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Alien Earth - Phase 3

Titel: Alien Earth - Phase 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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es, also hatte er einen Weg gesucht, erneut ins Unerfahrene vorzustoßen.
    Die Fähre ging in eine Umlaufbahn, das Display zeigte die Neue Welt. Sie war grau und schmutzig geworden. Das Gewicht fiel von Pasong ab, als die Triebwerke herunterfuhren. Hätten die Fesseln ihn nicht gehalten, er wäre durch den Stall
geschwebt. Die Tiere um ihn herum blökten erneut. Die Schwerelosigkeit machte ihnen Angst. Pasong blökte mit. Es fiel ihm nicht schwer. Nicht dieses Mal. Er blökte vor Aufregung. Er hatte die Neue Welt hinter sich gelassen. Viele, vielleicht unendlich viele neue Welten erwarteten ihn.
    Pasong fühlte sich am Leben wie schon seit etlichen Leben nicht mehr.
     
    Das Weltenschiff war ein rotierender Seestern, die Proportionen ins Gigantische verzerrt und eine Welt für sich.
    Die Seestern war eine raue, wilde Welt. Und eine ungeborene. Es gab dort Luft zum Atmen. Aber manchmal war sie so dünn, dass Pasong die kräftigen Sprungbeine unter dem Körper wegknickten und er keuchend und nach Luft schnappend liegen blieb. Manchmal war sie so angereichert, dass Pasong glaubte, er könne mit einem Sprung von einem Ende der Welt zum anderen hüpfen. Was er auch konnte. Seine Beine waren stark. Man musste nur den richtigen Punkt zum Absprung finden, den Rest erledigte die sanfte Schwerkraft, die zum Innern der rotierenden Seestern hin abnahm.
    Also sprang Pasong.
    Niemand hinderte ihn daran. Die Seestern war unbewohnt. Ihre Biosphäre war jung, kein Jahr alt, und stand stets unmittelbar vor dem Kollaps. Die Haarigen waren die ersten größeren Lebewesen, die man auf das Weltenschiff gebracht hatte. Gediehen sie dort, würde die Seestern bereit für Pasongs ehemalige Artgenossen sein.
    Pasong überlebte.
    Er rettete sich, als ein anderes Weltenschiff im Orbit um die Neue Welt zerbrach und seine Trümmer die Seestern durchsiebten. Pasong fand eine Kammer, in der sich die Luft hielt, und hatte das Glück, dass kein Trümmerstück seine eigene kleine Welt, eingebettet in die des Schiffs, durchbohrte. Als er die Kammer nach langer Zeit halb verdurstet verließ, war er das einzige Lebewesen, das überlebt hatte. Die Welt, die ihn erwartete, war tot. Die Pflanzen waren schwarze, brüchige
Skelette, bedeckt von einem schneeweißen Flaum von Frost. Pasong aß sich an den Leichen der Haarigen satt, die überall an den Boden festgefroren waren. Das Haarige, in dem Pasong lebte, war ein Pflanzenfresser, doch der Hunger, vereint mit Pasongs Erfahrungen als Raubtier, brachten ihn dazu, das Fleisch herunterzuschlingen.
    Für eine kurze Zeit war Pasong der Herrscher über eine kleine Welt des Todes. Dann begannen die Temperaturen in der notdürftig geflickten Seestern wieder zu steigen. Aus Eis wurde Wasser, Wasser tränkte den Boden, und tot geglaubte Pflanzen trieben aus. Fähren legten an, brachten neues Leben. Samen, dann kleinere Tiere, schließlich Haarige.
    Pasong wollte sich unter sie mischen, in der Herde aufgehen, wie er es seit vielen Leben getan hatte. Sie ließen ihn nicht. Diese Haarigen waren anders als die Tiere, die er kannte. Ihnen fehlte der übliche Gleichmut, mit dem Haarige dem Leben begegneten, als wüssten sie, dass ihr Schicksal ohnehin vorbestimmt war. Und sie besaßen eine gewisse Schläue. Sie folgten Pasong durch die Seestern , beobachteten ihn, ahmten ihn nach. Sie aßen, was er aß. Sie schliefen dort, wo er schlief. Sie tranken von dem Wasser, das er trank. Bald fand Pasong sich als Leittier einer Herde wieder. Es war das Letzte, was er wollte. Er wollte leben, und das würde ihm nur gelingen, wenn er unauffällig blieb, in der Herde aufging. Er versuchte die Tiere abzuschütteln, doch er scheiterte. Die Seestern war ein großes Schiff, aber zu klein, um in ihr zu verschwinden, und die Tiere waren zu schlau. Zudem machte Pasong von neuem eine Erfahrung, die ihm über fünfzig Leben lang gefehlt hatte: Es tat gut, gebraucht zu werden, Teil einer Gemeinschaft zu sein. Und es fühlte sich noch besser an, eine Gemeinschaft anzuführen.
    Pasong war ein guter Anführer. Er sah nach den Schwachen, wie es die Art der Haarigen war, ohne sich dazu verleiten zu lassen, Kräfte auf hoffnungslos Schwache zu verschwenden. Die Herde gedieh, die Biosphäre der Seestern stabilisierte sich, ihre Arme ergrünten, bis sie Pasong an die
Ebene auf der Neuen Welt erinnerten, wie sie vor vielen Leben gewesen war, als das Saatschiff ihn und seine Brüder und Schwestern abgeworfen hatte.
    Die Welt war geboren.
    Die Seestern war

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