Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alien 1: Vierhundert Milliarden Sterne

Alien 1: Vierhundert Milliarden Sterne

Titel: Alien 1: Vierhundert Milliarden Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
Vom Netzwerk:
Details erkennen zu lassen. Zudem sind die Gebäude
durch die Bäume verdeckt. Wahrscheinlich waren sie deshalb nicht
auf den Scannerbildern zu erkennen, die für kartographische
Zwecke aus größerer Höhe geschossen wurden.«
    »Woher wollen wir wissen, daß dies ein Radioteleskop
ist«, fragte eine Technikerin. Dabei nestelte sie nervös an
dem Haarnetz, das ihr langes blondes Haar zusammenhielt. »Es
kann doch alles Mögliche sein – beispielsweise ein
Generator für Solarenergie.«
    »Oder ein Stadion der Aliens«, rief jemand, und alle
lachten.
    »Ich bitte Sie«, mahnte Ramaro. »Es dürfte
doch außer Zweifel stehen, daß ein Radioteleskop, welches
der FEIND gebaut hat, so aussehen muß wie eins von uns. Seine
Form wird schon durch die physikalischen Gesetzmäßigkeiten
diktiert.« Er ließ seinen Blick vorwurfsvoll über die
Anwesenden schweifen, und seine Miene drückte deutlich sein
Mißvergnügen über den plötzlichen
Heiterkeitsausbruch aus, bei dem sich die allgemeine Anspannung etwas
gelöst hatte.
    Andrews zupfte an seiner Nase – bei ihm das übliche
Zeichen für verhaltene Erregung oder Begeisterung. »Hat
dies die Typen oben endlich überzeugen können, daß
wir uns besser diesen Ort mal näher ansehen, als hier weiter
herumzuhängen?«
    »Wir müssen vorsichtig vorgehen«, bremste ihn
Colonel Chung. »Im Moment wird kein anderer Außenposten
außer diesem hier näher erkundet. Die hiesigen Ereignisse
dürften Ihren Tatendrang doch hinreichend stimulieren,
Andrews.«
    »Ich habe keine Lust mehr, nach und nach Einzelheiten wie
beim Puzzle zusammenzufügen. Ich will endlich das ganze Bild.
Ich will zum Kern der Sache. Sehen Sie, wir wissen weder, warum der
FEIND sich zur Planetenformung eine Welt mit einer solch
ausgebrannten, armseligen Sonne ausgesucht hat, noch wissen wir, wie
weit er sich schon in diesem Arm der Galaxis ausgebreitet
hat.«
    Bei jedem Argument unterstrich er seine Worte, indem er einen
Finger der rechten Hand mit dem Zeigefinger der linken
herunterdrückte. »Außerdem wissen wir nicht, wieso
die Kolonie bei BD Zwanzig so feindselig agiert, noch, wer oder was
der FEIND eigentlich ist. Aber ich gehe jede Wette ein, daß er
keinesfalls in der Form oder Gestalt der Hüter zu finden ist.
Wir haben keinen Versuch unternommen, herauszufinden, wer oder was
bei diesem anderen Stützpunkt am Äquator lebt. Vielleicht
sind sie ebenso feindlich gesinnt wie unsere Gegner bei BD Zwanzig.
Das mag auch auf jede andere seiner technologisch aktiven Kolonien
zutreffen, auf die wir stoßen. Aber bis jetzt haben wir uns
noch nicht davon überzeugt. Wir haben es nicht mal versucht! Bis das geschieht, können wir nur
herumrätseln und schöne Theorien entwickeln – die wir
aber nicht beweisen können.«
    »Sie sind nicht hier, um zur anderen Seite Kontakte
herzustellen«, wies Colonel Chung ihn zurecht. »Sie sind
lediglich hier, um Studien zu machen, das ist alles. Sie sollten die
Logistik dieser Expedition denen überlassen, die den Auftrag
dazu haben, Andrews. Ich für meinen Teil habe keine Anzeichen
dafür bemerkt, daß diese Entdeckung die Richtung oder den
Zeitplan unserer Untersuchungen hier unten auf der Oberfläche
beeinflussen könnte. Wie gesagt, wir müssen vorsichtig
sein. Ich brauche Sie wohl kaum daran zu erinnern, daß es nach
dem Ausbruch von Feindseligkeiten äußerst schwierig werden
dürfte, hier überhaupt noch etwas zu erforschen.«
    Für einen Sekundenbruchteil begriff Dorthy beinahe, was das
Orbital-Kommando hier unten auslösen konnte, wenn es sich
dafür entschied. Sie hatte die Vision, wie sich der ganze Planet
in ein einziges Flammenmeer verwandelte…
    Und schon war sie wieder vorbei. Wollten die da oben etwa jeden
Stützpunkt, jedes Gehege vernichten, wenn es zu feindlichen
Aktionen kam? Das wäre ganz ihr Stil.
    »Kommen Sie, Duncan. Beruhigen Sie sich. Haben Sie
Geduld«, sagte Ramaro.
    Andrews lächelte. »Sie wissen sehr gut, daß diese
spezielle Tugend nicht meine große Stärke ist, Luiz. Aber
ich beuge mich der Entscheidung. Welch andere Wahl hätte ich
denn auch?«
    Dorthy merkte sofort, daß er das nicht ernst meinte.
    »Also – schauen wir uns das Ding mal näher
an.« Andrews tippte auf die Tastatur des Holo-Terminals und
blätterte die farblich veränderten und verfremdeten
Schnappschüsse durch. Um ihn herum diskutierten die Techniker
erregt über den Sinn und Zweck des Teleskops, stritten sich
darüber, ob es zur Kommunikation diente oder

Weitere Kostenlose Bücher