Alice im Zombieland (German Edition)
wunderschönen Gefängniszeremonie heiraten, denn wir wissen ja alle, dass er mal dort landen wird, kann Ali dir vielleicht Kontakte vermitteln.“
Ihr Blick aus strahlenden haselnussbraunen Augen richtete sich auf mich.
„Reeve ist nämlich seit zwei Jahren in Bronx verknallt.“
Diese Information traf mich wie … na, sagen wir mal - ein Schlag mit dem Baseballschläger. So was hätte ich ja niemals vermutet. „Aber der ist doch so …“
„Serienkillermäßig?“, schlug Kat vor und zog die Augenbrauen hoch.
Nun ja, als wäre ich geeignet, das zu beurteilen. Bronx mochte vielleicht die Ausstrahlung eines Serienkillers haben, aber ich war besessen von dem Typen, der sein Anführer war.
„Ich habe versucht, sie zu warnen“, sagte Wren.
„Und nicht nur ein Mal“, bestätigte Poppy nickend.
Jetzt wurde Reeve rot. „Bronx hat mehr als einMal klargemacht, dass er sich nicht für mich interessiert“, sagte sie und hob das Kinn. „Also ist es sowieso egal.“
Wren umfasste ihre Wasserflasche. „Und wie oft habe ich dir gesagt, dass du ohne ihn besser dran bist?“
„Das bist du echt“, bestätigte Poppy.
„Außerdem“, fuhr Reeve fort, „habe ich beschlossen, John Clarys Einladung anzunehmen und mich mit ihm zu treffen.“
„John Clary“, riefen Kat, Poppy und Wren gleichzeitig.
„Er passt perfekt zu dir!“
„So ein guter Typ!“
„Er kann dir in Mathe helfen, damit du bessere Zensuren bekommst.“
Ich konnte leider nichts dazu beisteuern, da ich keine Ahnung hatte, wer John Clary war.
Während die Mädchen ihr noch tausend Fragen stellten, klingelte es zum Ende der Pause. Es war Zeit, sich auf den Weg zu den Unterrichtsräumen zu machen. Arme Reeve! Sie wirkte auf mich, als würde sie nackt vor ihrer Geschichtsklasse stehen, um einen Vortrag über die Hexenprozesse von Salem zu halten, und sich selbst als Anschauungsmaterial zur dort angewandten Folterpraxis herzeigen.
Ich verabschiedete mich und stand auf. Als ich mich umdrehte, stieß ich mit jemandem zusammen. Ich murmelte eine Entschuldigung, während ich Halt suchend meine Hände ausstreckte, die auf einer festen Männerbrust landeten.
Was auch immer ich hatte sagen wollen, erstarb auf meinen Lippen, denn ich stellte fest, dass ich Cole Holland berührte.
Meine Hände liegen tatsächlich auf Cole Hollands Brust .
Den Blick gehoben … und da war er. Ich schnappte nach Luft, atmete dabei den Duft von Sandelholz ein und hätte fast aufgestöhnt. Er roch genauso wie während meiner … Himmel noch mal! War das wieder eine Halluzination? Hier und jetzt? Ich presste die Fingerspitzen auf seine Brust. Er fühlte sich fest und warm an. Was bedeutete … das hier war Wirklichkeit. Es passierte tatsächlich.
Nun konnte ich das Aufstöhnen nicht mehr unterdrücken. Ich wollte zurückweichen und stieß gegen die Sitzbank. Er versperrte mir den Weg nach vorn.
Mein Magen machte komische Sachen, schien sich zu drehen und eine Zirkusnummer zu vollführen.
„Na, na“, sagte Kat übertrieben fröhlich. Die anderen Mädchen warfen ihm nur einen skeptischen Blick zu, bevor sie sich aus dem Staub machten. „Bist du hier, um Ali und mich zu unserem Klassenzimmer zu begleiten, großer Junge?“
In Coles Wange zuckte ein Muskel, als müsste er seine Wut unterdrücken. Ich konnte mir gut vorstellen, dass er hoffte, eines Tages Weltmeister im Schwergewichtsboxen zu werden.
„Was ist?“, drängte Kat.
Er starrte mich nur an. „Ali …“
Seine Stimme ging mir durch und durch, tief und voll und ein bisschen rau, als hätte er meinen Namen durch einen Fleischwolf gedreht. Warum war das so smexy? Und warum war das dieselbe Stimme, die ich von meinen Visionen her kannte?
„Meinst du mich?“, krächzte ich. „Was ist denn?“
Blöde Frage. Ich wusste genau, was war.
Er ging glücklicherweise nicht darauf ein, sondern sagte an Kat gewandt: „Lass Frosty nicht so lange zappeln. Du machst ihn fertig.“
Kat kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen, ein sicheres Zeichen dafür, dass sie wütend wurde.
„Er hat es verdient, fertiggemacht zu werden. Immerhin hat er den kleinen Frosty diesen Sommer nicht in der Hose gelassen“, zischte sie.
„Das stimmt nicht“, entgegnete Cole scharf.
„Doch.“
„Nein.“
„Doch!“
„Nein“, wiederholte Cole jetzt trotz ihrer wachsenden Wut ruhiger.
Ich hätte bei dem Wortwechsel wohl den Kopf hin- und herpendeln lassen wie bei einem Tennismatch, aber er hatte während der ganzen
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