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Alien Earth - Phase 1

Titel: Alien Earth - Phase 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Wieselflink. Um sich selbst von dem Gedanken abzulenken, um zu verhindern, dass der euphorische Fischer anfing, sich über seinen Mangel an Begeisterung Gedanken zu machen.
    »Bestens. Die Geschäfte laufen so gut wie nie zuvor.«
    »Die Geschäfte?«
    »Du weißt nicht …?« Fischer schüttelte den Kopf, verwundert. »Hat Wolf dir nicht gesagt, was wir hier tun?«
    »Ja … und nein. Er hat mir meinen Auftrag erteilt und mir die, na ja, er hat mir das nötige Hintergrundwissen mitgegeben. Für mehr ist ihm wohl keine Zeit geblieben. Er ist ein viel beschäftigter Mann.«
    »Das ist er. Gerade jetzt, wo der Start unmittelbar bevorsteht.«
    »Was?«
    »Mann, er hat dich aber ganz schön im Dunkeln tappen lassen, was? Muss ein unschönes Gefühl sein, kann ich mir vorstellen.«
    »Wann ist dieser Start?«
    »In drei Tagen frühestens, spätestens in zehn. Die Aliens haben den Fahrplan nicht ausgehängt. Wolf wird uns rechtzeitig Bescheid geben. Und dann heißt es ›Auf Nimmerwiedersehen, Erde!‹ Ich für meinen Teil werde ihr keine Träne nachweinen. Sigma V ist bestimmt nicht das Rundum-Sorglos-Paradies, für das es die meisten halten - ich bin zu alt, um an so etwas zu glauben -, aber das Leben dort wird bestimmt hundertmal besser sein als alles, was die Erde uns zu bieten hatte!«

    Start in spätestens zehn Tagen. Das Verfallsdatum des Großen Packs. Etwas musste bis zu diesem Zeitpunkt geschehen, sonst würde es das Große Pack zerreißen - und ihn mit.
    »Das verschlägt einem den Atem, was?«, sagte Fischer, als Wieselflink schwieg.
    »Das sind großartige Aussichten!«, brachte dieser schließlich hervor. »Aber …«, er zeigte auf das halbe Dutzend Displays, das sternförmig angeordnet war, »… was hat das mit diesen Geschäften zu tun? Was sind das für Geschäfte?«
    Fischer gönnte sich ein herablassendes Grinsen. »Für jemanden, der sich Wieselflink nennt, bist du manchmal ganz schön schwer von Begriff … aber gut, ich erkläre es dir. Wir machen Geschäfte damit.« Er fasste an sein Alienband. »Wir verkaufen die Bänder der Weber an einen Mittelsmann.«
    »Und das Ministerium lässt das zu?«
    »Es bekommt seinen Anteil.«
    »Aber was macht der Mittelsmann mit den Alienbändern?«
    »Nichts. Er verkauft sie auf der Stelle weiter. Sie sollen gut gehen, hört man. Die Leute draußen sind verrückt nach ihnen, sie tragen sie als Modeschmuck. Viele haben auch schon angefangen, sie nach Motiven zu sammeln, und bezahlen viel Geld dafür.«
    »Viel Geld?«
    »Kaum zu glauben, ich weiß, aber so ist es. Die Leute drau ßen haben Sorgen, sage ich nur. Wie auch immer, bei uns kommen ein paar Krümel des großen Kuchens an. Hauptsache, für uns bleibt noch genug übrig. Und das tut es. Die Stückzahlen sind so groß, dass selbst ein geringer Schnitt sich aufsummiert.«
    »Und was machen wir mit dem Geld? Bezahlen bei den Aliens unseren Flug?«
    »Das ist ein guter Witz!« Fischer lachte. »Nein, natürlich nicht. Wir kaufen damit das hier, diesen Zug, die Autonomie in den Zügen des Großen Packs. Zugegeben, das funktioniert nicht hundert Prozent - du und ich, wir haben es ja am eigenen Leib erlebt. Manchmal ist ein Beamter nicht zufrieden mit
dem, was wir ihm geben, manchmal ordnet ein Beamter eine Räumung an, damit nach außen hin kein Verdacht entsteht. Aber im Großen und Ganzen funktioniert das System zuverlässig. Hunderte von Zügen gehören inzwischen zum Großen Pack, und mit jedem von ihnen steigt unsere Produktivität, wachsen unsere Mittel, gewinnen wir ein weiteres Stück Unabhängigkeit.«
    »Und das Ministerium schöpft keinen Verdacht?«
    »Nein, wieso sollte es? Es glaubt ja, es hätte uns im Griff.« Er zog sein Alienband zur Seite und langte an das Halsband. »Aber da täuschen sie sich. Unsere Alienbänder neutralisieren ihre Halsbänder. Und selbst wenn irgendein Beamter Verdacht geschöpft haben sollte, fehlt ihm die Fantasie, die richtigen Schlüsse zu ziehen. Die bestechlichen Schweine glauben, es mit ihresgleichen zu tun zu haben, Menschen, die nur Gier und sich selbst kennen. Nein, die Beamten machen alles mit, solange wir sie nur gut genug schmieren.«
    »Ich verstehe. Und ihr, wir, schmieren sie so großzügig wie nie zuvor, weil unser Start unmittelbar bevorsteht?«
    »So ist es. Auf Sigma V werden wir für Geld keine Verwendung mehr haben. Wir lassen es zurück. Und wenn du mich fragst, werden wir auf Sigma V auch kein neues mehr einführen. Geld hat auf der Erde genug Unheil

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