Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Alien Earth - Phase 2

Titel: Alien Earth - Phase 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
Vom Netzwerk:
trug, für eine Erwachsene gedacht. Es war ein Mädchen, das viel durchgemacht hatte. Trixie hatte einen Blick dafür. Leid war - unter anderem - ihr Beruf.
    Das Mädchen zitterte.
    »Ekin«, flüsterte Trixie und zog sie enger an sich. »Ekin, du bist es.«
    »Ja.« Ekin schmiegte sich an sie.
    »Wie … wie kommst du in diesen Körper?«
    »Er war der Einzige, der zu haben war. Es gibt kein anderes gangbares Verbindungsglied zwischen Sigma V und der Erde.«
    »Sigma V... dann ist es also nicht nur eine Geschichte?«
    Ekin nickte, ihr Haar strich über Trixies Oberarm. Es kitzelte. »Sigma V existiert. Die Menschenseelen, die die Transfers mitgemacht haben, sind dort unversehrt angekommen. Sie leben in den Körpern von Aliens.«
    »Wie ist es dort?«
    »In einem Wort: unfassbar. In der Ausführlichkeit, die der Sache angemessen wäre: Dafür wir haben keine Zeit.«
    »Wir haben sie. Ich bin Alien Detector. Soweit es Homeworld Security angeht, führe ich im Augenblick eine offizielle Vernehmung durch. Vernehmungen sind oft langwierig. Wenn ich es will, bleiben wir in diesem Raum für vierundzwanzig Stunden ungestört.«
    Ekin rückte von ihr ab. Nur eine Handbreit, aber Trixie musste sich beherrschen, sie nicht augenblicklich wieder an sich zu ziehen. »Das meine ich nicht. Ich könnte dir Sigma V nicht beschreiben, selbst wenn ich Wochen hätte. Man muss es erlebt haben. Es ist …« Ekin brach ab. Trixie sah in ihren Augen, dass sie die Wahrheit sagte. Das - und wie schwer es Ekin gefallen war, auf die Erde zurückzukehren.
    »Wieso bist du zurückgekommen?«, fragte Trixie.
    »Wieso wohl?« Die Wehmut verschwand schlagartig aus Ekins Augen. Eine Mischung aus Ernst und Durchtriebenheit nahm ihren Platz ein. »Die Pflicht natürlich. Du kennst mich. Ich habe einen Eid geschworen, die Menschheit zu beschützen.«
    Ich auch!, dachte Trixie, und mit dem Gedanken kehrte ein Teil ihrer Wut zurück. »Das dachte ich auch«, sagte sie laut, »aber ich habe am eigenen Leib gespürt, wie viel dir dein Eid bedeutet!« Sie versteifte sich.
    Ekin wich nicht zurück, sie nahm Trixies Kopf in beide Hände, fixierte ihn, wie eben, als sie sie geküsst hatte. »Trixie, es tut mir leid. Hörst du? Ich weiß, dass es dir schwerfällt, das zu akzeptieren. Mir würde es an deiner Stelle genauso gehen. Aber ich musste es tun, ich musste dich ausschalten. Paul hatte recht. Wir mussten einen neuen Weg finden, mit den Aliens umzugehen. Uns einzugraben war aussichtslos. Die Aliens sind
uns unendlich überlegen, früher oder später wären sie durch alle unsere Dämme gebrochen, egal, ob sie Hunter-Korps oder Homeworld Security oder sonstwie heißen. Und selbst wenn es uns gelungen wäre, die Manifestationen noch ein paar Jahre länger abzublocken … denk nach, was hätte es aus uns gemacht?«
    Trixie dachte an den Transport, der an diesem Morgen eingetroffen war. Tausend elende Menschen, die nicht mehr lange zu leben hatten. Sie schluckte den Widerspruch, der ihr auf der Zunge lag, herunter. »Was geschehen ist, ist geschehen. Wie sieht dein neuer Weg aus?«
    Ekin ließ ihren Kopf los, lehnte sich etwas zurück. »Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Noch nicht. Ich stehe erst am Anfang. Ich werde sehen, wohin es mich führt. Aber dafür weiß ich etwas anderes: Paul war nicht der Einzige, der recht hatte. Die Aliens sind Flüchtlinge, wie du mir gesagt hast.«
    »Vor wem oder was flüchten sie?«
    »Vor ihrer eigenen Art.«
    »Weshalb?«
    »Es ist …«, Ekin suchte nach Worten. Ihr Gesicht war konzentriert, wirkte wie das einer Erwachsenen, nur kleiner. »In menschlichen Begriffen könnte man es vielleicht einen Bürgerkrieg nennen. Es gibt zwei Gruppen. Die Aliens, die zur Erde gekommen sind, nennen sich ›Seelenspringer‹. Die Seelenspringer sind in der Minderheit, sie sind so gut wie geschlagen. Sie sind auf der Flucht vor der anderen Gruppe, den ›Seelenbewahrern‹. Klingt einfach, nicht? Aber das ist es nicht. Die Dimensionen dieses Bürgerkriegs übersteigen unser Vorstellungsvermögen. Er tobt seit so langer Zeit, dass sich niemand an seinen Beginn erinnern kann. Er hat Hunderttausende von Welten erfasst. Die Seelenspringer haben Millionen von Kundschafterschiffen ausgeschickt, um Planeten wie die Erde aufzuspüren. Welten mit intelligentem Leben, in das ihre Seelen springen können. Auf diese Weise legen sie in einem Augenblick Entfernungen zurück, für die selbst ihre Schiffe Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende

Weitere Kostenlose Bücher