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Alien 2: Verborgene Harmonien

Alien 2: Verborgene Harmonien

Titel: Alien 2: Verborgene Harmonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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Kratzen ertönte vom Wagendach, es klickte und
rauschte in der Dunkelheit, in die sie versunken waren. Dann
öffnete sich eine Tür, und gelbliches Licht fiel in die
Aufzugkammer.
    Die Frau befahl allen auszusteigen und löste sich von dem
Compsim, ehe Rick sein Sprechfunkgerät einschalten, viel weniger
den richtigen Kanal scannen konnte. Sie stand schon neben dem Wagen,
als ihre Gefangenen aus der Kabine kletterten. Jonah half de Ramaira
heraus. Als Rick um den Wagen gehen wollte, befahl ihm die Frau,
zusammen mit Miguel den Cryostat zu tragen.
    »Ich möchte erst meinem Freund hier helfen.«
    »Der andere wird sich schon um ihn kümmern«, sagte
die Frau und richtete die Waffe auf ihn.
    Wie eine Marionette, dachte Rick. Eine Marionette, die
von innen bewegt wird. Wenn sie sich wenigstens wieder an den echten
Constat ankoppeln würde, hätte ich eine Chance. Und was
ist, wenn sie es nicht tut? Jesus, was für ein Gefühl mag
das sein, wenn Constat mich entkernt?
    Die Frau trieb sie vor sich her den Wartungsgang hinunter, der in
einer leichten Biegung vom Lastenaufzug wegführte. Nackte
Betonwände und -böden, Leuchtpaneele aus Plastik an den
Decken. Ein paar Paneele waren herausgerissen. Rick bemerkte einige
schemenhafte Bewegungen im Halbdunkel. Mit dem Dingo in das
Tragegeschirr des Cryostat eingespannt, hatte er sein
Sprechgerät loslassen müssen, um das Gleichgewicht halten
zu können.
    De Ramaira stützte sich auf Jonah und hüpfte auf einem
Bein vor ihnen her. Dabei sah er sich mit einem törichten
Lächeln im Gesicht nach allen Seiten um.
    Der Gang machte einen scharfen Knick. In eine der Wände war
ein großes Loch geschlagen worden. Ein Abhang aus
festgestampfter Erde führte, schwach erhellt von rotem Licht, in
die Tiefe.
    »Ich würde mal annehmen, daß da unten Tartarus
liegt«, bemerkte de Ramaira, löste sich von Jonah, lehnte
sich gegen die Wand und streckte das verwundete Bein waagerecht von
sich.
    Miguel erschauerte so heftig, daß der Cryostat in seinen
Gurten bedenklich schwankte. Rick setzte seine Last auf dem Boden ab
und tastete nach dem Sprechgerät in der Tasche.
    »Da hinunter sollen wir?« fragte Rivington, der sich in
das Loch vorgebeugt hatte und in die Tiefe spähte. Er trat
beiseite, als Constats Sklavin sich an ihm vorbeidrängte.
    Sie bückte sich durch das Loch in die Höhle hinein. Von
der Decke fiel eine kleine Maschine, ein Kabelroboter, herunter und
heftete sich an ihre Brust. Dabei wickelte sie mit einer kaum
wahrnehmbaren, blitzschnellen Bewegung etwas um das Handgelenk der
Frau. Augenblicklich wich die Steifheit aus ihrer Körperhaltung.
Beinahe graziös drehte sie sich um und lächelte. Der Robot,
sonst eingesetzt zur Reparatur von gerissenen Kabelverbindungen,
hatte die Verbindung zu dem Compsim in seinem Innern hergestellt. Mit
Constats kehliger Stimme sagte die Frau: »Jetzt sehe ich euch
endlich mit meinen Augen. Bald werdet ihr alle bei mir
sein.«
    »Du willst also wirklich, daß wir da runtergehen.«
Rick trat vor. Er mußte so nahe wie möglich an die Frau
heran. So nahe, wie er es wagte. Durch die Störung würde
sie vielleicht nur einen kurzen Moment die Kontrolle über sich
verlieren, bis sie die Analogie von Constat in ihrem Kopf
eingeschaltet hatte, die in ihr Gehirn eingebrannt war. Diesen Moment
mußte er nutzen. Rick sträubten sich die Haare bei der
Vorstellung, daß sein Vorhaben mißlang.
    »Nehmen Sie Ihre Last wieder auf«, befahl ihm Constats
Sklavin.
    »Kann man den Apparat gefahrlos nach unten tragen?« Rick
gab sich innerlich einen Stoß, trat neben sie und schaltete mit
einer schnellen Bewegung das Sprechfunkgerät in der Tasche auf
Suchlauf durch die Kilohertz-Langwelle, über die sämtlicher
Compsim-Verkehr abgewickelt wurde.
    »Du sollst nicht mit Charon streiten«, alberte de
Ramaira, als die Frau mit dem Kolben gegen Rick ausholte. Aber mitten
in der Bewegung hielt sie inne und warf den Kopf ruckartig hoch. Rick
packte das Gewehr mit einer Hand und riß mit der anderen den
Compsim-Robot von ihrer Brust.
    Die Frau schwankte. Einen Moment schien es, als würde sie
stürzen. Dann warf sie sich mit einer heftigen Drehung auf Rick.
Ihre Arme zuckten wild, ihre Fingernägel gruben tiefe Schrammen
in sein Gesicht. Ihr Körper prallte in voller Länge gegen
ihn, und plötzlich lag er am Boden. Der Gewehrkolben
preßte seinen Kopf zur Seite und bohrte sich schmerzhaft in
seinen Nacken. Der Tunneleingang schien auf ihn zuzusegeln und ihn

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