Alien Earth - Phase 3
kannte.
»Das ist genug. Luftfische fliegen Feuerland an, Smarties kommen und gehen. Es gibt keinen anderen Ort auf der Erde, auf den das zutrifft. Also muss Feuerland für die Seelenspringer eine besondere Bedeutung besitzen. Deshalb muss es uns gehören, der Menschheit. Mir.«
»Und was, wenn es nur eine Stadt ist? Eine gewöhnliche Stadt, nur eben am Meeresboden?«
»Dann verfügen die Seelenspringer bald über eine Stadt weniger. Aber das glaube ich nicht. Sie kennen die Aliens. Sie werden uns nach der Eroberung sagen können, was wir mit Feuerland anfangen können.«
Al-Shalik räusperte sich. »Verteilen!«, befahl er. »Beschuss erfolgt, sobald wir die optimale Positionen bezogen haben.« Er wandte sich an François. »Wenn Sie mich entschuldigen, ich werde gebraucht.«
Mahmut gesellte sich zu seinen Jungs. Gleichzeitig lösten sich zwei Punkte aus dem Gewimmel und kamen auf François zu. Es waren Mahmuts, seine Wächter. Wortlos postierten sie sich links und rechts von ihm.
»Feuer!«, rief al-Shalik.
Tausende von Feuerlanzen blühten auf, als die Mahmuts ihre Rohrwaffen abfeuerten. Striche aus Licht schossen auf die leuchtende Kuppel zu, durchbrachen sie. Dunkle Flecken zeichneten sich ab, als die Raketen im Innern Feuerlands explodierten.
Die Kuppel aus Licht selbst schien unberührt. Al-Shaliks Jungs machte es nichts aus. Sie feuerten Salve um Salve auf die Kuppel ab, während die Barsche in ihrem Rücken aufgeregt auf und ab schwammen und auf ihren Einsatz warteten.
Dann, ohne Übergang, entstanden neue Punkte auf dem Helmdisplay. Sie waren größer als diejenigen der Mahmuts und rot. Es waren Smarties. Die GenMods versuchten nach allen Seiten aus Feuerland auszubrechen. Es mussten Tausende sein. Sie leuchteten im Dunkeln, aber stärker, als es die Smarties beim Übungsangriff im Tanganjikasee getan hatten. Das Licht umgab sie wie eine zweite Haut.
Endlich stellten die Mahmuts das Feuer ein - und die Barsche stürzten sich auf die Smarties. Die GenMods versuchten ihnen auszuweichen, aber es gelang ihnen nicht. Die Barsche waren wendiger und in der Überzahl. In Vierer- und Fünfergruppen fielen sie über einzelne Smarties her und zerrissen sie. Mehr und mehr der roten Sterne auf François’ Display erloschen, begleitet von ängstlichem Blöken. Dumpfes, stoßartiges Bellen übertönte das Blöken, als die Mahmuts mit ihren modifizierten TAR-21 das Feuer auf Smarties eröffneten, die den Barschen zu entkommen drohten. François wollte die Kameras und Mikrofone des Anzugs abstellen, aber er wusste nicht, wie. Er arbeitete sich durch die Menüs der Steuerung, um das Morden nicht mit ansehen zu müssen.
Und dann kam ein Taucher auf ihn und seine beiden Wächter zu. Ein Taucher, der keinen Punkt auf dem Helmdisplay erzeugte.
Es war Eustace.
Als der Leibwächter so nahe heran war, dass François sein Gesicht erkennen konnte, hob er den gesunden Arm. In der Hand hielt er ein TAR-21. Er richtete es auf den Leibwächter links von François und drückte ab. François hörte einen dumpfen Knall, gefolgt von einem furchtbaren Knirschen, als die von Eustaces Schuss beschädigte Helmscheibe unter dem Wasserdruck kollabierte. Eustace überschlug sich, um den Rückstoß
auszugleichen, richtete das Gewehr auf den zweiten Wächter, bevor dieser sein Ziel erfassen konnte, und tötete ihn ebenfalls mit einem Kopfschuss. Luftblasen stiegen nach oben, während die Leichen langsam dem Meeresboden entgegenglitten.
»Eustace! Was … was tust du hier?«
»Ich bin dein Leibwächter. Ich beschütze dich.« Eustace schwamm um François herum und begann an der Rückenplatte seines Anzugs zu hantieren. »Du musst fort von hier«, flüsterte er. »Der Anzug bringt dich weg. Er wird dich fünf Stunden lang in Richtung Westen tragen. Danach wirst du die Steuerung wieder benutzen können. Im Westen gibt es Land. Vielleicht kannst du es erreichen.«
»Wieso ich? Was ist mit dir?«
»Ich bleibe hier, bei ihnen. Wenn ich mit dir komme, weiß al-Shalik gleich, was passiert ist. Dann werden sie uns einholen.«
»Aber sie werden dich umbringen!«
»Sie werden gar nichts. Niemand hat mich gesehen. Die Anzüge der beiden Mahmuts sind zerstört, die Aufnahmen, die ihre Helmkameras gemacht haben, auch. Und selbst wenn nicht, werden die Barsche sie fressen. Es sind hungrige Tiere. Sie bekommen nie genug.«
»Das legst du dir zurecht! Al-Shalik ist wahnsinnig. Seine Jungs sind es. Du gehörst nicht zu ihnen, du hast es selbst
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