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Alien 3: Ewiges Licht

Alien 3: Ewiges Licht

Titel: Alien 3: Ewiges Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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Maschine gesagt,
daß er die Prozesse neutralisieren würde, welche die
Marodeure gestohlen hatten.«
    »Die Schöpfung anhalten«, murmelte Dorthy.
    Robot hatte sie nicht gehört. Sie sah, wie er den Arm hob und
auf die Silhouette des sich verjüngenden Dorns der Vingança wies. »Mein Gott, sehen Sie
das?«
    Sie sah es, ehe sie es erkannte. Eine schwarze Deltagestalt flog
aus der Mittelsektion der Vingança, angetrieben von der
Explosion einer weißen Fusionsflamme. Sie driftete einige
Augenblicke, dann zündete ihr Reaktionsmotor und zog eine helle
Linie über den blauen Schimmer der Sammelscheibe, welche rasch
zu einem Stern schrumpfte. Und dann begann der Stern zu
entschwinden.
    »Verfluchte Suzy Falcon!« sagte Robot. »Was sollen
wir jetzt tun?«
    Es war das Einzelschiff gewesen, das die Zeugen gekapert hatten.
Bestückt mit der abstrakten Waffe der Engel zielte es auf den
Umkreis der Sammelscheibe, auf den weiten Wohnsitz der Marodeure.

 
   11
     
     
    Suzy war zu einem Punkt gekommen, der nicht gerade
Erschöpfung war, in dem sie aber nichts mehr überraschen
konnte. Für einen Moment war sie in dem gemeinsamen Traum, oder
was immer, im nächsten war sie wieder in der Zelle mit der toten
Wächterin und dem Geruch verbrannten Fleisches. Die Tür der
Kabine stand offen, und die Rattenmaschine war in ihrer Hand; und
ohne zu überlegen, schleuderte sie sie gegen die Wand, so heftig
sie konnte. Das brach die meisten ihrer Glieder, aber sie schaffte
es, ihr die Knöchel mit einem Laserstoß zu versengen, ehe
Suzy sie mit dem Kolben der Pistole der Wächterin
zerschmetterte.
    Und dann war sie mit einemmal frei.
    Es stellte sich heraus, daß die Zeugen sie in einer Kabine
des Moduls der Vingança festgesetzt hatten, das sie am
besten kannte, im Wohnbereich der Jagdpiloten. Der Raum, in dem man
sie verhört hatte, war der bis auf die Schott ausgeräumte
Sportsaal gewesen, in dem sie einst stundenlang auf einer
künstlichen Grasbahn herumgestampft war, genau ein halbes
Kilometer je Runde.
    O Gott, alles würde zusammenbrechen, wenn sie nachgäbe.
Ihr Steward schüttelte sie wach. Sie war in dem Schiff
angeschnallt mit dem Frühstückssteak, das ihr schwer im
Magen lag, und ihrer Angst, die wie eine leere Blase in ihrer Kehle
schwebte. Sie befand sich in fast völliger Finsternis. Oben vor
ihr prägten sich Zustandsdaten in den Kopf, während sie auf
den Fall wartete, den knochenbrechenden Stoß der dem Schiff
angefügten Zusatzbooster. Nein, sie wollte und konnte das nicht
wieder haben. Nicht jetzt.
    Mit gekrümmten, verstärkten Schultern, die die
Nähte ihres Unterzeugs spannten, platschte sie barfuß
durch Gänge, die ihr vertraut waren, sobald sie sie erblickte.
Sie trug die Pistole der toten Wächterin in der linken Hand und
hielt sie knapp unter ihrer Visierlinie. Die Finger ihrer rechten
Hand schwollen bereits von der Verbrennung an, die ihr die
Rattenmaschine zugefügt hatte – eine tiefe Brandwunde, die
höllisch zu schmerzen begann, schlimmer als das, was ihr das
Verhör angetan hatte.
    Immer wieder fühlte Suzy unter ihren bloßen
Füßen eine Vibration aufkommen und verschwinden. Sie war
so nervös, daß sie am liebsten aus der Haut gefahren
wäre. An jeder Ecke duckte sie sich und schob den Kopf und den
stumpfen Lauf der Pistole vor, um den nächsten Schritt
auszukundschaften. Aber die Hoffnung trieb sie an, den Kerl zu
erwischen, der ihren Geist vergewaltigt hatte. Sie sah niemanden in
den engen und schwach beleuchteten Gängen; aber sie brauchte
eine halbe Stunde, um die kurze Strecke von der Kabine zur
nächsten Notschleuse zurückzulegen.
    Suzy fühlte sich etwas besser, als sie erst einmal in der
engen Schleuse von der Größe eines Sarges war. Sie hatte
das Paneel draußen aufgestemmt und die Notschaltung aktiviert.
Dann blockierte sie die Tür von innen. Wenn jetzt jemand
vorbeikäme, würde es mindestens zehn Minuten dauern, in die
Schleuse zu gelangen. Inzwischen wäre sie längst fort.
    Sie schob den großen roten Hebel bis zum ersten Anschlag.
Weil sie dazu beide Hände brauchte, mußte sie die Pistole
hinlegen. Als verbrannte Haut aufbrach und eine klare, klebrige
Flüssigkeit über die Knöchel ihrer rechten Hand lief,
zog sie eine Grimasse. Es schmerzte höllisch. Vor ihr schob sich
das Fach der Schleuse auf. Sie stieg sofort in den darin befindlichen
Druckanzug. Das war eine große und schwerfällige Arbeit,
da dessen Gelenke durch Servomaschinen verdickt waren. Sie biß
sich auf die

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