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Alien 3: Ewiges Licht

Alien 3: Ewiges Licht

Titel: Alien 3: Ewiges Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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Schatten von
Leuten in Raumanzügen durch diesen flüchtigen Schimmer.
Suzy sah kurz einen den Augen wehtuenden Lichtfaden. Dann spaltete
sich eines der Module, und seine gezackten Hälften zogen eine
Schleppe aus Schrott hinterher, als sie sich voneinander wegdrehten.
Eine Pistole für Partikelstrahlung hatte nackte Wasserstoffkerne
mit Lichtgeschwindigkeit abgeschossen. Die Leute da draußen
meinten es ernst. Suzy fragte sich, ob es Zeugen oder die Navy
wäre. Nicht, daß das irgendeinen Unterschied machte.
    Sie war dem Wrack jetzt ganz nahe. In der sich erweiternden
Lücke zappelten kleine Gruppen von Personen. Nur weniger als die
Hälfte der Figuren hatten lesbare Identitätsmarken.
    Der Rest zeigte kleine verschwommene Lichtflecke. Das war sicher
Marinepersonal. Also hatte Maschine auch sie befreit. Vektordaten
zeigten, daß die meisten mehr oder weniger relativ zum Schiff
im Ruhezustand waren; aber einer kroch nach oben auf Suzy zu.
    Suzy bediente sich ihrer Gaspistole, um Geschwindigkeit zu
gewinnen. Aber der Zeuge – sein Schild identifizierte ihn als
Zia al Qumar – kam unerbittlich näher. Einen Moment glaubte
Suzy, sie würde vorbeirutschen; aber dann zerrte etwas an ihrem
Fußgelenk, und sie begann zu rotieren.
    Es war ein Halteseil. Dessen elastisches Ende peitschte um den
verstärkten Stiefel ihres linken Fußes, rollte sich dann
um den Knöchel und arbeitete sich stur weiter nach oben. Sie
spürte, wie es sich um das steife Material des Anzugs enger zog.
Die Klinge des Mehrzweckewerkzeugs aus Suzys Gerätegürtel
konnte es nicht schneiden. Bei jeder Umdrehung sah sie kurz taumelnde
Module, Wrackteile, Handgemenge, den kahlen Kiel der Vingança vor leuchtenden Gaswolken und den Zeugen, der
sie gefesselt hatte. Der zog sich an dem Seil hoch.
    »Anhalten!« sagte Suzy dem Anzug. »Halt bloß
an!«
    Die nüchterne Stimme des Anzugs sagte ihr, die Anweisung sei
unvollständig.
    »Die Rotation. Halt die Rotation an!« Sie hatte die
Augen geschlossen. Das Drehen machte sie schwindlig.
    Der Anzug verlangte von ihr bestimmte Ruhekoordinaten.
    »Wie, zum Teufel, soll ich das wissen? Das Schiff, bring mich
zur Ruhe in bezug auf das Schiff!«
    - Es wurde keine Loran-Funkpeilung geortet. Entfernungsmessung
identifiziert drei Strukturen, die mit mehr als siebzig Prozent
Wahrscheinlichkeit ein Schiff sind. Bitte, Ruhekoordinaten
spezifizieren!
    Die taumelnden Module verwirrten den einfachen linearen Verstand
des Anzugs. Suzy öffnete die Augen vor dem irren Wirbel von
Sternen, Schiff und Gaswolken. Radar über ihr meldete, daß
der Zeuge weniger als hundert Meter entfernt wäre und mit jeder
Umdrehung größer würde. Sie mußte etwas
unternehmen und von sich aus handeln.
    Zunächst setzte sie die Rückstoßpistole ein. Die
Leine um ihr Bein zog sich nur noch fester. Im nächsten Moment
prallte der Zeuge auf sie drauf.
    Er packte einen ihrer Stiefel, kroch unbeholfen an ihr hoch und
stöpselte die Servomotoren ihres Anzugs aus. Sofort war Suzy,
als sei sie in eine Schwerkraft gefallen, die die der Erde
fünfmal übertraf. Das Atmen des Mannes klang laut in ihren
Ohren. Er hatte sich in das Funktelephon ihres Anzugs eingeschaltet.
Er wollte wissen, wer sie wäre. Suzy wartete nur eine Sekunde,
ehe sie es ihm sagte. Schließlich wollten die Zeugen sie ja
lebendig haben; sonst hätten sie sie nach dem Verhör
getötet.
    Er sagte ihr, sie solle sich entspannen. »Seyoura Falcon, ich
kann Sie in Sicherheit bringen. Es ist nicht nötig, daß
Sie sich hier draußen befinden. Sie sollten ihre
Identitätsmarke aktivieren, sonst könnten Sie verletzt
werden.«
    »Ich war im Wohnmodul. Die mich bewachende Frau sagte, wir
könnten hinauskommen, wenn es sich abtrennte. Aber ich
weiß nicht, wohin sie danach gegangen ist. Können Sie
meinen Anzug wieder einschalten?«
    »Besser, ich übernehme die Leitung«, sagte Zia al
Qumar. Das war die Stimme der Vernunft, die Stimme, die sie schon
immer gehaßt hatte. Sie war nur eine Frau; darum brauchte sie
Schutz, ob sie es wünschte oder nicht.
    Der Zeuge lockerte das Seil und drehte sie herum, um nach dem Ring
ihres Gerätegürtels zu greifen. Suzy konzentrierte ihren
ganzen Willen darauf, den linken Arm zu bewegen, um die
Rückstoßpistole einzusetzen. Der Mann sah, was sie tat,
und bewegte sich, um ihr die Waffe wegzunehmen. Gerade als sich sein
Handschuh um sie schloß, drückte Suzy mit dem letzten Rest
ihrer Kraft auf den Auslöser. Sie kämpfte so heftig gegen
den toten

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