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Alien 4: Die Herren der Erde

Alien 4: Die Herren der Erde

Titel: Alien 4: Die Herren der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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rief einer, »laß mich doch auch mal
versuchen…«
    Antonio grinste und fuhr sich mit der Hand über die Lippen.
Arion zog die Brauen hoch. Im letzten Moment wurde ihm klar, was
Antonio vorhatte. Er warf sich nach links und preßte dabei die
Leier fest unter den Arm. Antonios Flasche zersplitterte dort, wo
Arion eben noch gesessen hatte. Der Freespacer ahnte eher als er sah,
wie Antonio mit dem Fuß ausholte, und wirbelte erneut zur
Seite, trat seinerseits zu und erwischte den Goldenen am Bein.
Antonio schwankte, und Arion trat noch einmal nach. Der Goldene brach
in die Knie, stürzte seitwärts auf den Stufenrand und
sackte schwer zu Boden.
    »Jesus«, sagte Efram Oberhagen milde, »er hat den
ganzen Tag getrunken.«
    »Besser gesagt, die ganze Nacht.« Clemens Cortazar
bückte sich und half Antonio hoch.
    Der Goldene atmete schwer. Die eine Gesichtshälfte war
aufgeschrammt. Er starrte Arion an und keuchte: »Du solltest
doch allmählich wissen, wo deine Anwesenheit unerwünscht
ist.«
    »Manchmal benimmst du dich wirklich wie ein Idiot,
Antonio«, fuhr Dominiq ihn an. »Ich habe ihn mitgebracht.
Er gehört zu mir. Also laß ihn in Frieden!«
    Antonio schüttelte Cortazars Hand ab. »Dann schaff ihn
gefälligst weg«, meinte er ungerührt und holte aus.
Seine Faust streifte Arions Brust und prallte gegen die Leier. Das
Instrument rutschte von Arions Schulter und krachte auf die
Steinstufen. Mit einem Aufschrei fuhr Arion herum. Antonio
beobachtete ihn schweratmend. »Verschwinde von hier!«
    Abgesehen von einem zerbrochenen Chip in dem Elfenbeinkorpus war
die Leier unversehrt. Arion hob sie auf. Talbeck Barlstilkin trat
zwischen die beiden Streithähne und wandte sich an Antonio.
»Er wird schon bald genug wieder verschwinden«, sagte er zu
dem betrunkenen Goldenen. »Wann wirst du endlich einmal lernen,
etwas Geduld zu haben?«
    »Er ist es nicht wert. Was hat er denn schon getan, um hier
sein zu dürfen? Was hat er mit ihr angestellt? Einen Dreck hat
er getan. Er ist Dreck.«
    »Red nicht solchen Unfug«, schrie Dominiq und legte den
Arm um Arions Schulter. »Ich habe ihn mir ausgesucht. Und
vergiß nicht, wer die Wette gewonnen hat.«
    »Wogegen ist er denn angetreten? Gegen eine Horde von
Kurzlebigen, die man in der Gosse aufgelesen hat. Mit einem richtigen
Gegner mißt er sich doch nicht. Wie steht’s damit,
Freespacer? Trittst du gegen mich an?«
    »Sicher«, brummte Arion, der trotz seines Zorns die
ganze Angelegenheit für idiotisch hielt. »Aber ich werde
mich nicht mit Ihnen schlagen.«
    »Keine Schlägerei.« Antonio deutete auf die Arena.
»Dort unten. Du weißt, was die da machen?«
    Wieder strömten Männer in die Arena, hielten sich aber
dicht beim Schutzzaun und beobachteten das dunkle Gatter. »Wenn
der Stier dort herauskommt, umwinden sie seine Hörner mit
Bändern, um das zu beweisen, was sie hier machismo nennen. Wie ist es, Freespacer, hast du den Mumm dazu? Ohne
deinen Leierkasten natürlich, damit du das Biest nicht einlullen
kannst. Das wäre doch ein fairer Vergleich.«
    »Nein.« Dominiq umklammerte den Arm Arions, der
aufgestanden war. »Er ist nicht so dumm, und auch dich
hätte ich für klüger gehalten.«
    »Sollen sie es doch untereinander abmachen«, rief einer,
und ein anderer pflichtete ihm bei. »Ja, Dominiq, laß sie
doch die Angelegenheit miteinander austragen.«
    »Was ist, Freespacer? Oder kannst du nur das tun, was man dir
aufträgt?«
    »Ich bin ein freier Mann mit einem freien Willen«,
erwiderte Arion. »Ich nehme dieses Duell an, wenn Sie es
unbedingt wünschen.«
    »Duell?« Clemens Cortazar lächelte. »Das ist
gut.«
    »Ihr seid beide Schwachköpfe«, fauchte Dominiq. Ihr
Gesicht war plötzlich so bleich wie damals, als Arion ihr den
erlegten Vogel gebracht hatte. »Außerdem…«
– und das klang schon beinahe verzweifelt – »habt ihr
keine Bänder!«
    Antonio hob triumphierend eine Augenbraue, griff aufreizend
langsam in die Tasche und zog eine Handvoll Bänder hervor.
    In diesem Augenblick erwachte in Arion der Verdacht, daß die
Goldenen die ganze Sache geplant hatten, und dieser Verdacht wurde
fast zur Gewißheit, als Antonio vor ihm über die
hölzerne Schutzwand stieg, die’ die Arena umgab. Der
Goldene wirkte jetzt keineswegs mehr betrunken. Er reichte Arion das
Band, das am Ende zu einer Schleife gebunden war. »Jeder ein
Band über ein Horn«, sagte er. »Eine einfache Aufgabe.
Sogar diese Bauerntrampel da können das.«
    Arion sah das spöttische

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