Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Alien Earth - Phase 1

Titel: Alien Earth - Phase 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
Vom Netzwerk:
Milchstraße. Tüsker sind stolze Wesen, immer bereit, einem anderen Tüsker wegen einer Nichtigkeit den haarlosen Schädel mit einem ihrer vielen Tentakel einzuschlagen.
     
    Eines Tages, als Sie gerade das Gehirn eines Erschlagenen genüsslich schlürfen, kommt Ihnen eine Idee. Wieso nicht den Krieg auf eine andere Welt tragen? Das Universum ist so groß, es muss dort viele köstliche Gehirne zu schlürfen geben, nicht wahr? Und wie Sie gerade so gemütlich dasitzen und zum Himmel aufsehen, fällt ihnen auch gleich ein passendes Objekt in die Glubschaugen: eine unscheinbare kleine Sonne, die so unschuldig tut, als unterscheide sie nichts von den 100 Milliarden anderer Sonnen der Milchstraße.
     
    Sie wissen es besser. Sie erzählen den übrigen Tüskern von Ihrem Plan und treffen auf helle Begeisterung. Sofort lässt ganz Tüsk alles stehen und liegen und macht sich an den Bau eines Invasionsschiffes. Dreißig Jahre arbeitet ganz Tüsk auf das große Ziel zu, dreißig Jahre lang verschlingt das Schiff alles, was Ihr Volk hervorbringt. Tausende sterben beim Bau, Millionen geben die besten Jahre ihres Lebens.
     
    Doch die Tüsker lassen sich von den Opfern nicht von ihrer großen Vision abbringen: Allein die Vorstellung, dass eines Tages 200 ausgewählte Tüsker gehirnschlürfend über einen ganzen, jungfräulichen Planeten herfallen können, lässt ihre Tentakel in Ekstase erzittern.
     
    Schade nur, denken Sie, dass lediglich Ihre fernen Nachfahren in den Genuss dieser Genüsse kommen werden: Der Flug wird Jahrtausende benötigen. Aber egal. Das Invasionsschiff begibt sich auf den Weg.

     
    Und der Plan gelingt: Eines Tages blickt ein ferner Nachfahr von Rüptütsch, nennen wir ihn Rüp 148, aus der Umlaufbahn auf das Gehirnschlürfer-Paradies, und ihm läuft das Wasser im Maul zusammen. Aber er ist ein vorsichtiger Tüsk und sich seiner Verantwortung bewusst. Er schickt Sonden aus. Sie bringen Nachrichten, die die wildesten Hoffnungen seines fernen Vorfahren verblassen lassen: Diese Welt wimmelt vor Leben. Insbesondere eine Art - Halbintelligenzen, die sich selbst Menschen nennen - ist außerordentlich zahlreich und verfügt über Gehirne, die wunderbar in einem Tüsker-Tentakel liegen werden.
     
    Alle Strapazen haben sich gelohnt! Rüp 148 will gerade den Invasionsbefehl geben, als ein Wissenschaftler sich Zugang zu ihm verschafft. Rüp 148 zügelt seine Leidenschaft und erfährt die furchtbare Nachricht: Der Planet wimmelt vor Leben. Aber es basiert auf Kohlenstoffverbindungen - pures Gift für die Tüsker …
     
    - Aus dem Programm »Aliens: noch mehr Wahrheiten« von Bernhard Ratschik, Sommer 2064. Die Tour führte durch 73 Städte, alle Auftritte waren ausverkauft.

KAPITEL 28
    Zu viel. Einfach zu viel.
    Ekin gab auf. Es hatte keinen Sinn mehr. Je länger sie über Pauls Botschaften grübelte, desto mehr verlor sie den Halt, sich selbst. War wirklich geschehen, was geschehen war? Oder hatte sie sich in einen irren Trip verstiegen? War sie auf dem besten Weg, sich zu den Huntern zu gesellen, die nach zwei oder drei Jahren auf ihrem Posten abgelöst wurden, weil ihre Psyche so stark angeknackst war, dass sie nur noch zum Bleistiftspitzen unter Aufsicht zu gebrauchen waren?
    War sie einfach zu fantasielos, zu dumm? Hätte eine andere an ihrer Stelle vor langer Zeit bemerkt, dass mit Paul etwas nicht stimmte? Behielte eine andere an ihrer Stelle die Übersicht, hätte ihre Gefühle im Griff? Wüsste sie, was richtig wäre - ob sie darauf hoffen sollte, dass Paul sich meldete, oder darauf, dass sie nie wieder von ihm hören würde? Und: Wüsste sie, diese bessere, klügere Ekin, was sie zu tun hätte, sollte Paul sich melden?
    Ekin wusste es nicht. Sie war einfach nur Ekin. Bestimmt nicht dumm, aber sie brauchte eben ihre Zeit für Dinge. Und Ruhe. Sie gab alles, aber sie hatte eben ihre Grenzen - und die kannte sie.
    Es war Zeit, einen Schritt zurückzutreten, tief Luft zu holen, wieder zu sich selbst zu finden. Ekin brauchte Abstand.
    Sie schüttelte Trixie ab. Es fiel ihr nicht leicht. Aber Trixie erinnerte sie immer mehr an einen Jagd-GenMod, der an einem abgerissenen Hosenbein die Witterung eines Flüchtlings aufgenommen hatte und nun nicht mehr ablassen konnte, bevor er sein Wild nicht gestellt hatte. Trixie war ganz
Spannung, angefangen vom Kiefer, der wie mit einem Schraubstock auf »grimmig« festgezurrt war, bis hinunter zum letzten Muskel ihres Körpers. Sie war eine bis zum Bruchpunkt angespannte

Weitere Kostenlose Bücher