Alien Tango
es totale Rebellion.
Wir werden einen Ort finden, an dem wir leben können, Dulce zum Beispiel, und
dorthin gehen wir, nur wir. Mit unseren Partnern, egal, welcher Spezies sie
angehören. Und wenn es A.C. s gibt, die uns unterstützen,
auch wenn sie selbst keine Menschen heiraten wollen, dann können auch die
kommen.«
»Wir tun es«, sagte Lorraine entschlossen.
»Und wir tun es jetzt.«
»Ich bin dabei«, bekräftigen Claudia und Lorraine einstimmig.
»Ich auch«, rief Doreen. »Und alle meine Freundinnen auch.«
»Es ist für beide Spezies das Beste, auf kurze und lange Sicht. Aber
bist du dir sicher, dass du dich so einfach von deinen Eltern lossagen kannst?«
»Ich kann es gar nicht erwarten, von ihnen wegzukommen.« Doreen
spuckte diese Worte beinahe aus. »Es ist ihnen völlig egal, was ich fühle oder
möchte. Ich höre immer nur ›zum Wohle unserer Rasse‹ und ›du musst‹. Nie auch
nur ein Gedanke an das, was gut für mich ist.«
Ich hatte zwar gewusst, dass die jüngeren A.C. s
zornig waren, aber nie begriffen, dass sie das Stadium der Empörung längst hinter
sich gelassen hatten und inzwischen vor Wut schäumten. Wut konnte zwar recht
hilfreich sein, aber ich wollte nicht, dass sich die A.C. s
gegenseitig bekämpften. Es gab schon genug andere Splittergruppen, die
versuchten, sie auszulöschen.
Bevor ich irgendetwas erwidern konnte, gesellten sich Lucinda und
Alfred zu uns. »Ich werde Jeff nicht heiraten!«, brüllte Doreen so laut, dass
man es auch im Familienzimmer hören musste. Sie schob sich hinter mich. Ich
erkannte, dass sie Angst hatte, einfach davongeschleift zu werden.
»Das ist doch lächerlich.« Ich atmete tief durch. »Kevin!«
Die Männer mussten gelauscht haben, was vermutlich auch nicht
besonders schwierig gewesen war. Kevin kam auf mich zugerannt. »Was ist los?«
»Kevin, bitte kontaktiere die Leiterin der Präsidialen
Terrorismus-Kontrolleinheit. Sag ihr, sie soll dem Präsidenten mitteilen, dass
wir hier politische Flüchtlinge haben. Ich weiß nicht, wie viele es sind,
vielleicht Hunderte, oder auch Tausende. Sie bitten die Regierung der
Vereinigten Staaten um Schutz vor religiöser Verfolgung.«
Kevin zog sein Handy hervor. »Bin schon dabei.«
»Aufhören.« Lucindas Stimme war leise.
Kevin wählte weiter.
»Nein, tut das nicht.«
Ich brauste auf. »Du willst dich also mit mir anlegen? Kannst du
haben. Ich habe deinen mörderischen Vater und sein hässliches Alter Ego
geschafft. Ich habe geholfen, ihn zu töten, ohne es auch nur eine Sekunde zu
bereuen. Und ich habe diese Schlampe Beverly getötet, weil sie Jeff gefoltert
hat und ihn umbringen wollte. Und es tut mir nicht leid, dass ich ihren Kopf
als Softball benutzt habe, aber es würde mir noch viel weniger leidtun, dich
plattzumachen. Vor dir habe ich keine Angst. Im Moment repräsentierst du für
mich die Heuchelei und Unterdrückung, gegen die meine Familie ihr ganzes Leben
lang kämpfen musste.« Ich holte noch einmal tief Luft. »Christopher!«
»Ja, Kitty.« Er stand neben Kevin.
»Ruf deinen Vater an. Sag ihm, wenn er diesen Zwangsverheiratungen
unter Androhung der Exkommunikation nicht sofort ein Ende macht, dann werde ich
zu einer schlimmeren Bedrohung als der Club 51 und alle Supermonster zusammen.«
»Alles klar.« Christopher wählte.
»Christopher! Wie kannst du nur!« Barbara war also auch zur Party
gestoßen. Wenn sich die Stimmung weiter aufheizte, dann würde bald der ganze
Gang in hellen Flammen stehen.
Er zuckte mit den Schultern. »Ich weiß, wen es als Nächsten trifft.«
Kevin legte die Hand über die Sprechmuschel. »Kitty, deine Mutter
möchte wissen, ob sie militärische Hilfe bereitstellen muss, um die Flüchtlinge
rauszubringen, oder ob du nicht einfach den Caliente-Stützpunkt als
Flüchtlingsauffangstation annektieren und die Flüchtlinge dort unterbringen
willst.«
»Kitty«, rief Christopher, noch bevor ich antworten konnte. »Mein
Vater sagt, er weiß nichts von irgendwelchen Zwangsheiraten in unserer
Gemeinschaft. Solche Maßnahmen werden vom Büro des Pontifex weder autorisiert
noch sanktioniert. Solltest du es aber trotzdem für nötig halten, das
amerikanische Militär einzuschalten, um die Sicherheit eines Teils oder unseres
gesamten Volkes zu sichern, dann erteilt er dir hiermit die volle Autorisation
dafür. Außerdem wird es wegen dieser Sache keine Exkommunikationen geben.« Er
sah zu Lucinda hinüber. »Ach ja, und er sagt auch, dass du dich viel zu sehr
wie
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