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Alien Earth - Phase 2

Titel: Alien Earth - Phase 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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kam die Antwort.
    Wer sind Sie? Wieso klingen Sie wie Blitz? Er überdachte die Frage. Was tun Sie in meinem Kopf?
    Ich heiße Ekin. Ich residiere derzeit in Blitz’ Körper.
    Was ist mit Blitz?
    Es geht ihr gut, antwortete Ekin. Sie ist aus freien Stücken auf den Tausch eingegangen. Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen. Unser Agent war etwas unsanft, als er Ihnen das Relais verabreichte. Aber uns blieb keine Wahl. Es musste schnell gehen.
    Sie meinen die Kapsel? Sind Sie deshalb in meinem Kopf?
    Ja.
    Wozu? Was wollen Sie von mir?
    Wir brauchen Ihre Hilfe. Das Schicksal der Menschheit steht auf dem Spiel.
    Rainer dachte an das Haus in Oregon, auf dessen Veranda er noch vor Stunden gesessen hatte. Ihm schien, dass er selten in seinem Leben so zufrieden gewesen war wie in den vergangenen Tagen, in denen er einfach am Meer saß und die Welt, die ihn in Frieden ließ, genoss.
    Was hat das mit mir zu tun?, fragte er Ekin.
    Ich werde Ihnen beizeiten alles erklären. Ruhen Sie sich aus. Nutzen Sie den Flug, schlafen Sie.
    Für den Rest des Flugs schwieg die Stimme in seinem Kopf. Aber jedes Mal, wenn eine der Stewardessen Rainer ansprach, brach ihm der Schweiß aus.
     
    Los Alamos war anders als erwartet. Rainer hatte sich flache Wüste vorgestellt, in ihrer Mitte, von Stacheldraht eingezäunt, hässliche Zweckbauten. Ein Provisorium. Tatsächlich war Los Alamos eine ausgewachsene Stadt, hügelig und von großen, alten Bäumen beschattet.
    Ekin meldete sich wieder. Ihre Gedankenstimme soufflierte ihn durch die Eingangskontrollen, durch die ersten kritischen
Tage. Sie stellte sicher, dass er die richtigen Worte fand, dass niemand ahnte, was in seinem Kopf vorging.
    »Man darf es nicht laut sagen«, bemerkte Rainers Teamleiter nach der ersten Woche. Er hieß Renoir, war Franzose und so alt, dass er sich auf einen Stock stützen musste. Niemand schien seinen Vornamen zu kennen. »Aber wir sind hier so etwas wie eine große Familie. Zumindest wir Älteren und die, die von außerhalb kommen. So wie du.«
    Rainer mochte den alten Mann. Er hatte eine sanfte, aber beharrliche Art. Zwischen ihm und Renoir war schnell eine Vertrautheit entstanden, ein Verständnis, das nicht vieler Worte bedurfte. So auch jetzt. Renoir musste Rainer nicht erklären, was er mit »außerhalb« meinte. Es ergab sich von selbst. Project Sunfire zog Wissenschaftler aus aller Welt an, die Besten der Besten, die man mit vielen Versprechungen nach New Mexico gelockt hatte. Notfalls, erzählte ihm Renoir augenzwinkernd, »befreie« ein Spezialteam der Marines Wissenschaftler auch gegen ihren Willen. Renoir fand nichts dabei. Gelangten die Wissenschaftler erst einmal nach Los Alamos und erlebten am eigenen Leib die paradiesischen Bedingungen, die sich ihnen boten, wollten sie sowieso nicht mehr gehen. Ähnlich wie Renoir selbst, den man vor über dreißig Jahren befreit hatte, nachdem der transnationale ITER in Südfrankreich in einem kurzen, unkontrollierten Ausbruch von Sonnenfeuer verglüht war.
    Seitdem forschte Renoir in Los Alamos - einer von Tausenden Wissenschaftlern, die herauszufinden versuchten, was ITER hatte verglühen lassen, und es besser machen wollten. Letzteres war ihnen in Teilen gelungen. Renoir zeigte Rainer die Reaktoren I bis VIII, allesamt rohrkrepierende Milliardengräber. Ein Teil von ihnen hatte niemals gezündet. Sie standen unversehrt und nutzlos da, wie in einem Museum. In den übrigen hatten Temperaturen getobt, um ein Vielfaches heißer als im Kern einer Sonne. Für Bruchteile von Sekunden in den meisten, für Minuten in den Reaktoren VII und VIII. Die Hitze hatte Teile der Reaktoren verpuffen lassen, als hätte ein
Messer durch Stahl, Keramik und Kabelbündel geschnitten. Nicht ein Reaktor hatte jemals mehr Strom erzeugt, als für die Erzeugung der Fusion aufgewandt worden war.
    Renoir ließ sich von den Misserfolgen nicht beirren. »Kein einziger Reaktor ist uns einfach um die Ohren geflogen«, sagte er in seinem merkwürdigen Englisch, einem wüsten Gemisch von Südstaaten- und französischem Akzent. »Das ist das eigentlich Wichtige. Wir konnten messen, analysieren, weiterarbeiten. Durch jeden der Reaktoren haben wir dazugelernt. Langsam erst - so langsam, dass ich beinahe verzweifelt bin, ich will das nicht verleugnen -, aber unsere Beharrlichkeit zahlt sich jetzt aus. Du stößt in einer guten Zeit zu uns. Die letzten Monate haben uns die größten Fortschritte gebracht, seit ich hier bin. Es ist, als hätte sich eine

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