Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Alien Earth - Phase 3

Titel: Alien Earth - Phase 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
Vom Netzwerk:
Schiff schicken. Sie werden es für den Weiterflug präparieren.«
    »Davon kann keine Rede sein«, protestierte Atsatun. »Wir haben eine Reise von mehreren Jahrtausenden gewagt, um hierherzukommen!«
    »Ist das so?« Der Bruder verstand nicht, dass Atsatuns »wir« wortwörtlich zu verstehen war: Jeder einzelne Seelenspringer blickte bereits auf viele Leben zurück. »Dann sperrt eure Augen auf. Seht ihr nicht, dass es auf unserer Welt keinen Platz für euch gibt?« Der Bruder wirkte müde, als hätte er sich schon zu oft einer lästigen, unangenehmen Pflicht entledigt.
    »Aber das ist unmöglich!«, wandte Atsatun hilflos ein. Der Bruder hatte recht, die Welt dort unten war längst an ihre Grenzen gelangt. »Kein anderes Weltenschiff ist zum selben Ziel wie wir aufgebrochen!«
    »Vor euch nicht. Das ist richtig. Aber mehrere haben es nach euch getan.« Der Bruder von der grauen Welt schwieg einige Augenblicke, um ihnen Gelegenheit zu geben, den Gedanken zu erfassen. Dann fuhr er fort: »Denkt doch nach! Weitere Weltenschiffe waren in Bau, als ihr aufgebrochen seid. Und viele weitere wurden nach eurem Abflug gebaut. Dazu kommen Schiffe von Welten, die besiedelt wurden und bereits überbevölkert sind. Sie basieren auf einer weit grö ßeren Fülle von Erfahrungen als euer Weltenschiff. Sie sind weiter entwickelt als eures. Diese Schiffe haben euch im Flug überholt. Euer Schiff ist träge, es gehört noch der ersten Welle an. Ihr könnt euch glücklich schätzen, dass es die Reise überhaupt überstanden hat. Viele Schiffe sind verloren gegangen.«
    »Und wenn schon?« Atsatun hatte sich wieder gefangen. »Wir …«
    »Ihr könnt dankbar sein, dass wir euch überhaupt helfen«, unterbrach ihn der Bruder von der grauen Welt. »Es wäre für uns einfacher, euer Schiff zu vernichten. Deshalb solltet ihr
unsere Hilfe zu schätzen wissen. Sie ist alles, was wir euch anzubieten haben. Nehmt sie an oder lasst es sein!«
    Damit war das Gespräch beendet. Fähren stiegen von dem Planeten auf und legten an der Seestern an. Techniker strömten aus den Fähren, sie hatten dieselbe fleckige Haut und dieselben winzigen, tief in den Höhlen liegenden Augen wie der Bruder, mit dem sie gesprochen hatten. Schweigend machten sie sich an die Arbeit, entschlossen, ihre Aufgabe so schnell wie möglich zu erledigen. Atsatun ließ sie machen.
     
    Als sich die Arbeiten dem Ende zuneigten, suchte Atsatun Pasong auf. Pasong schlief in einem einfachen Unterstand auf einer Wiese der Seestern . Er glich jenem, der ihn vor langer Zeit auf der Neuen Welt beschützt hatte, mit Ausnahme eines Bildschirms, der ihn mit dem Bordrechner der Seestern verband.
    »Wir sollten bleiben«, verkündete Atsatun anstatt einer Begrüßung.
    »Wieso?«, fragte Pasong. Er hatte sich in den Unterstand zurückgezogen, um nachzudenken. Die enttäuschte Hoffnung schmerzte ihn, aber er musste über den Schmerz hinwegkommen, um zu leben. Und leben wollte Pasong. »Was willst du dort unten?« Er mochte die graue Welt nicht. Sie war hässlich und eng. Es musste ein besseres Leben für sie geben als dieses.
    »Leben.«
    »Das kannst du hier tun. Die Seestern gehört uns. Wieso sollten wir sie zugunsten einer Welt verlassen, auf der man uns nicht will?«
    »Weil dort das wahre Leben auf uns wartet?«
    »Wie kannst du das sagen? Sieh dir die Techniker mit ihrer fleckigen Haut doch an! Sie leben nur dem Anschein nach! Und niemand dort unten will uns - diese Welt kann tödlich für uns sein.«
    »Nicht tödlicher als die Seestern .«
    »Das ist Unsinn. Die Seestern hat uns hierhergebracht. Sie wird uns auch zu einer anderen Welt bringen. Diese Brüder und Schwestern besitzen eine Technik, von der wir nur träumen
konnten. Sie schenken uns ihre Technik. In diesem Augenblick, in dem wir miteinander sprechen.«
    »Genau das ist die Gefahr«, widersprach Atsatun. »Wir kennen die Seestern , wie sie ist. Wir kennen ihre Schwächen und Stärken, wir haben gelernt, mit ihnen umzugehen. Wenn diese Techniker gehen, wird die Seestern nicht mehr dasselbe Schiff sein, sondern eine gefährliche Vermischung von Technologien. Sie kann jeden Augenblick versagen - und wir sind tot. Ausnahmslos. Dort unten können wir in der Masse untertauchen. Es ist uns schon einmal gelungen, du weißt es. Wir haben Dutzende von Leben in Haarigen verbracht. Was uns einmal gelungen ist, wird uns wieder gelingen.«
    »Glaubst du?«
    »Ich bin mir sicher«, antwortete Atsatun.
    »Was würdest du dadurch schon

Weitere Kostenlose Bücher