Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alien 2: Verborgene Harmonien

Alien 2: Verborgene Harmonien

Titel: Alien 2: Verborgene Harmonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
Vom Netzwerk:
schimmerndes Grün. Ein Jing-Jang-Zeichen
war auf das mit Akne übersäte Kiefergelenk
auftätowiert. Er legte seine Hand auf de Ramairas Arm. »Ich
kümmere mich darum, daß er heil nach Hause kommt, David.
Eine nette Party, wirklich.«
    Der blonde Jüngling polterte hinter seinem Freund die Treppe
hinab. Lächelnd sagte de Ramaira: »Diese jungen Leute
können nichts vertragen. Worüber sprachen wir
gerade?«
    »Über Web.«
    »Ja, richtig. Web ist Jons Freund, und Jon hat seine Freunde
darauf gebracht, sich den Mann von der Erde direkt
anzuhören.«
    »Ich habe den Eindruck, Jon ist dein
Protegé.«
    »Die Biologie ist seine Leidenschaft, und er hat den
nötigen Intellekt dafür. Es ist immer wieder ein
Vergnügen, mit jemand zu sprechen, dessen Ziel das Wissen selbst
ist – nicht nur ein Hilfsmittel, um ein anderes Ziel zu
erreichen. Anwesende sind natürlich ausgenommen. Ich kann daher
seine Freunde tolerieren, und – wer weiß? Vielleicht kann
ich ein paar von ihnen bekehren. Ich hoffe nur, daß Jon in der
Lage sein wird, ausschließlich für die Forschung zu
arbeiten, sobald er graduiert ist. Es wäre eine Schande, ihn an
die Farmer zu verlieren.«
    »Also soll er den hehren Wettstreit
weiterführen.«
    »Irgendeiner muß mich doch in dem großen, fast
schon verlorenen Kampf unterstützen, meine Freunde in der
Landwirtschaftlichen Fakultät endlich davon zu überzeugen,
daß sie die Karnickel kontrollieren müssen. Ich weiß
nicht, was der Zucht-Ausschuß sich dabei gedacht hat.
Genmanipulierte Hunde und Schafe – schön. Pferde und
Kühe – auch gut. Aber Kaninchen? Macht doch nichts, wenn
mal ein Kolonistenboot nicht ankommt! In hundert Jahren oder so, bei
all dem Futter, das sie hier finden, ohne natürlichen Feinde,
die sie fressen, werden diese süßen kleinen Viecher diesen
Kontinent radikal leergefressen haben.«
    »Wo du gerade von deinen Freunden in der Landwirtschaft
sprichst, fällt mir etwas ein. Ein paar vom Lehrkörper
haben nach deinem Auftritt am Landungstag ganz nett schlimme Dinge
über dich geäußert. Es hat überhaupt nichts
genutzt, daß du nicht zur Arbeit erschienen bist.«
    »Ja, ich kann mir denken, was sie gesagt haben«, meinte
de Ramaira leichthin. »Schon ehe meine ersten Berichte via
Kolonistenschiff-Autopilot zurückgingen – seltsame
Vorstellung, daß sie in diesem Moment Erde immer noch nicht
erreicht haben – mußte ich mich mit jeder Menge Mist
herumschlagen. Was soll’s, keiner wartet damit, bis erst wieder
ein Schiff ankommt, am wenigsten meine rührigen Freunde in der
Landwirtschaft! Aber ich habe dieses Haus und das Geld, welches ich
dadurch sparte, daß ich nicht oben am Hügel lebe. Dazu
kommen noch die Geräte, die ich mir von der Universität
über die Jahre hinweg – nun, sagen wir mal – geborgt
habe. Du siehst also, ich bin immer auf das Schlimmste gefaßt.
Mach dir keine Sorgen, Rick, daß ich mir nicht alles genau
überlegt hätte. Die ganzen vergangenen Wochen tat ich
nichts anderes.«
    »Glaubst du, es wird so weit kommen, daß sie dich
feuern?«
    »Ich sollte dir noch sagen, daß ich einen Tag nach dem
Landungstag – oder waren es zwei – Besuch von den Cops
hatte.«
    »Jesus – was wollten die?«
    »Ich hielt es für besser, nicht danach zu fragen, zumal
sie es offenbar selbst nicht so genau wußten. Sie haben das
Haus gründlich auf den Kopf gestellt – ich bin mit dem
Aufräumen immer noch nicht fertig – konnten aber nichts
finden. Ich weiß nicht, hinter was sie her waren. Vielleicht
dachten sie, ich hätte die Sinkkapsel gestohlen.«
    »Und – hast du nicht?«
    »Ich verrate dir ein Geheimnis. Die ganze Zeit, während
die Cops das Unterste nach oben kehrten, stand ich dabei – mit
einem großen Hut auf dem Kopf. Sie vergaßen
tatsächlich, mich aufzufordern, ihn abzunehmen.« De Ramaira
zwinkerte ihm zu, und Rick lachte. Es war zwar kein besonders
origineller Scherz, aber ein willkommener.
    »Dr. Florey?«
    Er drehte sich um.
    Lena lächelte ihn an. »Ich habe Ihnen Ihren Wein
mitgebracht.« Sie hielt ihm das Glas entgegen.
    »Ich denke, ich schaue mal nach, was unsere beiden Youngster
machen.« De Ramaira zog sich am Geländer hoch und sah
über die Köpfe der anderen Gäste zu der Ecke, in der
Jon und Web die Köpfe zusammensteckten. Web kritzelte etwas auf
Jons Papier und schien den Lärm ringsum überhaupt nicht
wahrzunehmen.
    »Haben sie dich vertrieben?« fragte de Ramaira Lena.
    Sie lachte. »Irgendwie schon.«
    »Dann tu mir doch

Weitere Kostenlose Bücher