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Alien 3: Ewiges Licht

Alien 3: Ewiges Licht

Titel: Alien 3: Ewiges Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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und kniete dann ihn der kalten, rot beleuchteten Kabine.
Blutiger Speichel troff von ihren Lippen.
    Bei ihr war jemand, der Mann aus dem gemeinsamen Traum, der sich
Robot genannt hatte. Er half ihr, sich aufzusetzen und hielt ihr
einen Papierbecher mit Wasser an die Lippen.
    »Danke!« sagte Dorthy und trank gierig. Der schale
Geschmack des Wassers und der Schmerz ihrer zerbissenen Zunge halfen
ihr, sich zu konzentrieren. Ihr Bewußtsein war eine dünne
Membran über einer brodelnden Leere. Ein Fehler, und der Geist
der Alea würde ihre Gedanken glätten wie Öl, das sich
auf Wasser ausbreitet.
    »Es sah so aus, als ob Sie einen Anfall gehabt
hätte«, sagte Robot. »Er war wie in dem Traum sehr
groß und sehr schlank, nur mit der Unterkleidung eines
Raumanzugs bedeckt.« Er richtete sie mit seinem verstärkten
Arm auf und roch stark nach Schweiß. Er sagte: »Ich
möchte wetten, daß die weibliche Alea ihnen
Schwierigkeiten gemacht hat. Habe ich recht? Aber machen Sie sich
keine Sorgen, Sie sind jetzt wieder in der Realität.«
    »Wenn mein TALENT nicht funktioniert hätte, würde
ich nicht den Weg zurück gefunden haben. Ich nehme an, sie
mußte sich seiner bedienen, und das war ihr Fehler. Ich denke,
daß ich mich in der Gewalt habe.«
    »Das ist gut, denn Sie können darauf wetten, daß
wir später brauchen werden, was sie weiß. Können Sie
aufstehen? Das ist gut. Wir müssen eine Reise
unternehmen.«
    Dorthy versuchte, aus Robots Kopf die Antwort zu bekommen. Aber
der Strom seiner Gedanken war anders als alles, was sie je zuvor
gesehen hatte. Ein Wirbelsturm, unterbrochen durch große
Lücken, ein Gießbach voller leerer Räume. Es war, als
hätte jemand sein ganzes Gehirn untertunnelt. Sie sagte:
»Wo ist Suzy Falcon?«
    »Das ist es eben. Wir müssen das Einzelschiff vor ihr
erwischen. Und das wird nicht einfach sein nach dem, was Maschine
getan hat.«
    Sie gingen durch enge, rot beleuchtete Korridore. Es war
außerordentlich ruhig.
    »Maschine?«
    »Der andere Teil von mir, nur daß er sich nicht mehr in
meinem Kopf befindet. Er hat sich in die Kontrollsysteme
eingespeichert und das Schiff aufgebrochen. Darum müssen wir uns
sputen. Ich befürchte, Suzy könnte vor uns dort sein und
eine Dummheit begehen.«
    »Gegen die Marodeure? Wissen wir überhaupt, wo sie
sind?«
    »Auf jener realen großen Struktur an der Kante der
Sammelscheibe. Ihr Passagier kann es uns genau sagen. Jedenfalls
hoffe ich das sehr.«
    »Ich weiß nicht, ob ich sie fragen kann, ohne die
Kontrolle zu verlieren.«
    »Aber als sie zu Ihnen kam, konnten Sie es tun. Wir sind
schon da.«
    Es war eine Luftschleuse.
    »Ich habe Ihnen gesagt, daß Maschine das Schiff
aufgebrochen hat«, sagte Robot. »Die Marineleute
kämpfen gegen die Zeugen, und es war für mich sehr
schwierig, von der Stelle, wo ich war, nach hier zu kommen, ohne
erschossen zu werden. Und jetzt müssen wir zu dem Hauptteil des
Schiffs gelangen. Dem Kiel. Dort befindet sich das
Einzelschiff.«
    Sie betraten die Schleuse, legten Raumanzüge an mit schwerem,
plumpem Strahlungsschutz, versorgten sie mit Energie und checkten
sie. Dorthys TALENT war noch in voller Kraft, und die Dringlichkeit,
die Robot antrieb, war ansteckend. Dennoch verhielt sie auf der
Schwelle der Luke verwundert, als sie vor der ultravioletten Glorie
des weiten geflochtenen Stroms einfallender Gase die scharfkantigen
Silhouetten von zwei Dutzend Modulen sah, die von dem langen
Rückgrat der Vingança wegtrieben.
    Robot hatte ihr Funkstille empfohlen, falls die Zeugen ihnen
lauschten. Aber sie konnten durch eine eingestöpselte Verbindung
miteinander reden. Robot sprach zu Dorthy wieder über die Engel
und über den Ort zwischen Universen, wo sie lebten. Dorthy
gelang es, einen kurzen Blick auf einige der fremdartigen
phantastischen Bilder zu erhaschen, die durch das Chaos ihres Geistes
wirbelten. Der Strand, den er durch Träumen ins Leben gerufen
hatte. Die unendlichen geflochtenen Muster der fraktalen Wüste.
Die brennenden Engel. Sie fragte, ob die Waffe der Engel die
Marodeure vernichten würde, und überlegte, ob das ihre
Frage war oder eine des weiblichen Neutrums. Nein, die Membran, die
ihre Passagiere von ihr selbst trennte, war noch intakt. Sie konnte
sie aber fühlen, wie sie in den glatten Wegen ihres limbischen
Cortex rumorten wie Monster, die durch die Tiefen eines blutroten
Ozeans patrouillieren.
    Sie hatte Robots Antwort verpaßt und bat ihn, sie zu
wiederholen. Er sagte: »Die Engel haben

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