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Alicia II

Alicia II

Titel: Alicia II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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Leu­te wie ich nütz­li­che In­for­ma­tio­nen in die Hand be­kom­men.«
    Ali­cia brach­te uns die Glä­ser. Sie zog einen Ses­sel quer durch das Zim­mer, stell­te ihn in mei­ne Nä­he und setz­te sich. Das Fens­ter­bild hin­ter ihr war son­nig. Ali­ci­as Au­gen wirk­ten dun­kel, schwer­mü­tig, als kön­ne kei­ne Son­ne sie er­hel­len.
    »Okay, zu­rück zu den See­len«, sag­te Ben. »Es gibt sehr ge­gen­sätz­li­che Mei­nun­gen dar­über, was es ist, das sie uns ent­neh­men und See­le nen­nen. Viel­leicht ist es Zell­ma­te­rie, wie man­che Leu­te fest glau­ben, die auf ir­gend­ei­ne Wei­se die Es­senz un­se­res Seins, so lie­be­voll See­le ge­nannt, ent­hält. Wenn wir dort ge­ne­ti­sche Blau­pau­sen ha­ben kön­nen, warum nicht auch See­len? Es be­stand im­mer der Ver­dacht, daß den Ge­ne­ti­kern bei ih­ren For­schun­gen et­was ent­gan­gen war, et­was, das in al­len un­per­sön­li­chen Theo­ri­en über DNA und RNA fehl­te. Al­le un­se­re er­erb­ten Fä­hig­kei­ten soll­ten von der gu­ten al­ten DNA-He­lix ab­hän­gen? Wir konn­ten doch nicht ein­fach ei­ne An­samm­lung von Ma­te­rie sein, die von im we­sent­li­chen völ­lig er­forsch­ten Kräf­ten ge­steu­ert wer­den. Es muß­te et­was Über­na­tür­li­ches da­bei sein, et­was Jen­sei­ti­ges, et­was, das die Le­bens­kraft er­klärt, die wir al­le in uns füh­len. Ein neu­er ge­hei­mer Pro­zeß, durch den man dies Über­na­tür­li­che ex­tra­hie­re, war an­fangs ein un­glaub­li­cher Ge­dan­ke, aber na­tür­lich konn­ten wir nicht um­hin, dar­an zu glau­ben. Dann wur­den wir in­for­miert, daß die See­le – oder was es sonst sein moch­te –, die beim Er­neu­ern auf einen an­de­ren Kör­per über­tra­gen wird, aus dem wäh­rend der Pe­ri­ode der Dun­kel­heit kon­ser­vier­ten Ge­hirn stammt. Und das leuch­te­te uns ein. Na­tür­lich! Aus un­serm Ge­hirn, wo die See­le sit­zen muß! Ich weiß, es klingt ab­surd, wenn wir so dar­über spre­chen, aber auf die­se Wei­se wird die Er­neue­rung durch­ge­führt. Zu­erst iso­liert wur­de die­ser Be­stand­teil des Ge­hirns von Ban­di­el­lo und sei­nem For­schungs­team. Üb­ri­gens such­ten sie im Rah­men der pa­ra­psy­cho­lo­gi­schen For­schung an der Du­ke-Uni­ver­si­tät nach ei­ner Mög­lich­keit der As­tral­pro­jek­ti­on und sie hiel­ten ih­re Ent­de­ckung für et­was an­de­res. Sie in­ter­pre­tier­ten sie als ir­gend­ei­nen Ek­to­plas­ma-Un­sinn, weil es ei­ne Ant­wort auf ih­re Fra­ge zu sein schi­en. Aber an­de­re Leu­te er­kann­ten so­fort die Mög­lich­keit, end­lich die See­le fest­zu­na­geln. Denkt einen Au­gen­blick dar­über nach! Da sucht ein Hau­fen von Wis­sen­schaft­lern und Lo­gi­kern nach ei­ner Kä­se­glo­cke, die sich über den Geist stül­pen läßt! Aber im­mer­hin, nach jah­re­lan­gem Ex­pe­ri­men­tie­ren ent­wi­ckel­ten sie ei­ne Rei­he von Pro­zes­sen, die zum Er­neu­ern führ­ten. Bei vie­len Pro­be­ver­su­chen star­ben vie­le mensch­li­che We­sen, doch schließ­lich konn­te die See­le dem Ge­hirn ent­nom­men wer­den, und das Er­neu­ern wur­de mög­lich. Der Durch­bruch wur­de er­zielt, wie ich ge­hört ha­be, als sie ent­deck­ten, daß die As­tral-See­le, wie sie es da­mals noch nann­ten, au­ßer­halb des Kör­pers nicht für lan­ge Zeit über­le­ben kann. Dann ka­men sie auf den Ge­dan­ken, daß es mög­lich ist, ein die As­tral-See­le be­her­ber­gen­des mensch­li­ches Ge­hirn auf un­be­grenz­te Zeit zu er­hal­ten. Ihr müßt wis­sen, daß die ers­ten Er­neue­run­gen im Au­gen­blick des To­des durch­ge­führt wur­den, als die Kör­per der zu Er­neu­ern­den zwar schon kli­nisch tot wa­ren, aber noch funk­tio­nier­ten. Das war zu der Zeit ei­ne auf­re­gen­de Sa­che! So­bald das Ge­hirn ver­sag­te, wur­de die See­le in al­ler Ei­le ex­tra­hiert, der Wie­der­ver­wer­tungs­kör­per wur­de an­ge­schlos­sen, al­le Ver­bin­dun­gen zwi­schen ihm und dem Ster­ben­den her­ge­stellt, und zack! er­wach­te der Ster­ben­de in ei­nem neu­en und ge­sun­den Kör­per wie­der zum Be­wußt­sein. Ein Wun­der, ein Mys­te­ri­um! Als man erst ein­mal wuß­te, wie man ein Ge­hirn

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