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Alien 3: Ewiges Licht

Alien 3: Ewiges Licht

Titel: Alien 3: Ewiges Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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mehr als eine Stunde dauerte.
Dann flog er den gemieteten Flugwagen selbst zu dem Haus im
Gebirge.
    Der Himmel war aufgeklart, und die ersten Sterne kamen heraus, als
er den Flugwagen auf dem Platz vor dem Haus herunterbrachte. Es war
eine ungeschickte Landung, die den Rahmen des Vehikels
beschädigte. Er hatte seit Jahren überhaupt nichts mehr
geflogen.
    Das Haus stand auf einer hohen Klippe über einem Bambuswald,
der steil in neblige Schluchten abfiel. Die leibeigene Dienerin, die
es betreute, erwartete Talbeck im Schatten der Gruppe von Baumfarnen,
die das mächtige Doppeltor des Hauses einrahmte. Sie war fast
ebenso groß wie ihr Herr, häßlich und teilnahmslos
in lockerer schwarzer Arbeitsbluse und Hosen. Das
zurückgekämmte Haar ließ die kleinen Metallplatten
erkennen, die in beide Schläfen eingefügt waren. Sie sagte
ihm, daß der Gast fortgegangen wäre und zuckte nicht mit
der Wimper, als die zurückgehaltene Sorge ihres Besitzers
für einen Augenblick durchbrach und er sie kräftig ins
Gesicht schlug.
    Talbeck war sofort wieder ruhig. »Wo ist sie?«
    »Drei Komma acht Kilometer nordwestlich im Walde. Sie macht
ein Feuer und glaubt, daß man sie nicht beobachtet.«
    Talbeck seufzte. Die Meldung über Dorthy Yoshidas sichere
Überbringung war gerade eingetroffen, als sich die Gruppe von
Goldenen, mit der er reiste, aufgelöst hatte, nachdem einer von
ihnen umgekommen war. Ein Stück, bei dem ein Kurzlebiger und die
Stiertänzer von Los Angeles mitspielten, war schiefgegangen. Als
Antonios Arzte seinen Körper abgekühlt und zur Reparatur
fortgeschafft hatten, waren die anderen ihre eigenen Wege gegangen.
Talbeck wollte gerade zu seinem Haus in São Paulo
zurückkehren – zu einem der Häuser, das, wie er
wußte, der WVN-Polizei bekannt war. Da hatte er die Nachricht
bekommen, daß man Dorthy Yoshida erfolgreich zur Erde
geschmuggelt hatte. Jetzt, wo sein Körper noch nach einer ein
halbes Dutzend Zeitzonen entfernten Uhr ging und sein Verstand vor
einem halben Hundert möglicher Mißgeschicke kochte, kam
alles auf ihn an.
    Er sagte: »Gib mir eine Lampe und einen akustischen Werfer!
Ich werde sie selbst aufspüren.«
     
    Als Talbeck Dorthy Yoshida fand, hatte es wieder zu regnen
begonnen. Es war eher ein dichter Nebel, der zwischen den
schaukelnden Stämmen der riesigen Bambuspflanzen zu hängen
schien, auf ihre lanzettförmigen Blätter platschte und auf
die feuchte Erde tropfte. Dorthy Yoshida mußte gemerkt haben,
daß er kam, noch ehe sie das Licht seiner Lampe erblickte. Aber
sie war nicht fortgelaufen. Das hatte irgend etwas zu bedeuten.
    Sie hatte mitten unter einem felsigen Überhang ein Feuer
gemacht. Eine Schüssel, die kunstvoll aus Bambusblättern
geflochten war und hoch über den Flammen an drei schrägen
Stangen hing, dampfte heftig. Dorthy Yoshida kauerte darüber und
wandte Talbeck den Rücken zu, als er über die bemoosten
Steine näher kam. Ohne sich umzuwenden sagte sie: »Es ist
beinahe fertig, Seyour, wenn es Ihnen nichts ausmacht, mit mir zu
teilen.«
    Die Schüssel enthielt eine sprudelnde Brühe aus
Bambussprossen und Wildpilzen. Talbeck schaltete seine Lampe aus und
hockte sich neben sie. »Ich hatte gehofft, daß Sie meine
Gastfreundschaft genießen würden.«
    »Ich habe nicht gebeten, daß man mich
hierherbrachte«, erwiderte sie und zeigte ihm die kleine
Pistole, die sie in einem weiten Ärmel versteckt hatte, und
deren nadelfeine Bohrung auf sein Gesicht zielte.
    Irgendein Klient mußte sie nach einem Jagdausflug
zurückgelassen haben. Talbeck würgte einen Wutanfall
hinunter und dachte: Sei ruhig und vorsichtig…! Er sagte:
»Glauben Sie wirklich, daß man Ihnen gestatten würde,
mich zu töten?«
    Das war eine kaltblütige Lüge; aber er wußte genug
über ihr TALENT, um Dinge vor ihrem Scharfblick verbergen zu
können. Tatsächlich wußte nur die leibeigene
Dienerin, daß er hier war: Und sie wurde von einem Computer
betrieben und zählte nur halb. Seine Gefolgschaft war um eine
halbe Welt entfernt. Er konnte hier sterben, und sie würden ihn
nie rechtzeitig erreichen. Er grinste bei diesem erregenden Gedanken,
obwohl er nicht bereit war zu sterben – noch nicht. Dies war
gerade erst der Anfang.
    Dorthy Yoshida legte die Pistole auf Moos, das durch die Hitze des
Feuers bräunlich angesengt war. Ihr Lächeln war kaum zu
erkennen. Talbeck sah, daß sie sich sehr still verhielt. Sie
sagte: »Sie versuchen, mich zu verwirren, also lügen Sie
wahrscheinlich. Aber, zum

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