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Alicia II

Alicia II

Titel: Alicia II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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alles entscheidenden Fehler. Unter Schluchzen stieß ich hervor: »Es tut mir leid, es tut mir leid, es tut mir leid …«
    Ich hätte erkennen müssen, daß Mary und die anderen Zuschauer auf das Lied reagierten, indem sie über ihr eigenes Schicksal weinten. Ich war der einzige im Publikum, der laut um Verzeihung flehte. Ich konnte nicht aufhören hinauszubrüllen, wie leid es mir tue, selbst als mein Rücken keinen Kontakt mehr mit dem Kissen hatte. Ich merkte nicht gleich, daß die Sängerin ihr Lied unterbrochen hatte und mich anstarrte. Ich führte die Hände an mein Gesicht und wischte mir die Tränen ab.
    Neben mir fing Mary an, leise zu lachen.
    Ich sah sie an. Sie saß aufrecht, ein sieghaftes Strahlen in den Augen, und ich wußte, was sie sagen würde. Ich stand auf und versuchte, die Ausgänge zu entdecken.
    »Ich wußte es doch, du bist ein Wackelpeter!« schrie Mary. »Ich wußte es eher als Sam, verdammt noch mal! Ich habe ihm das Zeichen gegeben, als wir alle zusammensaßen.«
    Ich begann, aus dem Bodenloch hinauszuklettern. Mary stand auf.
    Im ganzen Raum starrten die Zuschauer mich an, die Augen gerade über Fußbodenniveau. Sie sahen wie Kinder aus, die aus Verstecken hervorlugen. Mary wandte sich um und gab ein auffälliges Handzeichen. Die beiden Männer, die sie mir als Sams Gorillas gezeigt hatte, rannten auf mich zu, die Fäuste geballt, die Augen von Tränen überfließend.
    Ich rannte zur Bühne hin, auf der die Schauspieler jetzt wirr durcheinanderliefen. In dem Versuch, in Richtung auf einen Ausgang abzubiegen, stolperte ich und rutschte auf dem gebohnerten Fußboden aus. Ich fiel beinahe in ein Fußbodenloch. Die beiden darin sitzenden Leute drückten sich an die gegenüberliegende Wand und streckten die Hände aus, als wollten sie sich vor der Berührung durch ein Seuchenopfer schützen. Ich wollte aufstehen, aber meine linke Hand glitt unter mir weg, und einer der Gorillas trat darauf. Der andere faßte mich hinten beim Kragen und hätte mich in die Höhe gerissen, wenn sein Partner nicht auf meiner Hand gestanden hätte. Der Kragenhalter grunzte, und der Fußzermalmer gab meine Hand frei. Als ich mehr oder weniger wieder auf den Füßen stand, boxte mir der eine in den Magen, und der andere hieb mir in den Rücken. Ich fiel nach hinten und erhielt einen heftigen Tritt in den Brustkorb. Während ich noch unten war, wurde ich von dem Mann, der zuvor meinen Kragen gepackt hatte, zweimal ins Gesicht geschlagen. Ein großer Ring an seiner mächtigen Faust riß mir die Haut auf. Ich sah das Blut an seiner Hand, als er sie für den nächsten Schlag zurückzog.
    Gleichzeitig widmete sein Partner sich der Aufgabe, meinen Körper zu bearbeiten. Er ließ harte Knüffe auf meinen Magen und meine Lenden niederregnen. Ich hörte Mary lachen. Der Mann mit dem Ring packte meinen Gürtel, zog mich hoch und schleuderte mich fort, als bedeute mein Gewicht ihm nicht mehr als ein leichter Wasserball. Ich schlug schwer auf dem Boden auf und rutschte in ein anderes Fußbodenloch, das von seinen Insassen bereits verlassen worden war. Mein Körper verdrehte sich und fiel gegen eins der Sensor-Kissen, das immer noch sendete. Inmitten meiner Schmerzen empfand ich eine glückselige Freude, daß es so viele wundervolle Aspekte des Todes gab. Ich sah hoch. Ein Gorilla faßte nach unten. Der Griff drückte deutlich die Einladung an mich aus, weiter mit ihm umherzutollen. Mary stand über ihm und sah entzückt aus.
    Dem Gorilla gelang aus seiner ungünstigen Position heraus ein Rückhandschlag, wobei sein Ring weiteren Schaden anrichtete. Währenddessen zog mich sein Kollege grunzend und fluchend aus dem Fußbodenabteil hinaus. Mary feuerte ihn an. Ein paar andere Zuschauer taten desgleichen.
    Die Lichter gingen plötzlich aus. Die Dunkelheit war so vollkommen, daß ich überzeugt war, es sei die Anfangsphase des Todes, ein Zustand, der mir willkommene Erleichterung bieten mochte. Mit schwindendem Bewußtsein nahm ich wahr, daß der Gorilla mich plötzlich losließ. Anscheinend war seine Hand mit einiger Gewalt weggerissen worden. Andere, weniger muskulöse Hände hoben mich auf. Hilfe kam von verschiedenen Quellen, und als ich ohnmächtig wurde, merkte ich noch, daß ich in der allgemeinen Richtung auf die Bühne zu transportiert wurde. Vielleicht, dachte ich, bin ich nun zu einem Teil der Vorstellung geworden.
     

 
12
     
    Als ich wieder zu mir kam, ließ der Schmerz nach, ein Zeichen, daß an mir

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