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Alien Tango

Alien Tango

Titel: Alien Tango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gini Koch
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schwirrten
herum, halfen, wo sie konnten, und schnatterten fröhlich mit Frauen, die ich
für Martinis Schwestern hielt.
    Im Raum stand auch noch eine ältere Frau, die anscheinend den
Oberbefehl über das Geschehen hatte. Sie sah aus wie eine schlankere, kleinere,
weibliche Version von Richard White, was auch logisch war; immerhin war sie
seine Schwester. Sie hatte graue Strähnen im Haar, was sie nur umso exotischer
machte.
    Alfred räusperte sich, und alle weiblichen Köpfe wandten sich zu mir
um. »Hallo allerseits, das hier ist Kitty Katt, Jeffreys Freundin. Kitty, das
ist meine Frau Lucinda.«
    »Freut mich, Sie kennenzulernen, Mrs. Martini.«
    »Ist sie Stripperin?«, hörte ich eine Frau Claudia zuzischen.
    »Nein!«, fauchte Claudia zurück. »Sie ist die Chefin der
Luftlandedivision!«
    Ich überging das und winkte. »Schön, euch alle kennenzulernen.«
Immerhin war ich ein Mensch und konnte deshalb ziemlich gut lügen.
    Im Gegensatz zu ihren männlichen Gegenstücken schienen diese Frauen
nicht besonders glücklich zu sein, mich zu sehen. Jedenfalls keine außer
Claudia und Lorraine.
    Martinis Mutter setzte ein breites Lächeln auf. »Wie schön, dich
endlich kennenzulernen. Ich hatte gehofft, dass Jeff dich schon früher einmal
mitbringen würde, und dann nicht nur, weil die Arbeit es verlangt.«
    »Das wollte er auch«, log ich und behielt ein fröhliches Lächeln auf
dem Gesicht. »Aber wir waren so schrecklich beschäftigt, ein internationaler
Notfall nach dem anderen, Sie wissen schon. Es war schwierig, Zeit zu finden.«
    »Ohne Zweifel. Und anscheinend auch schwierig, pünktlich zu sein.«
    Ich überging auch das. »Die Bösen haben eben keine geregelten
Arbeitszeiten.«
    »Reizend. Das hier sind meine Töchter: Sylvia, Elizabeth, Constance,
Lauren und Marianne.«
    »Nett, euch alle kennenzulernen.« Ich schätzte, dass sie sie dem Alter
nach aufgerufen hatte. Sie sahen aus wie ihre Mutter, jede einzelne. Und alle
bedachten mich mit einem gezwungenen Lächeln. Okay, Martinis Frauen konnten
mich also wirklich nicht ausstehen.
    Es waren auch noch zwei weitere Frauen in der Küche, die nicht aussahen,
als würden sie zur Familie gehören. Ein Mutter-Tochter-Team, vermutete ich.
    »Und das sind Barbara und ihre Tochter, Doreen.«
    Die ältere der beiden funkelte mich an, aber die jüngere starrte nur
auf ihre Hände.
    »Freut mich ebenfalls, euch kennenzulernen. Seid ihr Cousinen?«
    »Nein«, entgegnete Barbara eisig. »Doreen ist Jeffrey versprochen.«

Kapitel 49
  Wie bitte?« Ich hätte schwören
können, dass sie etwas gesagt hatte, das einfach keinen Sinn ergab.
    »Doreen ist Jeffrey versprochen«, wiederholte Barbara. »Sie sind
verlobt. Sie werden heiraten. Brauchst du noch irgendeine andere Definition?«
    »Nein, nein, ich hab’s begriffen.« Ich sah mich um.
    Claudia und Lorraine sahen beide so erschrocken aus, als hätten sie
das hier kommen sehen müssen. Alle anderen Frauen schauten triumphierend drein.
Alle außer Marianne, der jüngsten Schwester. Sie sah resigniert und ein
bisschen unglücklich aus. »Interessant. Und hat Jeff dem auch zugestimmt?«
    »Er muss dem nicht mehr zustimmen«, erwiderte seine Mutter.
    »Ach wirklich? Und warum nicht?«
    »Wir haben Traditionen und Regeln. Jeffrey ist dreißig, und es ist
an der Zeit, dass er sich jemandem erklärt.«
    Aha, diese Sache, von der Michael mir erzählt hatte. »Und was ist
mit Christopher? Soll er sich auch jemandem erklären?«
    Sie wichen meinem Blick aus. Ich liebte A.C. s,
noch nicht mal ihre Frauen konnten lügen.
    »Nein«, sagte Lucinda.
    »Wirklich? Warum nicht? Er ist genauso alt wie Jeff.« Nicht, dass
ich wollte, dass sie Christopher in eine arrangierte Ehe zerrten, aber wenn ich
nicht weiterredete, würde ich todsicher die Fassung verlieren.
    Niemand antwortete mir. Ich sah Doreen an. Sie wirkte nicht gerade
begeistert … oder eifersüchtig. Sie schien sich einfach unwohl in ihrer Haut zu
fühlen. »Also, Doreen. Freust du dich darauf, Jeff zu heiraten?«
    »Ähm, ja«, sagte sie zu ihren Händen.
    »Du bist etwa in Lorraines Alter, oder?«
    »Ja.« Sie hielt den Blick noch immer gesenkt, und ihre Körperhaltung
wirkte unterwürfig. Barbara gab ihr einen kleinen Stoß. »Dreiundzwanzig.«
    »Wow. Sieben Jahre jünger als Jeff. Nicht dass das Alter ein Thema
wäre.«
    »Nein.« Doreen schob sich weg von ihrer Mutter und näher an Lorraine
heran, die mich geradewegs ansah und mir ganz leise zunickte. Meine

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