Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alicia II

Alicia II

Titel: Alicia II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
Vom Netzwerk:
Cafeteria sind.«
    »Oh, das ist nicht nötig«, erklärte Alicia zuckersüß. Cheryls Griff um meinen Arm verstärkte sich zum Druck einer Stahlklammer. »Ich werde uns etwas zu essen und zu trinken holen lassen. Das wird dem Interview zugute kommen, für eine entspannte Atmosphäre sorgen und so.«
    »Nein!« sagte Cheryl.
    »Machen Sie sich keine Sorgen, Liebe, ich schicke sie Ihnen rechtzeitig für den Beginn der zweiten Hälfte der Besichtigung zurück. Kommen Sie mit mir, meine Herren.«
    Selbst den anderen Teilnehmern an der Führung mußte auffallen, daß die beiden Frauen Mühe hatten, ihre professionelle Höflichkeit zu wahren.
    »Nancy, Mr. Geraghty und ich speisen zusammen in einem der Privaträume.«
    Wieder reagierte Alicia nicht.
    »Nun, dann will ich versuchen, ihn Ihnen früh genug wiederzugeben, Cheryl. Inzwischen verschwenden wir hier Zeit, indem wir über Zeit reden. Ich werde sehen, was ich tun kann. Und nun, meine Herren, zu meinem Büro geht es hier entlang.«
    Cheryls Finger glitten über meinen Oberarm, als sie mich endlich losließ. Ich hatte den Eindruck, wenn sie sich mit Alicia um mich hätte schlagen können, dann hätte sie es getan.
    Aber als Mitarbeiterin des Public-Liaison-Büros mußte sie darauf verzichten.
    Beinahe tat sie mir leid, besonders als ich zurücksah und feststellte, daß sie die Absicht hatte, uns nachzustarren, bis wir hinter einer Ecke ihren Blicken entschwanden.
     

 
8
     
    Alicia ging schnellen Schrittes durch die Flure. Ich holte sie ein und flüsterte: »Was hat das alles zu bedeuten?«
    »Eine Änderung des Plans.«
    »Was für eine Änderung?«
    »Es geht jetzt los, Voss. Nach einem kurzen und demonstrativen Besuch in meinem Büro, wo ich die Laborkittel und Plaketten versteckt habe.«
    »Jetzt? Was ist mit dem Stromausfall?«
    »Auch der wird stattfinden. Wenn eure Gruppe in der Cafeteria sitzt. Gleich nachdem deiner lieben Freundin Cheryl die Vorspeise zu den Rippchen serviert worden ist, die sie sicher mit Tränen salzen wird.«
    »Du kennst ihre Pläne?«
    »Ich habe sie mir an den Fingern abgezählt. Besonders als die Küche anrief, um sich nach der Reihenfolge der Gänge für euer Tête-à-tête in dem privaten Speiseraum zu erkundigen. Tut mir leid, daß ich dich darum bringe, Voss, aber …«
    Alicias Schultern waren verspannt.
    »Du hast dir einen dummen Zeitpunkt ausgesucht, um eifersüchtig zu sein«, bemerkte ich.
    »Natürlich ist es ein dummer Zeitpunkt. Und glaub bloß nicht, daß ich wirklich eifersüchtig bin. Ich halte nur die Augen offen. Christus und Ethel, ich hasse diese Hure mit ihren großen Titten, das ist alles. Denke daran, ich muß die ganze Zeit so tun, als arbeitete ich gern mit ihr zusammen.«
    »Ich fand sie recht sympathisch.«
    »Kann ich mir denken. Wenn du deine Verabredung zum Dinner lieber einhalten möchtest, kann ich den Plan vielleicht noch einmal ändern.«
    »Okay, okay, kommen wir endlich zur Sache. Ich bin nervös genug, ohne daß ich mich mit dir wegen Cheryl Hidalgo herumstreiten muß.«
    »Du hast recht. Entschuldige. Auch ich bin nervös.«
    »Was meinst du, ist sie auf uns angesetzt?«
    »Möglich ist es. Darum habe ich mich entschlossen, unsere Angriffsmethode zu ändern. Sie kann durchaus den Auftrag erhalten haben, dich zu beobachten.«
    »Das wäre des Guten zuviel. Es sind bereits zwei Spione in unserer Gruppe.«
    »Was?«
    Ich berichtete ihr von unsern beiden Schatten.
    »Verdammt, ich bin nicht benachrichtigt worden, daß der Gästeliste in letzter Minute noch zwei Namen zugefügt worden sind. Es geht aber auch alles schief – wir haben jedoch keine Zeit, der Sache nachzugehen. Ich werde versuchen, jemanden zu finden, der dafür sorgt, daß sie die Gruppe nicht verlassen, aber ich weiß nicht, ob …«
    »Ihr habt hier noch andere Agenten?«
    »Natürlich. Du denkst doch nicht etwa, daß ich den Stromausfall ganz allein bewerkstelligen kann?«
    Aus Gründen unserer Sicherheit war ich über das Ausmaß der Untergrund-Infiltration innerhalb des Komplexes nicht informiert worden.
    »Es liegt auf der Hand, daß du besonders vorsichtig sein mußt, Voss. Hier herein.«
    Sie wies auf eine Tür, auf der in großen Buchstaben Public-Liaison-Büro stand. Die Namen Nancy Donner, Cheryl Hidalgo und vier andere befanden sich in kleineren Buchstaben in einer Ecke der Glasscheibe. Alicia hielt uns die Tür auf, und wir gingen durch ein leeres Vorzimmer (das andere Personal ging zeitig zum Abendessen, sagte Alicia)

Weitere Kostenlose Bücher