Alice im Zombieland (German Edition)
dem Stemmeisen (für den Kampf), einer Nagelfeile (zum Zustechen), dem Antiserum und meinem Handy - und rannte in vollem Tempo von der Tür zum Auto. Das hätte ich mir sparen können. Nana und Pops waren hinten im Garten.
Ich glitt auf den Beifahrersitz des Mustangs und bekam eine Gänsehaut. Jeden Tag wurde es ein bisschen kälter. Ich roch Kats vertrauten Duft - ein leichtes blumiges Parfüm - und registrierte ihr wie üblich schalkhaftes Lächeln.
„Okay, wow!“, sagte sie. „Es gibt ja mehrere Werte auf der Skala ‚Ich habe dich vermisst‘. Dieser Sprint von der Veranda zum Auto muss ganz oben liegen.“
Zarte Röte überzog ihre Wangen heute, die Schatten unter ihren Augen waren verschwunden. „Na gut, dann verdiene ich eine Belohnung.“
„Deine Denkweise gefällt mir. Lass uns einen Kaffee trinken, bevor wir ins Zentrum gehen. Ich gebe einen aus.“
Während sie zum nächsten Starbucks fuhr, suchte ich am Himmel nach Wolken der Verdammnis. Gute Nachricht: kein Kaninchen. Schlechte Nachricht: Der Himmel war grau, dunkle Wolken kündigten ein Gewitter an. Wenn die Sonne sich weiterhin versteckte, konnte sie die empfindlichen Zombies nicht daran hindern herauszukommen. Richtig?
Ich nahm mir vor, Cole danach zu fragen. Solange ich es nicht wusste, musste ich in Alarmbereitschaft bleiben. Für alle Fälle.
„Irgendwas von Cole gehört?“, fragte sie.
„Weswegen? Warum? Hast du was gehört?“
Sie schnurrte geradezu vor Wonne. „Ruhig Blut. An meine Ohren ist nichts gedrungen. Und ich denke, ich kann ohne Probleme sagen, er gehört ganz dir. Ich schwöre, in der Schule verschlingt er dich mit Blicken. Was ich unauffällig herausbekommen wollte, war, ob du was von Frosty weißt. Er hat mich seit gestern Abend weder angerufen noch eine SMS geschickt. Das sieht ihm gar nicht ähnlich. Normalerweise hängt er mir immer an den Fersen.“
Aha. „Cole hat irgendwas verlauten lassen, dass Frosty sich nicht wohlfühlt. Er ist aber wohl auf dem Weg der Besserung, also wirst du sicher bald von ihm hören.“ Ich wusste, dass mit ihm alles in Ordnung sein musste, denn sonst hätte Cole garantiert nicht schlafen können und mich angerufen.
„Wahrscheinlich. Er versucht es inzwischen mindestens zweiMal am Tag.“
„Versucht was?“ Ich brachte es nicht über mich, es selbst auszusprechen.
„Sex“, kam es geradeheraus.
„Aha.“
Wir erreichten den Drive-in, aber es waren drei Wagen vor uns.
„Ja, genau. Er war mein Erster“, fügte sie hinzu. „Mein Einziger. Wie steht‘s mit dir?“
„Ich … äh … hab noch nie …“
Sie riss ihre hübschen haselnussbraunen Augen auf. „Noch nie?“
„Noch nie.“
„Du Glückliche. Ich wünschte, ich hätte auch noch nie. Nicht weil es schlecht ist, sondern weil sich danach alles ändert. Es wurde das Einzige, was Frosty von mir wollte. Aber jetzt genug über mich. Du denkst daran, das Unanständige mit Cole zu tun, oder nicht?“
„Nein. Doch. Vielleicht. Ach, ich weiß nicht.“ Nervös zwirbelte ich meinen Sicherheitsgurt zwischen den Fingern. „Ich bin mir ja nicht mal sicher, ob wir offiziell zusammen gehen, obwohl er meinte, er will, dass ich ihn besser kennenlerne. Als ich sagte, das wäre noch nicht der Fall, schoss er Informationen über sich auf mich ab, als wäre ich eine Schießscheibe.“
„Mädchen, der will dich garniert, und zwar mit Frosted Flakes zum Frühstück. Das sind übrigens seine Lieblingsfrühstücksflocken.“
Da fehlten mir die Worte.
„Zur Frage, ob es das wert ist, kann ich dir sagen, es ist ein großer Schritt. Jetzt, wo Frosty mein Ex ist, muss ich mit der Tatsache leben, dass jemand, den ich verachte oder vielleicht auch nicht, mich nackt gesehen hat.“
Ein schmaler Sonnenstrahl schlich sich durchs Wagenfenster und ließ ihre Augen in einem hellen Grünton schimmern. Die Sonne! Wunderbar! Eine Sorge weniger. Natürlich verschwand dieser Strahl eine Sekunde später, als hätte es ihn nie gegeben. Verflucht!
Wir rückten ein Stück weiter vor. „Ich weiß, dass ihr euch schon geküsst habt“, sagte Kat. „In der Tat weiß jeder aus dem Klub, dass du Cole geküsst hast, und jeder wundert sich, dass du immer noch Luft in der Lunge und überlebt hast. War er denn gut?“
Ein verträumter Seufzer entschlüpfte mir. „Er war erstaunlich.“
Ihr Lachen klang wie die Glöckchen von Feen, rein und fröhlich.
„Dich hat‘s ja schwer erwischt, meine Liebe.“
„Ja.“
Sie trommelte mit den Fingern auf
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