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Alien Earth - Phase 1

Titel: Alien Earth - Phase 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Ein Aufklärer aus Macau, die Raubkopie eines volkschinesischen Modells. Die Morgenwind flog, wenn es darauf ankam, so langsam, dass es vom Boden aus so erschien, als stünde sie still. Die Company setzte sie dazu ein, anstelle von Hubschraubern, die für ihre Zwecke eine viel zu kurze Reichweite besaßen, über dem Einschlagspunkt eines Artefakts zu kreisen. Manchmal. Die meiste Zeit spürte die Morgenwind Wrackteilen verschwundener Company-Flugzeuge nach.
    »Bei dem Aufschlag?« Beatrice schüttelte den Kopf. »Niemals! Was glaubst du, wen du vor dir hast! Ein dummes Anfänger-Flygirl, dem man alles erzählen kann?« Beatrice zog an seinem schlaffen Glied. Es war eine neckische Geste, ohne sexuellen Gehalt.
    Rudi machte ein todernstes Gesicht, schüttelte den Kopf. »Bestimmt nicht. Trotzdem: eine Morgenwind.«
    Beatrice zog stärker an seinem Glied. »Ruuudi!«
    »Eine Morgenwind … und der Pilot ist Fagureios.«
    »Fagureios …?«. Sie ließ los und kicherte. Der fetteste Pilot Funafutis, ein Stellvertreter, der sich sein Großes Los erkauft hatte. »Au ja, das passt! Fagu…«
    Bong!
    Die Stahlträger der Landebahn, die tief in die bröckelnden Korallen Funafutis getrieben waren, schüttelten sich. Rudi und Beatrice wurden eine Handbreit in die Luft geworfen, dann kamen sie hart auf, in einem Nebel salziger Tropfen.
    Allein die regelmäßigen Duschen, die einem die Landungen bescherten, wären nach Rudis Meinung schon Grund genug gewesen, um die glitschigen Träger der Stahlkonstruktion der Piste entlangzukriechen, bis fast ganz nach draußen, unter sich das Meer, das jeden Moment einen Wellenfinger nach einem ausstrecken konnte, und sich in der Höhle auszustrecken. Die
»Höhle« war eine Plattform aus einer Hand voll Brettern, vergessen von den Arbeitern, die die Piste nach der Sturmsaison wieder instand gesetzt hatten. Die Höhle war, fand Rudi, der beste Platz auf Funafuti. Schattig, mit unregelmäßig regelmäßigen Abkühlungen und vor neugierigen Augen und Ohren geschützt. Ein Ort, um für sich zu sein, ein Ort, um dem Flyboy-Alltag für eine Stunde zu entkommen. Rudi gefiel es, mit Beatrice zu schlafen und dabei den Fischen zuzusehen, die die beiden Menschen mit einer Neugierde und Beharrlichkeit beobachteten, als handele es sich bei ihnen um Aliens.
    Außerdem: Niemand machte Rudi die Höhle streitig. Ein echter Pluspunkt gegenüber den Artefakten, die am breitesten Punkt der Insel ausgestellt waren. Es waren elf Stück - die gesamte Ausbeute der Funafuti-Staffel bislang. Sie waren in einem Kreis um das Wrack eines B-24-Bombers angeordnet, ein Überbleibsel aus dem Zweiten Weltkrieg, als die Amerikaner die erste Piste auf Funafuti gebaut und sie einige Monate genutzt hatten, um dann weiterzuziehen, als ihr Feldzug sie immer näher an Japan herangebracht hatte.
    Rudi hatte einige Tage über die Symbolik gerätselt - was sagte der Bomber im Kreis der Artefakte? -, bis ihm Beatrice erzählt hatte, dass die Einwohner Funafutis darauf bestanden hatten, dass das Wrack an Ort und Stelle blieb. Die Company, niemals verlegen um eine pragmatische Lösung, war ihrem Wunsch nachgekommen und hatte die Artefakte um das Bomberwrack angeordnet. Platz war Mangelware auf Funafuti und wurde mit jeder Sturmsaison, die über die Insel fegte, knapper. Jeder Quadratmeter wurde gebraucht.
    Am Ende jeder Saison wurden die Artefakte von der Company abgeholt, um sie in der neuen Saison, zusammen mit der gründlich untersuchten Ausbeute der vergangenen, wieder auszustellen. Die Flyboys sollten vor Augen haben, wonach sie jagten.
    Der Kreis der Artefakte - ihre Kreuzform hatte das Alienkreuz der Company inspiriert -, blieb nach Nordosten hin offen, in die Richtung, in der die Haupteinschlagszone lag. Es
war eine Symbolik, die Rudi unmittelbar einleuchtete: Die Company hatte keine Geheimnisse, besagte sie. Die Artefakte standen den Flyboys offen, den Männern und Frauen, die ihre Bergung möglich gemacht hatten. Und der Kreis war nicht vollständig; Ausdruck der Hoffnung auf Beute in der laufenden Saison.
    In den ersten Tagen hatte Rudi beinahe jede freie Stunde bei den Artefakten verbracht. Manchmal war er in das Bomberwrack geklettert, hatte sich auf den Platz des Piloten gesetzt und war dort geblieben. Für Stunden. Manchmal war er zwischen den Artefakten auf- und abgegangen und hatte sich ausgemalt, wie die Aliens sie herstellten. Als das Alienschiff in die Umlaufbahn um die Erde eingeschwenkt war, hatte es einen Durchmesser

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