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Alien Earth - Phase 2

Titel: Alien Earth - Phase 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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bräuchten.«

    »Worum geht es bei diesem Krieg?«
    »Um eine moralische Frage. Keine, die wir lösen könnten, glaub mir. Uns bleibt nur, den Krieg der Aliens als eine Naturgewalt zu nehmen. Wir müssen versuchen, ihn irgendwie zu überleben.«
    Trixie ließ Ekins Worte auf sich wirken. Der Krieg an sich war keine Überraschung. Sie hatte zu viele Alien-Verdächtige vernommen, um sich Illusionen hingegeben zu haben. Die Flüchtlinge waren zu traumatisiert gewesen, als dass etwas anderes als eine Katastrophe von riesigem Ausmaß hätte dahinterstecken können. Nur: Diese Katastrophe musste nicht zwangsläufig eine für die Menschen sein, oder? »Bislang schlagen wir uns nicht schlecht«, wandte sie sich an Ekin. »Die Aliens sind auf der Erde, ja. Aber es ist nur eine Handvoll, keine zwei Millionen.«
    Ekin rutschte umher. Gänsehaut stand auf ihren Unterarmen. Trixie zog sie an sich, um sie zu wärmen. Ekin ließ es geschehen. »Dabei wird es nicht bleiben«, sagte sie leise, den Kinderkopf gegen ihre Brust gekuschelt. »Nicht mehr lange, und es wird keine Seelenspringer mehr auf der Erde geben. Genauso wenig wie einen Planeten, der die Bezeichnung ›Erde‹ verdient, noch eine Menschheit.«
    »Die Seelenbewahrer?«
    »So ist es. Sie waren nicht untätig. Die Springer mögen unzählige Kundschafter ausgeschickt haben, um sichere Zufluchtsorte zu finden, aber die Bewahrer haben den Kundschaftern der Springer ihre eigenen hinterhergeschickt. Und noch mehr: Jedem Kundschafter der Bewahrer folgt eine Kriegsflotte. Das trifft auch auf das Schiff der Springer zu, das in den Orbit um die Erde gegangen ist. Die Flotte der Bewahrer wird die Erde vernichten.«
    Es war eine furchtbare Vorstellung - und keine, die Trixie ohne weiteres zu akzeptieren bereit war. Sie wollte leben. In diesem Moment, in dem sie Ekin in den Armen hielt, spürte sie es. »Wieso bist du dir so sicher? Wenn ich dich richtig verstehe, geht es den Seelenbewahrern nur darum, die Seelenspringer
zu töten. Die Erde bedeutet ihnen nichts. Es ist ein Zufall, der die beiden Gruppen der Aliens zur Erde geführt hat.«
    »Das ist richtig. Die Erde bedeutet den Bewahrern nichts. Aber die Springer auszulöschen, alles. Und nur wenn sie die Erde komplett vernichten, ist das sichergestellt.«
    »Und wir Menschen sind ihnen gleichgültig?«
    »Das kann man so nicht sagen. Die Aliens, Springer wie Bewahrer, würden niemals auf den Gedanken kommen, uns ohne Grund etwas anzutun. Leben ist ihnen heilig. Aber die Notwendigkeit ihres Konflikts hat Vorrang. Sie kennen das Leben. Sie wissen, wie hartnäckig es ist. Selbst wenn die Erde zu einer Wüste aus Glut und Asche verbrannt würde, das Leben würde Wege finden, weiter zu existieren. In einigen Millionen Jahren schon würde es zu neuer Vielfalt und Komplexität gefunden haben. Und dieses neue Leben würde ebenso wertvoll sein wie das, was ausgelöscht wurde.«
    Trixie schüttelte den Kopf. »Das ergibt keinen Sinn. Den Seelenbewahrern muss doch klar sein, dass wir ihre natürlichen Verbündeten sind. Die Menschheit hat die Seelenspringer nicht gewollt. Sie hat sie vom ersten Moment an bekämpft.«
    »Ein Teil davon. Vergiss nicht, es hat von Anfang an Alienisten gegeben, die Human Company.« Ekin machte sich los. Sie schlug die langen, dürren Beine übereinander. Aber sie achtete darauf, dass sie Trixie weiter berührte.
    »Und? Die Alienisten sind naive Irre, die ihre eigenen Bedürfnisse und Probleme auf die Aliens projizieren. Und die Company ist eine Nicht-Entität, völkerrechtlich von praktisch keinem Staat der Erde anerkannt. Erzähl mir nicht, dass das den Aliens egal sein soll. Sie sind uns überlegen, sie sind hoch intelligent und erfahren im Umgang mit fremden Intelligenzen. Sie müssen einfach differenzieren, uns nicht alle in einen Topf werfen!«
    »Das tun sie auch nicht. Die Seelenbewahrer werden sehr genau hinsehen - und erkennen, dass Menschen und die Seelenspringer im großen Maßstab gemeinsame Sache machen.«
    »Unsinn!« Trixie ruckte hoch. »Sag mir, wo!«

    »An diesem Ort hier zum Beispiel. Der Feldzug der USAA gegen die Aliens ist nur noch Fassade.«
    »Du weißt nicht, wovon du redest. Alles in diesem Land ist umgekrempelt, um dem Kampf gegen die Aliens zu dienen. Es gibt kein Opfer, das die USAA nicht bringen würden, um diesen Kampf zu gewinnen.«
    Ekin lächelte. Es war ein kaltes, zynisches Lächeln, wie Trixie es von der alten Ekin nicht gekannt hatte. »Es sei denn, es gäbe auf

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