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Alien Earth - Phase 3

Titel: Alien Earth - Phase 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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geworden war. Der Bewahrer stammte von einer Kriegswelt. Er hatte viele Male getötet, hatte viele Male überlebt, wo andere gestorben waren, bis keine tausend seinesgleichen mehr übrig waren. Dann hatte das Weltenschiff eines Bewahrers, der den Krieg aus der Ferne verfolgt hatte, die Überlebenden geborgen. Der Bewahrer hatte den Überlebenden einen Monat seiner unersetzlichen Lebensaugenblicke geschenkt, ihnen ihre Bestimmung gegeben und die Mittel, sie zu erfüllen. Seitdem hatte der neue Bewahrer die Kundschafterschiffe der Seelenspringer verfolgt. Sein Heer von Robotern hatten einige von ihnen auf der Flucht gestellt und vernichtet, ohne dass der Bewahrer selbst es wahrgenommen hätte - wozu Lebensaugenblicke auf etwas verschwenden, was er im Übermaß erfahren hatte? Der Bewahrer hatte zu viel Leid und Tod erfahren, hatte zu viel davon verursacht, um es jemals wieder erfahren zu wollen - und
nun stand er erneut davor, Seelenspringer vernichten zu lassen. Nur dass es sich nicht um ein einzelnes Kundschafterschiff der Seelenspringer handelte, sondern um Millionen von ihnen, die sich auf einem Planeten mit Leben - der Erde - eingerichtet hatten. Der Bewahrer hatte erkannt, dass er geduldig vorgehen musste. Dies war eine weit schwierigere Aufgabe, als ein einzelnes Fluchtschiff zwischen den Sternen zu pulverisieren. Der Bewahrer hatte das industrielle Potenzial der Seelenspringer an sich gerissen, hatte einen ersten Angriff führen und gleichzeitig von seinen Robotern das Schloss errichten lassen. Die Seelenspringer waren auf der Erde gefangen, es gab keinen Grund zur Eile. Der Bewahrer ließ Welten zu seiner Verfügung erschaffen. Welten, in denen er seine unendliche und doch so beschränkte Lebensspanne verbringen konnte, ohne auch nur einen einzigen wertvollen Augenblick zu vergeuden.
    Rodrigo beließ den Bewahrer in der Stasis. Später, wenn es ihm beliebte, würde er ihn wecken.
    Rodrigo wartete auf das Eintreffen des Roboters und Heros. Er musste sich nicht lange gedulden. Der Roboter war seinem Befehl, den er für den Befehl des Bewahrers hielt, unverzüglich gefolgt. Mit einem Flossenarm trug er die Leiche, mit dem anderen zog er den keuchenden, von Weinkrämpfen geschüttelten Hero mit sich.
    »Bewahrer.« Der Roboter blieb vor demjenigen stehen, dem er diente, ohne zu bemerken, dass dieser in Stasis verharrte. Rodrigo, der über alles in Xanadu bestimmte, bestimmte auch, was der Roboter wahrnahm. Also nahm der Roboter wahr, dass der Bewahrer sich aus der Stasis erhoben hatte. Hero blickte nicht auf. Die Verzweiflung über Rodrigos Tod, über ihr gemeinsames Scheitern war zu groß.
    »Was ist mit ihm?«, fragte Rodrigo. Der Roboter sah den erwachten Bewahrer auf die Leiche deuten.
    »Der Mensch ist tot«, antwortete der Roboter und legte die Leiche auf dem Boden ab. Der Roboter hörte die Stimme des Bewahrers, nicht die Rodrigos.

    Im Gegensatz zu Hero. Er hörte Rodrigo. Hero blickte auf - und sah die Projektion Rodrigos, die sich auf den Bewahrer gesetzt hatte und die Beine übermütig wie ein Kind in der Luft baumeln ließ.
    »Das is…«
    Rodrigo bedeutete ihm mit einer Geste zu schweigen. »Schade«, sagte er. »Ich habe nachgedacht. Ich habe Gefallen an diesen Menschenwesen gefunden.«
    Der Roboter antwortete nicht. Es gab keine Antwort auf diese Bemerkung.
    Rodrigo wandte sich an Hero. »Wo ihr herkommt, Mensch, gibt es dort noch mehr von eurer Art?«
    »Ja.«
    »Dann hol sie her.«
    »Alle?«
    »Alle, die kommen wollen. Sie sollen mein Schloss mit Leben erfüllen.«
    »Wie kann ich sie herbringen?«
    »Mit unseren Schiffen. Sag ihnen, Xanadu erwartet sie.« Rodrigo wandte sich an den Roboter. »Und du wirst zusehen, dass es dem Menschen an nichts mangelt, meinen Wunsch zu erfüllen!«
    »Das werde ich, Bewahrer.«
    »Und jetzt lasst mich allein. Ich will keine wertvollen Lebensaugenblicke vergeuden.«
    Der Roboter nahm die Leiche auf, und er und Hero verlie ßen die Halle.
    Rodrigo schloss die Augen und gab sich der Welt hin, die jetzt die seine war. Er stellte sich die aufgeregten Stimmen der Menschen vor, die in Xanadu, in ihm, eine Heimat finden würden.
    Er würde es niemals müde werden, ihnen zu lauschen.

    Up … Up … Upload and away!
     
    Stell dir vor, ein Trümmerstück hat das Kraftwerk bei dir um die Ecke zu einem Krater umgestülpt, und demnächst ist es für immer aus mit dem Strom …
     
    Stell dir vor, unbekannte Gönner haben dir ein TAR-21 und 500 Schuss Munition in die Hand

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