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Alien 3: Ewiges Licht

Alien 3: Ewiges Licht

Titel: Alien 3: Ewiges Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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zu dem Tisch
an der Balustrade und probierte von der Speise, die Dorthy dort
übrig gelassen hatte. »Mein Gott«, sagte er nach einem
Moment. »Was ißt du da eigentlich?«
    »Shiitake no tsumeage. Sie müssen die Pilze in
die Soße hier eintunken und mit dem Rettich zusammen essen. In
einer Hinsicht ist Ihre Küche besser als bei der Marine. Deren
Messen waren streng großbrasilianisch.«
    Barlstilkin stopfte sich ein Stück Pilz in den Mund und sagte
dabei: »Da wir gerade von der Marine reden, ich erinnere mich
daran, warum ich jetzt kam, dich zu sehen. Wir werden von einer
Einladung auf Titan erwartet. Computer, zeige uns die
Intercepter!«
    Drei rote Punkte erblühten jenseits und etwas oberhalb der
vorangehenden Kante der Saturnringe. Sie bildeten ein perfektes
gleichseitiges Dreieck.
    »Wenn du genau hinschaust…«, sagte Barlstilkin,
»Titan ist in der Mitte. Wir sollten in dreiundvierzig Stunden
in den Orbit eintreten, aber wir sind jetzt dem Zeitplan etwas
voraus. Wir haben beschleunigt, anstatt abzubremsen, eine kleine
Änderung des Plans. Nach dem, was mir meine Spione über die
Leistungsfähigkeit der Polizei-Einsitzer mitgeteilt haben,
sollte das genügen, um ihnen zu entkommen. Falls sie unsere
Geschwindigkeitsdifferenz nicht erreichen können, ist der
einzige Weg für sie, uns zu stoppen, daß sie uns
abschießen. Und das ist politisch nicht akzeptabel. Es
würde Schwierigkeiten für das Rendezvous mit unserem
Piloten bewirken; aber ich bin sicher, daß ein Weg gefunden
werden wird. Ich habe keine Verbindung zu den Leuten, die das auf
Titan organisieren, vertraue aber auf ihr Geschick, ihren Teil des
Planes auszuführen.«
    »Ich habe mich über die Beschleunigung
gewundert.«
    »Natürlich, du bist im Hauptkörper meines Schiffs
herumgeschwebt. Ein drolliges Vehikel, meinst du nicht
auch?«
    »So kann man es auch ausdrücken. Ich habe auch Ihren
überschnellen Computer gesehen. Ist er es, der Ihre Strategie
ausarbeitet?«
    »O nein. Das mache ich selbst. Im Computer läuft eine
Simulation von Polizei- Strategie, um auszuprobieren und
herauszufinden, was die tun wird.« Er stippte noch einen Pilz in
die Soße und nahm etwas geriebenen Rettich. Für die
herrschende Situation wirkte er viel zu ruhig, da Abfangjäger
der WVN-Polizei sich seinem Schiff näherten und komplexe
Pläne ein unsichtbares Netz um seinen Kopf bildeten. Etwas von
dem extremen Solipsismus der Goldenen, die unverwundbare und
unveränderliche Zuversicht, die ihre Waffe gegen Entropie
war.
    »Sie scheinen sehr selbstsicher zu sein«, sagte
Dorthy.
    »Das muß ich auch. Ah, Diemitrios, du bist wieder bei
uns.«
    Der kleine Junge mit dem zerzausten Haarschopf rappelte sich auf
die Füße und glotzte Dorthy an, als sie sich ihm zuwandte.
»Böse Frau«, sagte er. Er glühte vor Scham und
Angst. »Ich hasse dich! Ich hasse das Ding in deinem
Kopf!«
    »Was ist es denn? Weißt du, was es ist,
Diemitrios?«
    Aber Diemitrios griff sich einen Luftstock, der neben der Tür
lehnte, setzte sich rittlings darauf und sauste davon mit dem
summenden Hauchton, den Dorthy so oft gehört hatte, ohne zu
wissen, was es war.

 
   6
     
     
    Suzy Falcon erwachte mit dem anhaltenden Schmerz eines Katers, der
hinter ihren Augen bohrte, und einer warmen Gestalt, die sich an ihre
Seite drückte… und etwas Neuem in ihrem Kopf, dem
Gefühl, daß der Eisenstern, der ihr letztes Ziel bildete,
durch Titans Masse an ihr zog, über siebzig Lichtjahre hinweg.
Der Mann neben ihr – aus dem einen Ende der Decke schauten
Füße mit blauen Adern heraus, aus dem anderen eine Kappe
glänzenden schwarzen Haares – rührte sich nur wenig,
als sie aufstand und ins Badeabteil ging. Sie entleerte ihre Blase,
trank etwa einen halben Liter Wasser und fühlte sich etwas
besser.
    Aber irgend etwas stimmte nicht. Ein gewisses unausgeglichenes
Gefühl, etwas, das an dem Szenario fehlte, in das sie
hineingezogen war. Nur wußte sie nicht, was es war. Sie
saß auf der Toilette, massierte sich den Schädel und
ließ die Ereignisse des vorangegangenen Tages Revue passieren.
Sie versuchte, sie ganz zu überdenken und ihnen Sinn
abzugewinnen.
    Shelleys Tod. Das machte keinen Sinn. Adam X, der sie gefunden und
ihr so deutlich den Vorschlag übermittelt hatte. Erst eine
Sache, dann die andere. Eine Verbindung dazwischen konnte sie nicht
recht sehen. Wie jenes Gespräch mit Duke Bonadventure und den
anderen Goldenen. Auch hier fehlte etwas. Dessen war sie sich sicher.
Aber es war

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