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Alien Earth - Phase 2

Titel: Alien Earth - Phase 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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jenen zukam, die im Dienst von Homeworld Security standen.
    Sie zog sich an. Atmungsaktive Kleidung, eine winddichte Jacke, die sie wärmen würde, bis die Sonne die Kälte von den Bergflanken vertrieben hatte, und leichte Wanderstiefel. Den Rucksack hatte sie am Abend zuvor in einem heldenhaften Duell gegen die Erschöpfung gepackt.
    Sie trat auf den Gang. Sie begegnete niemandem, keine Wache wollte ihre Papiere sehen, als sie den Wohnkomplex des Detection Centers verließ und sich zu ihrem Ziel für den Tag aufmachte, Thompson Peak, dem höchsten Berg der näheren Umgebung. Die Überwachungskameras und -sensoren registrierten ihren Aufbruch, wie sie alles registrierten, was im Center und im Umkreis von 80 Kilometern geschah.
    »Patricia Neureuther (Junior Alien Detector), Austritt: 05:02«, registrierte das Überwachungssystem. »Übergabe an Feldüberwachung.«
    Sie war frei für den Tag, aber sie würde keinen Schritt unbeobachtet tun.
    Als die Sonne aufging, lag das Center bereits tief unter ihr. Patricia setzte sich auf einen Felsen, holte ihre Flasche und einen
Apfel hervor und genoss die ersten warmen Strahlen. Es fiel ihr nicht schwer, die Existenz des Centers zu vergessen. 95 Prozent seiner Anlagen erstreckten sich unterirdisch. Im Tal selbst war nur ein Bruchteil von ihm zu sehen, einige flache Gebäude, ohne erkennbares System verstreut, und die lange Piste. Alles mit einem Chamäleon-Anstrich versehen, der sich dem Tageslicht anpasste und nur jenen überhaupt ersichtlich war, die wussten, wonach sie suchten. Sündhaft teuer - aber das spielte keine Rolle. Das Schicksal der Menschheit stand auf dem Spiel. Kein Preis war zu hoch.
    Homeworld Security verlangte die Trinity Alps Wilderness und damit einen guten Teil Nordkaliforniens für ihre Zwecke - Homeworld Security bekam sie.
    Homeworld Security beanspruchte ein Drittel des Haushalts der USAA zur Verteidigung der Menschheit - Homeworld Security bekam die Hälfte.
    Homeworld Security bestimmte, dass Waffen in den Händen von Bürgern ein Sicherheitsrisiko darstellten - die Bundesregierung zog 200 Millionen Handfeuerwaffen ein und internierte eine halbe Million unbeugsamer NRA-Anhänger wegen alienfreundlicher Umtriebe.
    Homeworld Security verkündete, dass kein Bürger sich ohne gültige Papiere in der Öffentlichkeit bewegen dürfe - 1,6 Milliarden Amerikaner und Araber erhielten Pässe.
    Homeworld Security war mächtig. Möglicherweise mächtiger als die Regierung. Und die Amerikaner verehrten und fürchteten das Ministerium dafür. Verehrten es, weil es das Bollwerk darstellte, das sie vor den Alien-Invasoren schützte. Fürchteten es, weil es keine Rücksichten nahm, keine Rücksichten nehmen konnte. Nur so konnte es seine Aufgabe erfüllen.
    Patricia achtete Homeland Security. Sie verspürte eine gewisse Dankbarkeit gegenüber dem Ministerium - ihm war es zu verdanken, dass sie den Sprung in die USAA geschafft hatte -, aber diese Dankbarkeit ging nicht so tief, dass sie ihre nüchterne Distanz aufgegeben hätte. Homeworld Security war
mächtig, zugegeben, aber es war eine von Menschen gemachte Organisation, und sie stellte dieselben Anforderungen, die alle von Menschen gemachten Organisationen stellten: Das Ministerium wollte, dass man nach seinen Regeln lebte, seine Aufgaben erledigte, nach Möglichkeit seine Ziele teilte. Patricia konnte alle drei Forderungen erfüllen. Tat man es nicht, erging es einem schlecht. Wie in jeder Organisation. Aber tat man es, erging es einem in einem Maße gut wie in keiner anderen Organisation der Erde.
    Patricia hatte ein Zimmer für sich, erhielt Essen, wann und so viel sie wollte, lückenlose medizinische Versorgung, jede Woche Freiflüge nach Las Vegas und einmal im Monat einen Freiflug an einen beliebigen Ort innerhalb der USAA. Und dazu kam ein Gehalt, von dem sie sich spielend nicht eines, sondern eine Handvoll Autos hätte leisten können. Oder sie sparte und besaß innerhalb eines Jahres ein eigenes Haus.
    Nein, Homeworld Security machte ihr keine Angst.
    Patricia reckte sich und marschierte weiter. Es waren beinahe 20 Kilometer bis zum Thompson Peak, er lag am äußersten Rand dessen, was sie innerhalb eines freien Tages bewältigen konnte. Wenn sie es überhaupt schaffte. Auf jeden Fall würde am nächsten Morgen der Muskelkater in ihren Beinen schmerzen. Er würde sie durch den Tag begleiten, eine Erinnerung an Einsamkeit und die Weite der Wildnis, etwas, wovon sie die nächsten Tage in den stickigen

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