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Alice im Netz - das Internet vergisst nie!

Alice im Netz - das Internet vergisst nie!

Titel: Alice im Netz - das Internet vergisst nie! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Szillat
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bisschen beleidigt. „Wir reden morgen in der Schule darüber. Ich muss dir dann auch noch etwas anderes sagen. Oder vielmehr erklären. Aber das ist wirklich nichts fürs Telefon. Ich denke, dabei sollte ich dir in die Augen schauen.“
    â€žWas ist denn los, Katja? Das hört sich ja richtig ernst an.“
    â€žMorgen, Alice. Morgen“, bestimmte Katja.
    Dann riet sie ihr noch, das Handy in Zukunft besser eingeschaltet zu lassen, sagte, dass sie sie lieb habe, und verabschiedete sich.
    Alice schämte sich entsetzlich.
    Sie hatte die Wohnungstür kaum geöffnet, als sie mit einem heftigen Ruck von innen aufgezogen wurde und ihre Mutter mit geröteten Augen und kalkweißer Gesichtsfarbe vor ihr stand.
    â€žAlice, zum Glück!“, rief sie erleichtert.
    â€žOh je. Oma hat wohl gleich eine Vermisstenanzeige aufgegeben“, ahnte Alice und blickte schuldbewusst zu Boden.
    â€žWas meinst du?“ Ihre Mutter sah sie verständnislos an.
    â€žJa, es war blöd von mir. Und es tut mir auch leid. Sorry.“
    Natürlich war die ganze Sache nicht gut durchdacht gewesen. Ganz im Gegenteil. Alice hätte sich selbst für ihre Blödheit in den Hintern treten können. Aber so leid es ihr auch tat, so sehr nervte sie schon jetzt das Theater, das ihre Mutter unweigerlich darum machen würde.
    Alice war sofort klar, wie die ganze Sache abgelaufen sein musste: Katja hatte versucht, sie auf ihrem Handy zu erreichen, warum auch immer. Das Handy war aus gewesen, also hatte sie es bei Alice’ Oma versucht. Natürlich hatte sich ihre Oma sofort schreckliche Sorgen gemacht und nicht eine Sekunde gezögert, bei ihrer Mutter anzurufen, um zu erfahren, wo Alice denn bliebe. Und ihre Mutter wiederum hatte so reagiert, wie sie meistens reagierte: Sie hatte sich Sorgen gemacht. Ihre Tochter war verschwunden – und noch dazu nicht auf dem Handy zu erreichen. Schlimm! Eine Katastrophe! Wie konnte sie nur!
    â€žEs tut mir wirklich leid“, wiederholte sich Alice. „Ich wollte Katja loswerden. Ich weiß, das war total blöd von mir, aber … Na ja, ich konnte doch nicht damit rechnen, dass …“
    Ihre Mutter fiel ihr schroff ins Wort. „Was redest du da eigentlich? Ob du dich mit Katja gestritten hast oder nicht, ist mir ehrlich gesagt im Moment völlig egal. Robin ist nach der Schule nicht nach Hause gekommen. Papa ist mit dem Auto unterwegs und sucht ihn. Ich habe schon sämtliche Klassenkameraden und Freunde abtelefoniert. Niemand hat ihn gesehen. Dich habe ich seit Stunden versucht anzurufen und natürlich auch Katja, weil ich wissen wollte, ob du bei ihr bist.“
    Sie schlug die Hände vors Gesicht und schluchzte leise.
    â€žOh Gott“, entfuhr es Alice. „Das … das habe ich nicht gewusst.“
    â€žNa, wie denn auch“, jammerte ihre Mutter und ließ die Hände langsam wieder sinken. „Du hattest dein Handy ja nicht angestellt.“
    â€žIch habe eben mit Katja telefoniert. Aber sie hat mir nichts davon gesagt, dass Robin …“ Sie brachte den Satz nicht zu Ende, weil sie nicht wusste wie.
    â€žKatja weiß gar nichts davon. Ich habe nur kurz gefragt, ob du bei ihr bist. Mehr nicht“, erklärte ihre Mutter, als sie sich wieder etwas gefangen hatte.
    Sie nahm ihren Mantel von der Garderobe, riss die Handtasche von der Kommode und schaute Alice ernst an. „Ich fahre jetzt noch einmal zur Polizei. Vorhin wollten die meine Vermisstenanzeige noch nicht aufnehmen, aber jetzt ist es stockdunkel, da werden sie etwas unternehmen müssen. Du bleibst zu Hause, falls Robin doch noch kommt. Und blockier das Telefon nicht. Du musst unbedingt erreichbar sein, hörst du?!“
    Alice nickte. „Kann ich sonst noch irgendetwas tun?“, wollte sie wissen und spürte plötzlich eine gewaltige Angst in sich aufsteigen.
    Ihre Mutter schüttelte den Kopf. „Nein. Oder doch: Ruf Papa an und sag ihm, dass ich zur Polizei gefahren bin. Er soll da hinkommen. Aber von deinem Handy aus. Ich will, dass die Leitung frei ist.“
    Sie drückte Alice einen fahrigen Kuss auf die Wange und eilte zur Tür hinaus.
    Alice blieb eine Weile regungslos im Flur stehen und starrte auf die geschlossene Wohnungstür. Ihre Gedanken rasten in sämtliche Richtungen. Die Jungs, ganz bestimmt steckten die Jungs dahinter, die Robin geschlagen hatten. Sie musste Katja anrufen, um zu erfahren, wer die

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