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Alien Earth - Phase 3

Titel: Alien Earth - Phase 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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saß im Sand einer der Landwelten der Seestern, der kein Sand war. Es war das Geflecht eines einzigen Pilzes, der die gesamte Landwelt ausfüllte. Es war die Grundlage dieser Welt; wie er weiter verfahren würde, hatte Pasong noch nicht entschieden. Eine Eingebung würde es ihm sagen, in diesem oder in einem zukünftigen Leben. Bis dahin war die vorgebliche Wüste ein vortrefflicher Ort, um sich zu sammeln - oder
Besuch von einem totgeglaubten Gefährten zu empfangen, der mit einer Flotte von Weltenschiffen erschienen war.
    »Es ist lange her, Pasong«, begrüßte ihn Atsatun. Seine Stimme war so fest und frei von Zweifeln, wie sie es immer gewesen war, aber sie schien vielstimmig, als käme sie aus einem Dutzend Mündern zugleich. Atsatun blieb vor Pasong stehen, während die zahllosen Gliedmaßen, aus denen sein Körper zu bestehen schien, auf der Stelle tippelten.
    »Ich hatte nicht geglaubt, dich jemals wiederzusehen«, entgegnete Pasong.
    »Ich auch nicht«, sagte Atsatun.
    »Wie ist es dir ergangen?«
    »Ich habe gelebt, wie du siehst. Unser Sprung auf die graue Welt ist gelungen. Wir sind in neue Körper geschlüpft, ohne dass jemand Verdacht geschöpft hätte.«
    »Und ihr habt graue Leben unter dem grauem Leben geführt?«
    Eine Welle, die die Gliedmaßen durchlief, zeigte an, dass Pasongs Bemerkung sein Gegenüber getroffen hatte. »Einige Leben lang. Dann sind wir ihm entflohen, an Bord von Weltenschiffen, die die damalige Seestern weit in den Schatten stellten. Und von dort ging es weiter, von Welt zu Welt, von Schiff zu Schiff, von Körper zu Körper. Wir haben viel erlebt, viele Freunde gefunden, viele Gefährten.«
    »Das sehe ich. Du brauchst eine Flotte, um sie zu beherbergen. Sind es alle Seelenspringer, die an Bord sind?«
    »Ja.«
    Eine Pause entstand. Es waren große Schiffe, mit denen Atsatun gekommen war. Jedes davon konnte sich mit der Seestern messen. Und Atsatuns Schiffe hatten die Seestern umkreist, als knüpften sie ein Netz um einen Fisch. Es behagte Pasong nicht. »Was für ein unglaublicher Zufall das ist«, bemerkte er, »der euch hierhergeführt hat.«
    Atsatun antwortete: »Es ist kein Zufall.«
    »Was dann?«
    »Unser verzweifelter Versuch zu überleben.«

    Es war die letzte Antwort, mit der Pasong gerechnet hatte. Pasong hatte noch nie eine derart mächtige Ansammlung von Weltenschiffen gesehen wie die Atsatuns. Wer oder was sollte eine Flotte wie diese bedrohen können? »Ihr seid auf der Flucht?«, fragte er.
    »So ist es.«
    »Vor wem?«
    »Den Seelenbewahrern!«
    »Den Namen habe ich noch nie gehört.«
    »Zum Glück. Denn sonst wären eure Leben auf der Seestern zu Ende.«
    »Wer sind diese Seelenbewahrer?«
    »Ich muss weiter ausholen, um das zu erklären …«
    »Tu es. Wir haben Zeit.«
    »Gut«, antwortete Atsatun. Seine Glieder flatterten, als er sich die Worte zurechtlegte. Dann sagte er: »Viele Leben sind verstrichen, seit wir getrennte Wege gegangen sind. Ihr auf der Seestern habt versucht, auf der Welle zu reiten, der Bevölkerungsexplosion zu entfliehen, schneller als sie zu sein. Bis ihr eingesehen habt, dass ihr die Welle niemals hinter euch lassen könnt und euch darauf besonnen habt, dass die Seestern euch Welt genug ist. Ist es nicht so?«
    »Im Kern ja.«
    »Nun, wir haben einen anderen Weg eingeschlagen. Statt zu versuchen, uns an die Spitze der Welle zu setzen oder zu fliehen oder mit ihr zu schwimmen, haben wir versucht, uns gegen sie zu stemmen.«
    »Wie soll das möglich sein?«
    »Indem wir die Ursachen der Welle betrachtet haben und daraus unsere Schlüsse gezogen haben. Was ist die Welle, wenn nicht das Ergebnis dessen, wie wir uns fortpflanzen, wie wir unser Wissen, unsere Erfahrungen weitergeben? Es ist ganz einfach: Die Eltern müssen sterben, damit die Brut leben kann. Die Brut zählt Hunderte, von denen meist nur wenige überleben. Aber selbst diese Wenigen werden innerhalb von Generationen zu zahlreich, als dass ein Planet für sie ausreichte.
Also baut man Weltenschiffe, stopft sie mit der überzähligen Brut voll und schleudert sie in das All. Findet ein Weltenschiff eine lebendige, unberührte Welt, wird sie besiedelt. Innerhalb von wenigen Generationen ist der Planet an seine Grenzen gelangt, und man baut neue Weltenschiffe, die neue Planeten aufspüren, um sie zu besiedeln. Und so weiter … das Resultat habt ihr selbst auf der langen Reise der Seestern gesehen: graue Welten, auf denen das Leben eine Last ist. Kriegswelten, auf denen das

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