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Alien Earth - Phase 1

Titel: Alien Earth - Phase 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Waffe auf ihn gerichtet und er wolle sichergehen, dass sie keine Hastigkeit beging, die sie später bereute. »Was ist mit ihr?« Er schüttelte den Kopf. »Was soll das, Ekin? Denkst du etwa, ich hätte mir einen heruntergeh…«
    »Ich will das nicht hören!«, versetzte Ekin. Sie war drauf und dran gewesen, die Sache zu vergessen. Trixie predigte ihr, Dinge manchmal einfach im Raum stehen zu lassen. Nicht jeden Kampf, der sich aufdrängte, auszutragen. Aber nach dieser Bemerkung … nein, Paul, so nicht! »Du hast geschrieben«, beharrte Ekin. »Etwas gekritzelt. Auf einen Zettel.«
    Gekritzelt, ja. Und Ekin hatte sogar geglaubt, das Gekritzel entziffern zu können. »Fischer«, hatte sie gelesen. Und: »14.500«.
    »Ich soll was getan haben? Ich bitte dich! Du …«
    »Das ist gegen die Regeln. Du bist Hunter, deine Gedanken gehören nicht dir. Wenn du dir Notizen machen willst, dann tu es auf deinem Schreibtablett, damit HunterNet sie analysieren kann. Jeder Gedanke ist wichtig.«
    »Oh, selbst meine? Danke! Damit hätte ich nicht gerechnet!«
    »Paul, lass deine Spielchen. Das ist zu ernst. Was hast du da gekritzelt? Hat es mit deinen Geschäften zu tun? Du weißt, dass das nicht geht. Wir sind nicht hier, um Geschäfte zu machen, sondern …« Sondern um die Menschheit zu beschützen, wollte Ekin hinzufügen, aber sie ließ es sein. Es klang ihr zu groß und zu pathetisch für den Vorfall, irgendwie nicht angemessen. Und irgendwie wiederum doch.
    »Sondern?« Paul bemerkte ihre Schwäche und hakte ein. Natürlich.

    »Das ist jetzt egal!«, wehrte sie ab. »Was hast du gekritzelt?«
    »Nichts.« Er senkte den Arm wieder. »Rein gar nichts. Du musst dir etwas eingebildet haben. Außerdem: Wie willst du sehen, was ich hier auf dem Tisch mache? Oder hast du vielleicht heimlich eine Überwachungskamera installiert?«
    »Nein. Ich …« Ich habe dein Spiegelbild im Fenster gesehen. Sie schluckte den Satz herunter. Er hätte ihr Fenster in Pauls Seele kaputt gemacht.
    »Aha. Also Einbildung.«
    »Nein!«
    »Halb so schlimm. Nach ein paar Latte Magicos kann das schon vorkommen. Ich habe dir ja gesagt, dass du mit der Maschine vorsichtig sein musst.«
    »Du hast … das ist egal. Ich weiß, was ich gesehen habe!«
    »Ach ja? Und weißt du, was ich weiß? Das, was du nicht gesehen hast! Schau mal auf dein Display!«
    Ekin tat es gegen besseres Wissen. Etwas blinkte. Ein Vernehmungstermin. Verdammt! Woher …?
    »Nicht zu übersehen, was? Noch voll da, Partnerin, richtig?«
    »Ich … ich …«
    »Schon gut. Kein Grund zum Stottern. Vergessen wir die Sache. Ich bin ja zum Glück nicht nachtragend.« Er nahm das Sakko vom Stuhl. »Bereit zum Einsatz, Hunter?«
    Sie nickte benommen. Wie hatte sie nur …? Paul gab ihr keine Gelegenheit zum Nachdenken.
    »Dann los! Worauf warten wir noch?«

    Wir, zwei Menschen der Erde, erachten folgende Wahrheiten für offensichtlich:
    • Der Mensch ist gut. Man muss ihm nur die Gelegenheit dazu geben. Wir wollen sie ihm geben - und die Gelegenheit, über sich hinauszuwachsen.
    • Gewalt ist keine Lösung. Jedenfalls nicht, solange uns jemand dabei aus dem Orbit zuschaut.
    • Es gibt keine Alien-Manifestation. Wenn der Mensch besessen ist, dann von sich selbst. Und von der Angst, seine Besessenheit zu verlieren.
    • Kein Mensch ist unersetzlich. Jeder Mensch ist einzigartig. Jeder Alien ist einzigartig. Wir sind Brüder. Reichen wir einander die Hand.
    • Wenn jeder alles gibt, können wir alles schaffen.
     
    - Human Manifest, veröffentlicht von François Delvaux und Jan De Hert
am 1. August 2059. Grundlage der Charta der Human Company
     
    »He, wir wollten den Aliens einfach zeigen, dass die Menschheit nicht nur aus sich in die Hose machenden, paranoiden, schießwütigen Irren besteht, deren Horizont nicht über den eigenen jämmerlichen Planeten reicht. Das war alles.«
     
    - Jan De Hert am 23. September 2065, drei Tage vor seiner Ermordung in
Freetown, Liberia

KAPITEL 5
    Funafuti war ein ehemaliger Südseetraum, ein halb vom Pazifik über- und unterspültes Atoll, auf das man eine Piste und links und rechts davon alles Übrige gesetzt hatte, was zu einem Flyboy-Stützpunkt gehörte.
    500 Meter unter dem zur Landung ansetzenden Company-Zubringer lag der Beton unter einer Schicht flimmernder Hitze. Rudi tat der Anblick weh. Alles tat ihm weh: Funafuti; die grelle Sonne, die auf den Wellen tanzte; das gedämpfte Licht in der Passagierkabine; das Fischgrätenmuster der

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