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Alien 3: Ewiges Licht

Alien 3: Ewiges Licht

Titel: Alien 3: Ewiges Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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Koordinaten, die sie in Erinnerung hatte, mit den
Navigationswerten. Das dauerte nicht länger als eine Minute, und
nur eine weitere Minute war erforderlich, um die lokale
Gravitationsdichte zu prüfen. Die Lagedüsen pufften wieder,
und das Schiff machte, als es den Kiel hinter sich ließ, eine
Schwenkung und zielte auf einen Punkt, der einige Dutzend Lichtjahre
hinter der Kante der Sammelscheibe lag.
    Der Kampf bei den Modulen schien vorbei zu sein. Suzy
überlegte kurz, wer wohl gewonnen haben mochte, obwohl das
für sie jetzt keinen Unterschied mehr machte. Dann setzte der
Reaktionsmotor ein, und Beschleunigung drückte sie in die Liege.
Das Wrack der Vingança entschwand in der Ferne,
verloren vor dem wirbelnden Gleißen der Sammelscheibe.

 
   12
     
     
    Irgend jemand, die Navy, die Zeugen oder vielleicht einer nach dem
andern, hatten alle Kontrollsysteme des Lastenschleppers
durchgeprüft. Auf der Suche nach Fachwissen hatten sie alles
herausgezogen, was sie konnten, und alles da liegen gelassen, wohin
sie es hatten fallen lassen. Talbeck Barlstilkin schob noch
Wafermatrizen in ihre Schlitze, als Suzy Falcon ihr Einzelschiff
durch den Rumpf der Vingança jagte.
    Der Schlepper hatte Talbeck die explosive Dekompression der Docks
vor ein paar Minuten gemeldet. Er hatte gedacht, daß es etwas
mit der Schlacht draußen zu tun hätte und aus seiner
Aufmerksamkeit verdrängt. Aber dann erbebte der ganze Schlepper
in seiner Startwiege. Zehntausend Tonnen sprangen ein halbes Meter
hoch und polterten wieder herunter. Talbeck fiel auf die Knie und sah
im Navigationstank das Aufblitzen vom Reaktionsmotor des
Einzelschiffs. Ketten und Masten zeichneten sich scharf vor tobendem,
weißem Feuer ab… Und dann raste das Feuer über den
Schlepper. Datenangaben flammten rot auf, als die Hülle
kurzzeitig die Temperatur einer Sternoberfläche abbekam. Das
weiße Licht im Holotank verblaßte zu einem grauen
Schneesturm. Außenkameras waren weggebrannt worden.
    Talbeck studierte mit neu eingesetzten Kameras einen Moment lang
die verwüsteten Docks und setzte dann die restlichen
Wafermatrizen ein. Er brachte die Paneele wieder an Ort und Stelle
und fing mit einem gründlichen Systemcheck an. Nichts konnte ihn
von seinen Plänen ablenken. Er lehnte es ab, Angst zu haben,
schirmte jede Furcht ab und tat sie in ein rotes Dreieck, das er zu
einem Punkt schrumpfen ließ. Er würde eine Stunde lang auf
Dorthy Yoshida warten; und wenn sie nicht käme, würde er
gehen. Professor Doktor Abel Gunasekra, der in Yoshidas früherer
Kabine eingesperrt war, würde ein adäquater, wenn auch
nicht allzu verläßlicher Zeuge sein.
    Talbeck war mit seinem Systemcheck noch nicht ganz fertig, als
jemand die Luftschleuse des Schleppers in Gang setzte. Nicht eine
Person, sondern zwei. Er gestattete sich ein kleines
Triumphgefühl, nahm die Pistole von der Steuercouch, befahl
seiner gleichmütigen Dienerin, ihm zu folgen, und ging hinunter,
um seine Besucher zu begrüßen.
     
    Dorthy Yoshida trat durch die Innentür der Luftschleuse,
sobald Talbeck sie öffnete. Das weiße Material ihres
gepanzerten Druckanzugs knisterte vor Reif. Unterm Arm trug sie ihren
Kugelhelm. Sie schaute auf die Pistole und sagte: »Sie sind
erfreut, mich zu sehen. Warum tragen Sie das? Mein Freund ist auf
Ihrer Seite.« Dann änderte sich ihre Miene, und sie sagte:
»Oh! Sie haben so unrecht, Talbeck. Wir können jetzt nicht
fort.«
    »Bitte, nehmen Sie den Rest dieses Anzugs ab! Sie und Ihre
Freundin. Ich sollte Sie beglückwünschen«, sagte
Talbeck zu Robot, der wie Dorthy keinen Helm trug, aber sonst
vollständig bekleidet war, »zu der erfolgreichen
Gegenmeuterei.«
    »Der Kampf ist noch nicht vorbei«, sagte Robot.
    »Ich bin an dem Ergebnis nicht interessiert. Bloß an
dem Spielraum, den es mir für mein Manöver gibt.«
    »Er will zur Erde zurückkehren«, sagte Dorthy
wütend. Sie ließ den Helm ihres Druckanzugs fallen,
ergriff den Knebel des Verschlusses unter dem Kinn mit beiden
behandschuhten Händen und drehte ihn, bis er einrastete.
»Er denkt, daß die Nachricht von der Hyperstruktur auf der
Erde eine Revolution verursachen wird. Jeder wird hierher kommen und
Anspruch auf eigenes Land erheben.« Der Verschluß hatte
sich unter ihre rechte Achselhöhle gedreht und kroch nun mit
einem summenden Schnarren ihren Rücken hinunter. Sie sagte:
»Er erwartet, daß wir beide ihn
unterstützen.«
    Talbeck gab seiner Dienerin ein Zeichen, ihr zu helfen. Dorthy
machte

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