Alien Tango
interessiert.«
»Wie hieß er?«
»Frank Taft. Er ist immer noch hier und arbeitet eng mit Mr. Turco
zusammen.«
All die Sicherheitslücken ergaben plötzlich einen Sinn. Ich sah
Martini an. »Sie halten sich gerade in der Nähe deines Vaters und dem Rest
unserer Gruppe auf … und der Einzige, der bewacht wird, ist Turco.«
Martini griff nach meiner Hand, Michael packte Brian, und wir
schalteten in den schnellsten Hyperspeed, den ich bisher erlebt hatte.
Wenn es für Menschen zu schnell wird, verlieren sie das Bewusstsein.
Meine Toleranzgrenze war während der letzten fünf Monate zwar gestiegen, aber
jetzt wurde sie arg strapaziert. Ich sah, wie Brian zusammenbrach; Michael warf
ihn sich über die Schulter und rannte weiter.
Auch mir wurde langsam schwarz vor Augen. »Jeff, platzt nicht
einfach rein …« Ich konnte nicht weitersprechen, und mein Gesichtsfeld zog sich
zu einem winzigen Lichtpunkt zusammen. Ich fühlte, wie Martini mich hochhob,
konnte es dann aber nicht länger aushalten. Alles wurde schwarz.
Kapitel 42
Als ich erwachte, drückte mir
jemand die Hand auf den Mund, während mir eine andere Hand den Nacken
massierte. Nach ein paar Sekunden war mir klar, dass beide Hände zur selben
Person gehörten. Nach ein paar weiteren Sekunden wusste ich, dass diese Person
Martini war.
Gower tat dasselbe bei Brian, während Michael und Christopher etwas
zu beobachten schienen. Wir kauerten alle am Boden, die Männer, die bei
Bewusstsein waren, saßen in der Hocke.
»Wir sind nicht reingeplatzt, danke für die Warnung«, sagte Martini
leise. »Sag Bescheid, wenn du dich aufsetzen kannst, ohne zu würgen, dieses
Geräusch können wir jetzt nicht riskieren.«
Ich nickte – ganz langsam. Mein Kopf war einigermaßen okay. Ich
nickte noch einmal, und Martini half mir, mich aufzusetzen. Mein unterer Rücken
schmerzte, und ich tastete danach. Unfassbarerweise war die Glock, die ich mir
hinten in den Hosenbund geschoben hatte, noch an Ort und Stelle. Die hatte ich
ja ganz vergessen. Hieß das eventuell, dass mein Hintern zu dick war?
»Nein, er ist absolut perfekt, wir waren einfach nur zu
beschäftigt.« Bei meinem Gesichtsausdruck grinste Martini. »Manchmal kann man
deine Gefühle lesen wie Schlagzeilen.«
Ich hob eine Braue.
»Du hast nach hinten gefasst und warst erst überrascht und dann
unsicher«, erklärte er mit einem immer breiter werdenden Grinsen.
»Schön. Also, wie ist die Lage?«
»Wir werden uns bald wünschen, du hättest noch mehr Waffen in deiner
Handtasche«, antwortete Christopher mit leiser, angespannter Stimmt. »Riskier
mal einen Blick, aber sei vorsichtig.«
Ich bemerkte, dass wir uns unter einer Fensterfront befanden. Mit
Martinis Hilfe rappelte ich mich auf die Knie hoch und wurde mit einem
interessanten Anblick belohnt. Der Raum war groß und sah genauso aus wie in den
einschlägigen Filmen, woraus ich schloss, dass wir uns in der Kommandozentrale
befanden. Ich konnte zwei Gruppen von Leuten erkennen, die sich an den
gegenüberliegenden Wänden versammelt hatten. Na ja, eigentlich waren es drei
Gruppen, aber die bis an die Zähne bewaffneten Typen in der Mitte des Raums,
die ihre Waffen auf Mitglieder der beiden anderen Gruppen gerichtet hatten,
zählte ich nicht mit.
Ich erspähte unser Team in der kleineren Gruppe. Die meisten waren
Frauen, die allesamt umwerfend aussahen. In der zweiten Gruppe befanden sich
eindeutig auch Menschen.
»Erinnert ihr euch noch an die liebe Maureen vom Saguaro
International Airport und an die Szene, die sie gemacht hat?«
»Ja«, antwortete Martini.
Christopher und Gower nickten.
»Tja, das da ist genau, worüber sie gewettert hat. Sie haben die A.C. s und alle, die offen zu ihnen stehen, von den
übrigen Menschen getrennt.«
»Die Lage ist mehr als verzweifelt«, befand Brian. Wie wir anderen
beobachtete auch er die Szene. »Ein paar eurer Leute sehen übel mitgenommen
aus.«
Kevin, Reader, Tim und meine fünf Piloten waren alle gefesselt, und
das Security Team hatte offensichtlich ihr Fußballtraining an ihnen absolviert.
Auch Chee war gefesselt, so wie ein paar weitere Menschen, die ich zwar nicht
kannte, aber für A.C. -Befürworter hielt.
»Wenigstens sind die meisten unserer Waffen im Büro deines Vaters.«
»Meinst du denn, wir haben noch Zeit, sie zu holen?«, fragte
Christopher.
»Ich glaube nicht, dass wir sie benutzen können«, warf Martini ein,
er klang, wie er in solchen Situationen immer klang, nämlich gereizt
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