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Alien Earth - Phase 1

Titel: Alien Earth - Phase 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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von weniger als hundert Metern besessen. Dann hatte es kleinere Schiffe ausgespuckt, die sich über die Monde und Planeten des Sonnensystems verteilt hatten, und nach kurzer Zeit war ein stetiger Strom von Zubringerschiffen von und zu dem Mutterschiff in Gang gekommen. Die Artefaktschauer waren zu einem Regen geworden, das Mutterschiff auf einen Durchmesser von über 500 Metern angewachsen. War es das Werk von unbemannten Systemen? Oder waren die Aliens so perfekt an den Weltraum angepasst, dass sie keinen gesonderten Schutz vor dem Vakuum und der Kälte benötigten? Rudi versuchte sich vorzustellen, wie solche Wesen aussehen mussten. Es gelang ihm nicht.
    Manchmal hatte Rudi auch die Hände auf Metall gelegt, das beim Eintritt in die Atmosphäre der Erde von der Reibungshitze kohlenschwarz verbrannt worden war, ein Ohr dagegen gedrückt und gelauscht. Es war ihm wie bei einer Muschel vorgekommen, die man am Strand findet und an das Ohr hält, um das Rauschen des Meeres zu hören. Legte man das Ohr auf die raue Oberfläche eines Artefakts, hörte man kein Rauschen, sondern Stille.
    Die Stille des unendlichen Universums.
    »Uff, das muss eine 415 gewesen sein!«, rief Beatrice und schüttelte sich wie ein Hund mit nassem Fell. Ihre langen Lockenhaare
flogen hin und her und kitzelten Rudi im Gesicht. Sie lachte unbeschwert. In Augenblicken wie diesem gelang es Rudi zu vergessen, dass er nur dem Namen nach ein Flyboy war. Und das Gesicht seines Engels, das ihm nicht aus dem Kopf gehen wollte, verblasste, vertrieben von Beatrices Lebensfreude.
    Beatrice war das Beste, was Rudi auf Funafuti bislang begegnet war. Und Rudi hatte es auf einige Begegnungen gebracht. Er war neugierig. Die physische Landkarte des Stützpunkts hatte sich innerhalb einer guten Stunde erschöpft. Funafuti war winzig, eine bessere Hautunreinheit auf dem Gesicht des Pazifiks, und wäre längst im steigenden Wasserspiegel abgesoffen, wenn die Aliens der Insel nicht zu Hilfe gekommen wären. Im höheren Sinn. Im praktischen hatte sich die Company der weit verstreuten und von Gott und der Welt vergessenen Ellice Islands angenommen, die zusammen die Nation Tuvalu bildeten.
    Die Company hatte befestigt, was von den Atollen Funafuti, Nanomea und Nukufetau geblieben war, und ihre Pisten aufgesetzt, an denselben Stellen, an denen die Amerikaner die ihren vor über hundert Jahren im Zweiten Weltkrieg gebaut hatten. Im Frühjahr 2060 waren die ersten Flyboys gekommen und hatten ihre Patrouillen begonnen. In den folgenden Monaten waren sie mit steigendem Einsatz von Menschen und Material geflogen, bis die Herbststürme der Saison ein Ende gesetzt hatten. Der Erfolg war mager ausgefallen. In sechs Jahren war die Company auf 27 Artefakte gekommen, keines davon der erhoffte große Fund, der mit einem Schlag alles über die Aliens und ihre Absichten verraten würde. Mehr war nicht drin gewesen, die Flyboy-Stützpunkte lagen zu weit ab von der Kernzone der Einschläge, um auf mehr als einen seltenen Erfolg hoffen zu können. Aber immerhin: besser eine kleine Chance als keine und besser einige winzige Stützpunkte am Westrand der Zone besitzen als eine große Insel am Ostrand. Die Chinesen hatten eine - Taiwan -, für deren Eroberung Millionen ihr Leben gelassen hatten und die jetzt nur noch ein rauchendes
Kraterfeld darstellte, umgepflügt von hoch hereinkommenden Artefakten, zäh gehalten von der Volksbefreiungsarmee, die sich diese Basis um keinen Preis nehmen lassen wollte.
    In der Zone der Company ging ein Bruchteil der Artefakte nieder - und die Company gab die Hoffnung nicht auf, dass sich eines davon als das Große Los für die gesamte Menschheit erweisen würde.
    Das war der Daseinszweck der Flyboy-Stützpunkte - und dementsprechend waren sie ausgestattet. Den Großteil der Fläche verschlang die Piste - Sperrzone für die Mannschaft -, die Streifen links und rechts davon erschöpften sich in Hangars, Werkstätten, Hangars, Werkstätten, Hangars, Unterkünften, Hangars, Werkstätten, einer Kantine und einer Krankenstation sowie Hangars und Werkstätten. Einen Tower besaß Funafuti nicht, die Flugkontrolle wurde durch ein dynamisches Netz übernommen, geknüpft von den Bordcomputern der Flugzeuge auf der Insel und in einem Umkreis von 100 Kilometern.
    Die Bauweise auf Funafuti war einfach: Auf massiven Fundamenten ruhten zerbrechliche Plastikkonstruktionen, dazu bestimmt, im Herbst vom ersten Sturm ins Meer gefegt zu werden. Hatte man einen Hangar gesehen,

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