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Alien 4: Die Herren der Erde

Alien 4: Die Herren der Erde

Titel: Alien 4: Die Herren der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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passierte, in eine
Staubwolke. Arion spürte eine leichte Übelkeit in sich
aufsteigen: die Abgase, das unsanfte Rucken und Stoßen, die
rasch vorbeigleitende Landschaft draußen. Der Fahrer steuerte
den Wagen lässig mit einer Hand und hatte den Ellbogen des
freien Arms auf den Fensterrahmen gelegt. Und für solch
verrückte Konstruktionen war der Ort berühmt?
    Sie stoppten schließlich vor einer langen Betontreppe, die
zwischen großen Bäumen nach oben führte. Dominiq
sprang hinaus, warf dem Fahrer einen Geldschein zu und lief neben
Arion die Stufen hinauf. Sie passierten ganze Familien. Die Frauen
trugen Körbe mit Essen, die Männer Lederschläuche mit
Wein auf den Schultern. Kinder sprangen aufgeregt zwischen
ihnenumher, und selbst Dominiq wirkte aufgeregt wie ein Kind.
    Am Kopf der Treppe blieb sie stehen und suchte den Grashang ab,
der sich dem weißen Ring entgegensenkte, in dem eine Horde
Männer wild durcheinander lief.
    Dominiq ergriff Arions Arm. »Sie haben schon einen Stier
draußen.«
    »Hatten Sie nicht gesagt, so früh wäre noch nichts
los?« neckte er sie.
    »Wir haben uns ein bißchen viel Zeit gelassen.
Nicht…« – sie drängte sich an ihn und gab ihm
einen Kuß auf die Wange –, »… daß ich
darüber unglücklich wäre. Oh, sieh dir das
an!«
    Eine wendige schwarze Kreatur schoß durch die schreiende
Menge im Ring und verfolgte mit gesenktem Kopf einen einzelnen
Läufer. Er sprang mit einem gewaltigen Satz über die
Brüstung der Arena. Der Stier fetzte mit den Hörnern wild
gegen die hölzerne Barriere. Die Zuschauer lachten und
klatschten begeistert in die Hände. Der Stier wirbelte elegant
herum und stürmte auf die anderen Männer in der Arena
los.
    »Der da.« Dominiq deutete auf einen von ihnen. Der Mann
lief auf den Stier zu und traf im Zentrum der Arena auf ihn. Etwas
Scharlachrotes schimmerte auf, und der Bulle stürmte an dem Mann
vorbei. An einem seiner Hörner flatterte ein rotes Band. Der
Mann war regungslos in der Mitte stehengeblieben und hatte die Arme
triumphierend hochgerissen. Das Volk am Hang applaudierte laut.
    »Die Runde ist vorbei«, sagte Dominiq. Sie gingen den
Hang hinunter zur Arena. Derweil stiegen die Männer in der Arena
über die hölzerne Brüstung und verließen den
Ring. In dem Zugangstunnel zur Arena leuchtete etwas auf. Der Stier
galoppierte darauf zu und verschwand in dem dunklen Gang. Das Tor
wurde geschlossen, die helle Arena war leer.
    Die Zuschauer zeigten an den Zugängen zu den Rängen
hübsch bedruckte Eintrittskarten und gingen zu ihren
Plätzen im Innenrund, wo ein tiefer Graben die steinernen
Sitzreihen von der Arena trennten, in der eine neue Gruppe von
Männern mit roten Bändern in der Hand schwitzend auf die
nächste Gelegenheit wartete, für ihren Mut Ruhm zu ernten.
Dominiq nickte dem uniformierten Kontrolleur am Eingang zu. Der Mann
verbeugte sich leicht und winkte die beiden durch.
    Die anderen Goldenen waren schon da und hatten dicht am Graben
Platz genommen. »Ich dachte schon, wir kämen zu
spät«, rief Dominiq und stürzte sich in Cloe Mutis
Umarmung. Jemand reichte ihr ein Flasche. Sie nahm einen Schluck und
gab die Flasche an Arion weiter. Er trank. Wieder dieser herbe
Weißwein mit dem stechenden Geschmack. Im gleichen Moment
entdeckte er am Rand der Gruppe Antonio, der mit einer Flasche in der
Hand auf Clemens Cortazar einredete. Arion setzte sich neben Doktor
Pixot und zeigte auf dessen schwarze Tasche am Boden.
»Hoffentlich müssen Sie ihren Inhalt nicht
benutzen.«
    »Oh, Sie meinen die Bauern? Für die habe ich sie nicht
mitgebracht. Außerdem verfügen die Kerle über eine
erstaunliche Kondition.«
    Arion betrachtete die Männer im weißen Rund der Arena.
Die Sonne schickte ihre ersten Strahlen durch den grauen
Wolkenschleier. Dominiq unterhielt sich mit einem Goldenen,
lächelte den Mann an und hielt seine Hand. Arion stellte fest,
daß es ihm nichts ausmachte. Er hatte genug bekommen in der
letzten Nacht, am Morgen, in all den Nächten, in denen sie den
Kontinent überquert hatten. Und außerdem war da dieses
Versprechen für viele weitere Nächte…
    Ein Schatten fiel auf Arions Gesicht, und er sah hoch. Antonio
hatte sich vor ihm aufgebaut. »Freespacer«, sagte er mit
eisiger Stimme, »ich bin der Ansicht, du solltest nicht hier
sein.«
    Dominiq unterbrach ihr Gespräch und drehte sich um.
»Antonio, das geht dich nichts an.«
    Der Goldene runzelte die Stirn und nahm einen Schluck aus seiner
Flasche.
    »Komm«,

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