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Alien Earth - Phase 3

Titel: Alien Earth - Phase 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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ihm alles.
    »Das hat sie nicht, du wirst es sehen!«
    Melvin erwiderte nichts. Er sah zu, dass er sich weiter flach auf den Boden drückte, die Arme und Beine ausgestreckt und die offenen Handflächen gegen das Metall gepresst. Zu seinen Füßen lag Feuerland. Eine Kuppel aus Licht in der Tiefsee, geschaffen von den Seelenspringern, bewohnt von den Smarties. Eine Stadt inzwischen - die welchem Zweck diente? Melvin war sich immer noch nicht sicher, obwohl er bereits Monate dort verbracht hatte. Feuerland war ein Schiffsfriedhof, auf den die Smarties jedes Wrack schafften, das ihnen unter die Finger kam. So viel stand fest. Anfangs, als Melvin und Eric Pinero nach Feuerland gekommen waren, hatten die GenMods die Wracks ausgeweidet, sie zerlegt und die Teile
weggeschafft, damit die Seelenspringer an einem anderen Ort Luftfische aus den Trümmern machen konnten oder was auch immer. Melvin hatte es nicht herausgefunden und würde es wohl auch nie tun. Denn dann war der Angriff der Seelenbewahrer auf die Erde gekommen, und die Smarties hatten sich ganz auf ihre neue Aufgabe konzentriert: die Jagd.
    Doch alte Gewohnheiten schienen auch unter den GenMods nur langsam zu sterben. Immer wieder kehrten Trupps von Smarties mit Wracks zurück, die sie auf dem Rückweg von einem Einsatz eingesammelt hatten. Sie luden die Schiffe ab und sorgten dafür, dass Feuerland immer weiter wuchs. Nur eine Fläche in der Mitte blieb frei, der Lande- und Startplatz der Luftfische. Melvin war sich sicher, dass er es immer bleiben würde, ganz gleich, wie viele Wracks die Smarties herbeischleppten. Feuerland würde wachsen, um Platz für sie zu schaffen. Die leuchtende Kuppel, die Feuerland erst möglich machte, breitete sich immer weiter aus.
    »Da ist sie!«, rief Eric Pinero. Er zeigte auf eine Stelle auf halber Höhe der Kuppel und fügte hinzu: »Siehst du die Verfärbungen?«
    Melvin sah sie. Die Kuppel verlor an Leuchtkraft, ein dunkler Fleck bildete sich, wurde rasch größer - und der Bug eines Schiffs schob sich hindurch.
    Er war von Muscheln und graugrünen Pflanzen überwachsen. Wasser lief vom Deck des Schiffs, rann an der Seite den Rumpf herab und stürzte Feuerland wie ein Wasserfall entgegen. Ein Schriftzug wurde sichtbar: »USS Roosevelt«. Dann war das Schiff ganz durch. Es war nur noch ein Rumpf. Der Sturm, der die Roosevelt hatte sinken lassen, musste die Aufbauten weggefegt haben. Oder vielleicht hatten sie auch die Smarties entfernt, die zu Dutzenden auf dem Deck und um den Rumpf wimmelten. Aufbauten bremsten den Unterwassertransport, und für ihre Zwecke sollte der bloße Rumpf der Roosevelt ausreichen. Der Rumpf und das, was er barg.
    Die Roosevelt schoss an ihnen vorbei, als handele es sich bei ihr um einen plumpen Speer und nicht um ein 150 Meter langes
Schiff, und kam am Rand der freien Fläche auf. Feuerland erbebte. Melvin sah noch, wie Smarties wie Spielzeugfiguren nach allen Seiten purzelten, dann legte sich der Frachter unter ihm und dem Arzt mit einem Ruck zur Seite. Der Zylinder, auf dem Melvin und Pinero lagen, setzte sich in Bewegung. Mit einem Aufschrei rutschte Melvin ab, dem Rand des Zylinders entgegen. Er versuchte sich festzuhalten, aber auf der glatten Oberfläche des Zylinders gab es nichts, was ihm Halt geboten hätte. Melvin rutschte über die Kante. Ein letztes Mal versuchte er etwas zu greifen. Es gelang ihm. Seine Hände schlossen sich um die oberste Sprosse der Notleiter, seine Füße fanden Halt auf einer tieferen Sprosse.
    Pinero! Was war mit dem Arzt?
    Melvin zog sich hoch, blickte über den Rand des Zylinders und sah Pinero. Der Arzt tanzte auf dem rotierenden Zylinder, warf die Arme hoch und rief immer wieder: »Unsere Rettung! Großer Gott, ich danke dir für unsere Rettung! Unsere Rettung!«
    Er konnte sich nicht erinnern, Pinero jemals so ausgelassen gesehen zu haben.
    Melvins Hände zitterten, als er die Strickleiter hinabstieg.
     
    Die Roosevelt mochte ihre Rettung sein, aber wenn sie es war, so war es nur der unübersehbare Teil. Den weniger offensichtlichen vollbrachte 59b. Der Beinahe-Tod hatte den Smartie verwandelt. 59b sah die Welt mit neuen Augen - und er handelte. Er heftete sich an die Seite von Eric Pinero. Zusammen mit dem Arzt erwartete er die Smarties, die von ihren Befreiungsmissionen zurückkehrten, und machte sich daran, seinen Artgenossen ihrerseits die Augen zu öffnen. Er nutzte dazu den denkbar besten Moment. Die Neurobeschleuniger, die in den Adern der Smarties

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