie!

Titel: Alice im Netz - das Internet vergisst nie! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Szillat
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einfach nur loswerden“, beendete Edgar ihr Gestammel. „Schon kapiert. Ciao.“
    Damit stieß er kräftig die Tür auf und eilte hinaus.
    Alice stand einen Moment lang regungslos da.
    Ich bin so bescheuert. Ich bin so blöd. Ich bin so selten dämlich
.
    Dann holte sie tief Luft, schob die Tür auf und rannte Edgar hinterher.
    â€žEdgar. Warte!“
    Zögerlich blieb er stehen.
    â€žWas?“, knurrte er sie an, als sie direkt vor ihm stand und verlegen grinste.
    â€žIch … ähm … Ich habe gar kein Buch gekauft.“
    â€žHab ich wohl kapiert.“
    Alice schob die Zungenspitze zwischen die Zähne und strich sich mit der Hand durch die schwarzen Haare. Edgar sah ihr schweigend dabei zu.
    â€žVielleicht können wir noch einmal reingehen? Ins Café Krügers?“, sagte Alice mit leicht zitternder Stimme. „Ich habe zwar kein Geld mehr, aber bei Täubchen muss man nicht unbedingt was trinken. Man kann auch einfach nur so dasitzen.“
    Edgar machte den Mund auf. Schloss ihn aber gleich wieder, ohne dass er etwas gesagt hatte, und nickte Alice zu.
    Schweigend gingen sie nebeneinander ins Einkaufszentrum zurück, stiegen die Treppe hinauf und suchten sich im Café Krügers einen Platz an einem Zweiertisch in der Ecke.
    â€žIch …“, begann Alice stockend, „ich war heute schon mal hier. Wegen Jared.“
    Edgar stöhnte auf und verdrehte die Augen.
    Doch Alice fuhr unbeirrt fort. „Ich wollte mich mit ihm treffen. Aber er ist nicht erschienen. Wobei ich, ehrlich gesagt, auch nicht anderes erwartet habe.“
    Alice verstummte, weil Täubchen an den Tisch getreten war. „Darf ich euch etwas bringen?“
    Alice wollte gerade „Nein, danke“ murmeln. Aber Edgar kam ihr zuvor. „Ja, gerne. Ich möchte eine Coke“, sagte er freundlich und lächelte. Dann wandte er sich an Alice. „Was möchtest du trinken? Du bist eingeladen.“
    Alice hob die Hand und wollte protestieren. Doch Täubchen trällerte: „Was darf ich dir bringen, Schätzchen?“
    Ihr Blick war freundlich und duldete keinen Widerspruch.
    â€žAuch ‘ne Cola“, murmelte Alice ergeben. Und noch leiser fügte sie an Edgar gewandt hinzu: „Danke.“
    Täubchen eilte davon, und Edgar bedachte Alice mit einem auffordernden Blick. „Erzähl weiter.“
    Alice wusste nicht, warum sie ausgerechnet mit Edgar hier saß und ihm von Jared und den bekloppten E-Mails erzählte. Ihr war noch nicht einmal klar, warum sie ihm hinterhergelaufen war und ihn gebeten hatte, mit ihr ins Café Krügers zu gehen. Aber zum ersten Mal kam ihr der Gedanke, dass Edgar doch nicht so verkehrt war – und dass sie etwas für ihn empfand. Er war nicht nur ein Angeber mit Hollywoodgrinsen und hohlen Geschichten über seinen Regisseur-Vater. Er war – ja, was war er eigentlich? Okay?
    Mehr als das? Ein guter Typ? Ein
richtig
guter Typ? Ein Kerl, in den sie sich womöglich verlieben könnte?
    Alice schüttelte den Kopf, als könnte sie damit ihre wirren Gedanken ordnen. Dann erklärte sie: „Ich habe den Verdacht, dass Mike, ein Junge aus meiner Klasse, mich mit bekloppten E-Mails stalkt.“
    Edgar legte die Stirn in Falten. „Mike? Aber hattest du nicht gerade noch von einem Jared geredet?“
    Alice nickte. „Mike gibt sich als Jared aus. Er hat mich sogar gefilmt und den Film ins Internet gestellt.“
    Edgar riss die Augen auf. „Der hat dich gefilmt?! Wo?“
    â€žIn meinem Zimmer.“ Alice schnaubte. „Ich habe aber schon eine Beschwerdemail an MyMoves gesendet und einen Missbrauch gemeldet.“
    â€žWas für ein Arsch“, regte sich Edgar auf.
    Alice schnaubte noch einmal, sagte aber nichts mehr.
    Edgar legte seine Hand auf Alice’, und sie ließ es einfach geschehen.
    â€žErzähl mir die ganze Geschichte, Alice“, forderte er sie sanft auf. „Ich habe Zeit.“
    Alice nickte schwach. Dann begann sie zu erzählen.

15. Kapitel
    Er rannte im Zimmer unruhig auf und ab. Wie ein Tiger, der sich mit seiner Gefangenschaft nicht abfinden konnte.
    Wie konnte sie ihm das nur antun? Warum hatte sie sich mit diesem Typen getroffen?
    Diesem Angeber. Schönling. Diesem Arschloch.
    Stöhnend ließ er sich in den Sessel sinken und starrte gegen die weißgetünchte Wand.
    Es war immer das Gleiche. Sobald ihm ein Mädchen gefiel, kam

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