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Alien Earth - Phase 3

Titel: Alien Earth - Phase 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Barsche. Hat al-Shalik sie vergessen?«
    Eustace schüttelte den Kopf. »Nein. Er vergisst nichts, ich kenne ihn.«
    »Wie sollen sie dann mitkommen?«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht hat al-Shalik andere Transporter für sie bauen lassen?«
    Nach einigen Stunden legte der letzte der Fracht-Ekranoplane am Schloss an. Wie alle der Maschinen glänzte er silbern. Die verbliebenen Mahmuts beluden ihn und stiegen anschließend selbst in die Maschine. Al-Shalik trat vor die beiden »Gäste« und deutete auf die Frachtluke: »Wenn ich bitten darf?«
    »Wohin fliegen wir?«, fragte François.
    »Wir werden Ihren Alien-Freunden einen Besuch abstatten.«
    »Wären Sie so freundlich, sich genauer auszudrücken?«
    »Sie werden es früh genug erfahren.« Al-Shalik nickte Eustace zu, und der Leibwächter packte François am Ärmel und zog ihn mit sich.
    Der Ägypter blieb allein auf dem Schloss zurück. Al-Shalik hob beide Arme, drehte sich langsam im Licht der Mittagssonne, als wolle er das Schloss, den See und das umgebende Land umfassen. Dann sank er langsam auf die Knie, seine Stirn berührte den Boden des Schlosses. Er verharrte einen langen Augenblick, stand auf und ging zum wartenden Fracht-Ekranoplan. Die Triebwerke liefen an, und die Maschine reihte sich in die V-Formation der Staffel ein. Kaum hatte sie es getan, fuhren gleichzeitig alle hundertachtzig Triebwerke
hoch, die Ekranoplane beschleunigten, hoben ab und stiegen bis auf einige hundert Meter Höhe, als handele es sich um Flugzeuge. Keine Unmöglichkeit für diese Maschinen, wie François wusste, aber ein ineffizientes, treibstoffschluckendes Manöver. Wieso ließ es Mahmut ausführen? Und wieso war er nicht im Cockpit, um selbst die Maschine zu steuern, wie es seiner angeberischen Art entsprach?
    Die Staffel begann über dem See zu kreisen. Im Mittelpunkt ihrer Kreise befand sich al-Shaliks Schloss.
    »Wissen Sie, wer die Konquistadoren waren?«, wandte sich der Ägypter an François.
    »Der Abschaum Spaniens, der vor fünfhundert Jahren einen ganzen Kontinent plünderte und schändete?«
    »Wissen Sie, dass Sie ein weit mutigerer Mann sind, als Sie es sich zugestehen?« Al-Shalik nickte anerkennend. »Es ist bedauerlich, dass wir in geschichtlichen Fragen nie zu einer Übereinstimmung kommen werden.«
    »Wieso fragen Sie mich dann danach?«
    »Damit Sie verstehen. Sehen Sie das Schloss?«
    »Ja, natürlich. Was ist damit?«
    Wie zur Antwort auf seine Frage explodierte das Schloss unter ihnen. François sah eine Stichflamme in seiner Mitte emporschießen. Sie züngelte so hoch, dass sie beinahe die kreisenden Ekranoplane erreichte. Dann blähte sich das Schloss auf, hielt einen Augenblick dem Druck der Explosion stand und zerbarst. Komplette Pseudo-Alienkreuze, Splitter und Trümmer rasten nach allen Seiten, hagelten wie ein stählerner Regen auf den See herab.
    »Wieso haben Sie das getan?«, fragte François. Sein Magen zog sich zu einem schmerzhaften Knoten zusammen. Gab es keine Grenzen für das, was dieser Mann tat?
    »Hernán Cortés war vielleicht der größte der Konquistadoren. Er benötigte keine tausend Männer, um das Reich der Azteken zu erobern. Wie ihm das im Einzelnen gelungen ist, wird man niemals klären können. Feststeht, dass es ihm niemals gelungen wäre, hätte er nicht zu Beginn seines Feldzugs
seinen Männern und sich selbst klargemacht, dass es für sie kein Zurück gab. Er ließ die Schiffe, mit denen sie gekommen waren, verbrennen. Für Cortés gab es nur zwei Möglichkeiten: den Tod oder den Sieg. Ich gedenke, es Cortés gleichzutun. Wir werden die Seelenspringer bezwingen.«
    Mahmut al-Shalik wandte sich ab und verschwand im Cockpit. Kurze Zeit später nahm die Staffel der Ekranoplane Kurs nach Osten.
     
    Nach knapp vier Stunden Flug, den die Ekranoplane wie gewöhnliche Flugzeuge in großer Höhe absolvierten, blieb Afrika hinter ihnen zurück. die Ekranoplane gingen in den Sinkflug, bis sie wenige Meter über den Wellen des Indischen Ozeans flogen. Der Lärm der Triebwerke senkte sich zu einem Brummen, das Gespräche zuließ, ohne dass man brüllen musste.
    Die Mahmuts überprüften ihre Anzüge und Waffen, zerlegten sie, reinigten sie, setzten sie wieder zusammen - und wenn sie damit fertig waren, begannen sie von neuem.
    François rutschte auf den Sitz neben Eustace. Der Leibwächter hatte seinen Anzug einmal überprüft - der Einhändige hatte beinahe eine Stunde dafür gebraucht -, jetzt hatte er die Rückenlehne nach

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