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Alien Earth - Phase 2

Titel: Alien Earth - Phase 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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von mir?«
    »Dir helfen.«
    »Das fällt dir früh ein. Du hast mich nicht mehr angesehen, seit du …«
    »Seit ich dir die Unsterblichkeit versprochen habe?«
    »Ja.« Dann war es keine Einbildung gewesen. »Wieso hast du so getan, als wäre nichts geschehen?«
    »Ich wollte, dass du ungestört zu einer Entscheidung kommst. Du allein kannst sie treffen.«
    Sie war aufrichtig, er spürte es. Es machte ihn noch wütender.
    »Was willst du von mir hören?«, fragte er.
    »Nichts. Worte bedeuten nichts. Taten zählen. Morgen werden wir Taten vollbringen.«
    »Was habt ihr vor?«
    »Du wirst es erleben. Alles ist vorbereitet, es wird nicht lange dauern. Es gibt nichts, was du tun kannst. Weder, um zu helfen, noch, um es zu verhindern. Wichtig ist, dass du dich entscheidest. Du wirst morgen entweder sterben oder die Unsterblichkeit erlangen.«
    »Was ist mit ›einfach als Mensch weiterleben‹?«
    »Das ist unmöglich.« Ghi streckte den Arm aus, strich ihm zärtlich durch die lang gewordenen Haare. »Es ist deine Entscheidung. Überlege sie dir gut.«
    Sie kroch davon und sank einige Meter weiter auf ihre Matte. Einen Augenblick später war sie in ihren tiefen Alien-Schlaf gefallen, eine Soldatin, ebenso wie Marita.
    Paul sah ihr nach, sah ihr zu. Schließlich wanderte sein Blick über die Schlafenden hinweg. Er blieb an einem Baumstamm am Rand der Lichtung hängen.
    Wolf lehnte mit dem Rücken gegen den Stamm. Er war wach und musterte ihn aus seinen gelben Augen mit den großen Pupillen. Seine Ohrmuscheln waren nach vorn, zum Lagerplatz gerichtet.
    Wolf öffnete das Maul, strich sich mit seiner großen Zunge über das Raubtiergebiss und verschwand im Wald.

    Astro-News KW 26/2066
    Anmerkung: Der Beobachtungszeitraum zeichnete sich durch stabile Hochdruckwetterlagen an den meisten Standorten aus. Leider verhinderten sporadische Stromausfälle eine optimale Ausnutzung der Gegebenheiten. Das extraterrestrische Kommando appelliert an die Führung, ihr Äußerstes zu geben, diese Engpässe zu beseitigen.
     
    Generelle Tendenz: Das Volumen der Alien-Aktivitäten ist weiterhin ungewöhnlich gering.
     
    Artefakte: keine. Das letzte Artefakt ging am 4. Januar 2066 auf den Soldatenfriedhof von Arlington nieder.
     
    Mutterschiff: Wächst weiter mit einer Rate von 1,7 Prozent im Monat an. Standort unverändert. Weitere zu erwartende Aktivitäten unklar. Es ist davon auszugehen, dass das Schiff jederzeit wieder damit beginnen kann, Artefakte auszustoßen und damit die Regierungen der Erde zu erpressen.
     
    Kommunikation: Das Mutterschiff reagiert nicht auf unsere Kontaktversuche. Es hat seine eigenen Funksendungen seit dem 26. September 2065 eingestellt.
     
    Systemweite Aktivitäten: Die Spion-Sonde Luna XXVII bestätigte vor ihrem Ausfall, dass auf der Mondrückseite weiter umfangreiche Schürfoperationen durchgeführt werden. Zwei der 14 Erkundungssonden, die innerhalb der nächsten Wochen die Saturn-Monde Titan, Iapetus und Janus erreichen, sind in der vergangenen Woche ausgefallen. Für die vermuteten Alien-Aktivitäten auf den Monden konnte kein Beleg beigebracht werden.
    Allerdings sendete Saturnsonde IX unmittelbar vor dem Ausfall Aufnahmen eines bislang unbekannten Objekts im Kuiper-Gürtel. Es scheint sich auf die Erde zuzubewegen. Das extraterrestrische Korps arbeitet mit Hochdruck an der Analyse der Daten.
     
    - 296. Wochenbericht des extraterrestrischen Kommandos des Hunter-Korps

KAPITEL 34
    Rainer Hegen war nicht überrascht, als der Wagen vorfuhr. Es wäre naiv gewesen zu glauben, man könne ihn auf Dauer in Ruhe lassen. Oder würde es ihm ohne Weiteres gestatten, sich mit Mahmuts Bargeld davonzustehlen, ein einsames Haus an der Küste Oregons zu mieten und sich dort zu verkriechen.
    Überrascht war Rainer dagegen, als der Fahrer den Wagen verließ. Kein Homeworld-Security-Agent ging auf ihn zu, sondern Leclerc, der Waffenhändler.
    »Hegen!«, rief der hagere Mann jovial. »Habe ich es Ihnen nicht gesagt? Man trifft sich im Leben immer ein zweites Mal.«
    »Was wollen Sie von mir?« Rainer erhob sich aus dem Korbstuhl. Er konnte nicht sagen, wieso, aber die Tatsache, dass ausgerechnet Leclerc ihn aufsuchte, machte ihm Angst.
    »Sie besuchen kommen.« Leclerc stieg die Stufen auf die Veranda hinauf, auf der Rainer seine Tage damit verbrachte, die wilde, unberührte See auf sich wirken zu lassen. »Und ich möchte Ihnen etwas bringen.« Er hielt Rainer einen Umschlag entgegen. »Hier, von einem

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