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Alien Earth - Phase 2

Titel: Alien Earth - Phase 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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ebenso wie sein Name in unterschiedlichen Varianten wiedergegeben wird. Eine Auswahl der Gerüchte:
Melvin ist tot, eine Erfindung, der beste Freund Pasongs oder abgetaucht.
    • Herkunft: Melvin - wenn es ihn gibt - ist ein Amerikaner und wie Diane ein überzeugter Hershist. Es heißt, er und Diane wären ein unzertrennliches Paar gewesen. Letzteres wird allerdings selbst von überzeugten Melvin-Fans als Wunschvorstellung abgetan: Diane ist ein zu starker Charakter, um eine feste Beziehung eingehen zu können.
    • Stärken: Melvin, heißt es, besitzt einen überragenden Intellekt. Er zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass er Aliens ebenso vorurteilslos begegnet wie Menschen. Darüber hinaus ist er pragmatisch.
    • Schwächen: Melvin ist, heißt es, eigenwillig. Möglicherweise ist er auch zu erschöpft, um noch weiter für seine Ideale zu kämpfen.
    • Tipp: Vorsicht mit Melvin! Stützt du dich auf ihn, kann es deine Niederlage bedeuten - aber auch einen totalen, überraschenden Sieg!
    • Erfolg bringt nicht nur Freunde. Aus diesem Grund nennen wir Melvins mögliche Nachnamen nicht. Das Bild ist eine künstlerische Impression.
    - Karte aus dem Trading-Card-Game »Our Alien Earth«, Subset »Strawberry Bitch forever!«. Herausgeber Human Company Press, Freetown, Januar 2066

KAPITEL 17
    Die Landung auf dem Changi Airport verlief ohne Zwischenfälle. Rudis Sarayong strich so dicht über die Dutzenden von Arterien-Schiffen hinweg, die sich in der Straße von Malakka drängten, dass sie beinahe die Spitzen ihrer plumpen Flettner-Rotoren gestreift hätte - an jedem anderen Ort der Erde ein unverzeihlicher Affront gegen die Supermacht, aber hier, in Singapur, ein risikoloses Vergnügen. Singapurs Atomschild, errichtet von dem Teil der Israeli Defence Force, der sich am Ende des Bürgerkriegs vor dem amerikanisch-arabischen Einmarsch hatte retten können, sorgte dafür. Niemand konnte es wagen, sich mit der Stadt anzulegen, ohne die geballte Schlagkraft ihres Atom-Korps auf sich zu ziehen - oder herauszufinden, dass es sich bei dieser Atomstreitmacht lediglich um einen groß angelegten Bluff handelte. Niemand hatte bisher die Probe aufs Exempel gewagt. Und Singapur vermied seinerseits jede Geste, die als Aggression ausgelegt werden konnte. Es gab sich mit dem zufrieden, was es in den Vierzigern an sich gerafft hatte, und machte das Beste daraus.
    Rudi setzte auf der südöstlichsten der fünf Pisten des Airports auf. Sie war ein dünner Strich in der See, die Rudi an Funafuti erinnerte. Nur: Funafuti versank mit jedem Monat tiefer im steigenden Pazifik, von Stürmen erodiert, die Korallen, die das Fundament der Insel schützten, längst im übersäuerten Wasser abgestorben. Eine Zeit lang hatte die Company das Sinken der Insel mit Unmengen von Stahl, Beton und Geld aufgehalten, um sie als Stützpunkt für die Jagd nach Alien-Artefakten nicht zu verlieren. Aber nun war die Jagd
vorbei, und niemand kümmerte sich mehr um Funafuti. Anders der Changi Airport: Er war von der Regierung aufgeschüttet. Hoch genug, um jedem denkbaren Anstieg des Meeresspiegels zu trotzen. Und sollte das Undenkbare doch eintreten … die Regierung würde ihn noch höher aufschütten. Die Festung Singapur gab nicht auf; sie wuchs in das Meer hinein, hatte ihre Fläche in den letzten fünfzig Jahren beinahe verdreifacht.
    Eine Delegation erwartete sie am Terminal. Sie bestand aus einer Handvoll Männern, die Rudi bis an die Brust gingen, Geschäftsleuten in identischen Anzügen, ihren zeitlosen globalen Uniformen, mit kurz geschorenen Haaren und Schlitzaugen. Keinen zweiten Blick wert, wären da nicht zwei Dinge gewesen: ihre geschminkten Gesichter und ihre Gewehre. Eine dicke Schicht weißen Make-ups klebte an ihrer Haut, verlieh ihren Gesichtern einen puppenhaften, gleichförmigen Ausdruck. Und über ihren Schultern hingen Gewehre, kurzläufige TAR-21. Die Waffen funkelten golden, und an ihren Läufen klebten kleine Glöckchen und Schellen, die bei jeder Bewegung klangen und klirrten.
    Pasong bedeutete dem Co-Piloten an Bord zu bleiben und winkte Rudi zu sich, der unschlüssig stehen geblieben war. »Kein Grund zur Beunruhigung. Das ist nur Tünche, der Ausweis der lokalen Elite.« Der Alien zog ein Bündel Karten aus einer Tasche seines Hemds, das von einem Gummi zusammengehalten wurde. »Hier, deine Eintrittskarten!«, flüsterte er.
    Zwei Schritte vor dem Empfangskomitee blieb Pasong stehen und verneigte sich. Die Männer taten es ihm

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