Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alien 1: Vierhundert Milliarden Sterne

Alien 1: Vierhundert Milliarden Sterne

Titel: Alien 1: Vierhundert Milliarden Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
Vom Netzwerk:
Text, ein
zusammenhängendes Ganzes. Das meiste bleibt zwar immer noch
unverständlich und ist zudem mit einer seltsamen Kosmologie
vermischt – mit Drachen, oder Wesen mit den
Eigentümlichkeiten von Drachen, Sternen, die das Schicksal
beeinflussen, und allem möglichen anderen Unsinn. Etwa so, als
ob jemand Einsteins Relativitätstheorie und die komplette
Anleitung zum Bau eines Phasenantriebs mit irgendwelchen antiken
Mythen durchmischt hätte. Gott allein weiß, was sonst noch
alles darinsteckt. Vielleicht ist es Ihnen möglich, uns
darüber Aufschluß zu verschaffen, Dorthy.«
    Dorthy hob vage die Schultern. Sie mußte wieder an die
blutrünstige Jagd in ihren Träumen denken – unter
einem Nachthimmel, an dem ein einziger trauriger Stern durch
interstellare Gaswolken schimmerte. Andrews Beschreibung der Schrift
paßte irgendwie in diesen Rahmen, in das Strickmuster dieses
Traums. Aber wie ein Traum beim Aufwachen verblaßte, entglitt
ihr auch jetzt wieder die Erklärung für diesen
Zusammenhang, so sehr sie sich auch bemühte, ihn zu begreifen.
Außerdem hatte sie niemand von dem Traum erzählt.
    »Vielleicht wäre es besser abzuwarten, bis die
Hüter ihre neuen Erkenntnisse, die sie sich in der Burg
aneignen, in die Tat umsetzen«, gab Dorthy zu bedenken.
»Wenn ich sie sondiere, kann ich vielleicht allgemeine Konzepte
verstehen und Aktion mit Eingebung vergleichen. Aber sicher kann ich
nicht eine fremde Sprache übersetzen, die ein ebenso fremdes
Wesen gerade liest.«
    »Wenn sie die Spitze der Spirale erreicht haben«,
entgegnete Andrews leutselig, »werden sie das Lied gelernt
haben, das sie singen müssen, um ihre Herren zu rufen. Sie
dürfen mir das ruhig glauben, Dorthy. Sie müssen es sogar.
Gott allein weiß, was danach geschieht.«
    »Diese verdammte Bombe wird wahrscheinlich genug von dieser
Welt haben und hochgehen«, knurrte Sutter.
    »Mach dir darüber keine Sorgen. Ehe die Hausmeister die
Spitze der Burg erreichen, verlegen wir das Camp fünfzig
Kilometer oder mehr in die Plains hinaus. Der Kartograph-Satellit,
den das Orbital-Kommando über diesem Gebiet hier abgesetzt hat,
steht immer über dem Horizont, so daß Ramaro jederzeit
Signale für seine Sonden aussenden und von ihnen abrufen kann.
Es gibt also kaum einen Zeitunterschied zu
überbrücken.«
    »So sieht der Plan also aus?« Sutter lachte. »Du
Bastard, wieso erzählst du mir nie etwas?«
    »Das ist unfair, Angel. Ich bemühe mich immer, dir jede
Frage von den Lippen abzulesen.« Andrews schenkte seiner
Freundin ein schiefes Grinsen und wehrte mit der Hand das aufblasbare
Kissen ab, das sie nach ihm warf.
    »Du bist ein richtiger Hundesohn, Duncan.«
    »Tatsächlich? Und ich hielt mich immer für einen
sehr moralischen Menschen – durch und durch!«
    Beides stimmte – und war doch nicht die ganze Wahrheit, wie
so vieles, was er sagte. Sicherlich stimmte es, daß er
leidenschaftlich an seine Vision der Bestimmung des Menschen glaubte,
eine Vision, die ausschließlich auf dem Ideal fußte,
daß der Mensch im Grunde gut war. Doch gleichzeitig
bekämpfte Andrews dieses Ideal, wo er nur konnte – mit
fairen oder unfairen Mitteln. Sein Bemühen, Major Luiz Ramaro
die Erlaubnis zum Betreten der Burg abzuringen, war vergleichbar mit
der Attacke eines Einmann-Schiffes auf einen Asteroiden. Dorthy, die
mehrfach Zeuge eines solchen Vorstoßes geworden war, fand das
höchst amüsant. Ramaro war außer Gefecht gesetzt und
wußte es auch genau, versuchte aber stur mit allen Mitteln den
Status quo beizubehalten.
    »Hören Sie, Luiz«, sagte Andrews einmal im
Gemeinschaftszelt, »es gibt kaum mehr einen Zweifel daran,
daß wir uns hier festgefahren haben. Sie wissen, wir haben mit
den Neuankömmlingen kein Glück. Wir können unsere
ganze Aktion hier abbrechen, wenn wir nicht unser Programm
erweitern.«
    »Sie haben doch gehört, was Colonel Chung sagte. Die da
oben sind mit unseren Fortschritten hier sehr zufrieden.« Ramaro
saugte den Saft aus einer Kunstfrucht und warf die leere Hülse
auf einen Haufen anderer. Andrews hatte ihn beim Mittagessen
gestört. »Hören Sie«, fuhr der fette Major fort,
nachdem er sich eine neue Frucht genommen hatte, »wenn die oben
von uns erwarteten, daß wir einen Ausflug in die Burg machen,
würden sie bestimmt ihre Anweisung über die Kontaktaufnahme
widerrufen. Da man das nicht getan hat, gehe ich davon aus, daß
man es auch nicht will. Außerdem – welchen Nutzen
hätte ein solches Unternehmen schon? Sind

Weitere Kostenlose Bücher