Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alien 2: Verborgene Harmonien

Alien 2: Verborgene Harmonien

Titel: Alien 2: Verborgene Harmonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
Vom Netzwerk:
ihm schon im Outback begegnet. -
    Der größere der beiden Männer sagte
freundlich:
    »Wir haben nicht damit gerechnet, hier jemand von unseren
Leuten vorzufinden, aber vielleicht würdet ihr uns gern
helfen.« Seine Lederjacke stand trotz der Kälte offen, und
er hatte eine Pistole in den Hosenbund seiner Jeans geschoben.
    Sein Partner war schlank und hatte schütteres blondes
Haar.
    »Habt ihr hier noch andere von uns gesehen?« fragte er
jetzt. »Sie müßten jeden Moment hier sein.«
    Mari hob das Gewehr. Durch ihren Mund sagte der Blaue Bruder:
»Sie werden Ihre Waffen auf den Boden legen, Mr. Rivington. Und
Sie auch, Dr. Florey.«
    Nach einem Moment der Überraschung zuckte der
Größere die Schultern, ergriff die Pistole am Kolben und
ließ sie zu Boden fallen. Stirnrunzelnd breitete der Blonde die
Arme aus, um damit anzudeuten, daß er keine Waffe hatte.
    In diesem Moment erinnerte sich Miguel: der Flußcanyon. Der
Mann damals hatte zwar weiße Overalls getragen, keine grauen,
und sein Haar war kürzer und sauberer gewesen. Aber es war
derselbe Mann.
    »Florey«, sagte Miguel.
    Der Blonde sah ihn mit seinen blauen Augen überrascht an.
»Jesus, der Dingo!«
    »Du kennst den Burschen, Rick?« fragte der
Größere. »He, hören Sie«, wandte er sich an
Miguel, »wir stehen auf derselben Seite. Wir wollen uns hier nur
ein paar Informationen holen. Wenn ihr die Gebäude abbrennen
wollt, na schön. Aber laßt uns wenigstens…«
    »Genug geredet«, fuhr der Blaue Bruder aus Maris Mund
dazwischen. Die Frau hob das Gewehr – ja, wie eine Marionette,
dachte Miguel.
    »Schau nach, Miguel, ob sie noch andere Waffen
haben.«
    Miguel fand Jonahs Messer mit der breiten Klinge und zeigte es der
Frau. Sie sagte ihm, er solle es auf den Boden werfen. Danach tastete
er Rick ab und stieß dabei auf das kleine Funkgerät in der
Oberschenkeltasche des Overalls.
    - Das auch –, befahl das Fragment des Blauen Bruders in
seinem Kopf und versuchte, Miguel zu zwingen, die Hand um das
Gerät zu schließen und es aus der Tasche zu ziehen.
    Doch Miguel wich zurück. »Kommt nicht in Frage.« Er
biß die Zähne zusammen, als zwischen seinen Augen ein
scharfer Schmerz aufzuckte. Aber der Schmerz blieb erträglich.
Der Blaue Bruder war schwach… zu schwach, um die durch den
Schlangenwurz hervorgerufene Taubheit zu durchdringen.
    - Auch dafür wirst du bezahlen, Miguel. -
    Das werden wir erst noch sehen, dachte der Dingo, der erkannt
hatte, daß das Funkgerät offenbar eine Bedrohung für
den Plan des Blauen Bruders darstellte. Er kannte zwar nicht den
Grund, aber schon dieses Wissen genügte, daß er die
Schmerzen und die geflüsterten Drohungen in seinem Kopf
ignorierte.
    Die versklavte Frau, die von Miguels innerem Dialog nichts
mitbekam, schnarrte: »Ihr werdet etwas für mich tragen. Du
kommst mit, Miguel.« Sie führte die anderen zur Vorhallen
des Gebäudes, in der sie den Cryostat zurückgelassen hatte,
und sah unbeteiligt zu, wie die zwei Männer das Gerät
aufhoben. Florey machte eine Bemerkung über sein Gewicht und
fragte laut, was darin sei. Er erhielt zur Antwort, daß sie das
Gerät nicht sehr weit tragen müßten und schon bald
sehen würden, was darin war.
    »Herrgott, so neugierig bin ich nun auch wieder nicht
darauf«, erwiderte der Mann nervös.
    Ihr solltet euch fürchten, dachte Miguel und folgte
ihnen über das weitläufige Areal. Beide solltet ihr euch
sehr fürchten. Er selbst hatte zu viel Angst, um daran zu
denken, was geschehen mochte.
    Der Hang stieg langsam an. Oben auf der Kuppe sah Miguel zum
erstenmal die Stadt. Große Häuser, größer, als
Miguel je welche gesehen hatte, jedes für sich in einer Gruppe
von kahlen Bäumen. Dahinter die Ruinen der zerstörten
Vorstadt-Kuppeln, von denen ein paar immer noch brannten. Das
verwirrende Netz der grauen Straßen unter den niedrigen Wolken.
Bei den Docks dicke schwarze Rauchsäulen. Dort tobten die
schlimmsten Kämpfe bei den weißen Zwillingstürmen der
Fusionsfabrik, die die Stadt mit Energie versorgte, und um die vielen
Hektar der Hydroponik-Farm mit ihren Röhren und Tanks, mit deren
Inhalt die Stadt ernährt wurde. Entferntes Gewehrfeuer. Und
näher kommend das Brummen eines Fahrzeuges. Da bog es auch schon
um die Kreuzung: ein weißer Polizeistreifenwagen mit zwei
Männern darin.
    Mari hob ihr Gewehr, um den Wagen mit einem Schuß zu
stoppen. Doch während sie noch zielte, entwich die Luft mit
einem Knall aus dem Plastikkissen. Der Wagen schleuderte

Weitere Kostenlose Bücher