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Alien Tango

Alien Tango

Titel: Alien Tango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gini Koch
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noch
rechtzeitig zur Seite zu ziehen. Martini wurde von einer Kinderlawine
überrollt, sie kletterten an ihm hoch, umarmten ihn und kieksten, um seine
Aufmerksamkeit zu erregen. Und die bekamen sie auch. Sie wurden in die Luft
geworfen und wieder aufgefangen, herumgewirbelt, auf seine Schultern gesetzt,
durch seine Beine hindurchgeschleudert und geherzt.
    Ich konnte die Köpfe nicht zählen, sie wuselten zu schnell herum,
aber es war gut über ein Dutzend Kinder. Die kleinsten konnten gerade eben erst
laufen, die ältesten waren Teenager, die eigentlich eine Spur zu alt waren, um
ihren Onkel so in die Mangel zu nehmen. Was sie aber anscheinend nicht
kümmerte, weil auch sie in der Reihe standen und Aufmerksamkeit forderten.
    Ich hörte ein weiteres Kreischen. »Onkel Christopher ist auch da!«
    Ich wusste inzwischen Bescheid und sprang aus dem Weg. Christopher
wurde von zwei der älteren Kids gepackt und in das Familienknäuel gezerrt. Ich
riskierte einen schnellen Blick in die Runde. Gower sah aus, als wäre das alles
nichts Besonderes, und auch Reader schien es bereits zu kennen. Es waren auch
einige Männer im Raum, die ich nicht kannte, allesamt umwerfend attraktiv, also
nahm ich an, dass es Jeffs Schwager waren. Die meisten von ihnen redeten mit
Gower.
    Eines der älteren Teenagermädchen löste sich aus dem Tumult und kam
zu mir herüber. Sie taxierte mich ziemlich offensichtlich. »Bist du Onkel Jeffs
Freundin?«
    Ich sah keinen Grund, es abzustreiten. »Ja.«
    Sie nickte. »Aber dir ist schon klar, dass du ihn nicht heiraten
kannst?«
    O mein Gott, Martini hatte also wirklich nicht übertrieben. »Tja,
ich schätze mal, das ist eine Sache zwischen deinem Onkel Jeff und mir.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, ist es nicht. Großonkel Richard
sagt, dass du es nicht kannst, also kannst du es auch nicht. Das sagt meine
Mutter.«
    »Wie heißt du? Und wie alt bist du?«
    »Ich heiße Stephanie und bin fünfzehn.«
    »Ich heiße Kitty und bin siebenundzwanzig.« Ich beugte mich zu ihr
hinunter. »Weißt du, was meine Mutter sagt?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Meine Mutter sagt, dass ich verdammt noch mal tun kann, was ich
will. Und glaub mir, meine Mutter kann es locker mit deiner Mutter aufnehmen.«
Meine Mutter konnte es mit jedem aufnehmen.
    »Hoppla, Kitty, komm, ich stelle dir mal die Männer vor.« Reader
packte meine Hand und zog mich von Stephanie weg. Aber das war jetzt auch schon
egal, sie war bereits auf dem Weg und würde den anderen Frauen sicher Meldung
machen. Ich war verloren.
    »Diesmal kam die Rettung ein bisschen spät, James.«
    »Das hier ist noch schlimmer als sonst«, raunte er mir zu. »Kevins
Befugnis, irgendwelche Entscheidungen zu treffen, wurde auch schon infrage
gestellt. Für Menschen ist das hier nicht gerade besonders angenehm.«
    »Warum nicht?«
    Reader warf einen Blick über die Schulter. »Willst du meine ehrliche
Meinung hören?«
    »Immer.«
    »Sie sind alle furchtbar eifersüchtig auf Jeff und Christopher. Wir
arbeiten mit ihnen zusammen, und deshalb lassen sie es an uns aus.«
    Wir hatten die anderen mittlerweile erreicht, und ich wurde
vorgestellt. Ich wusste, dass ich völlig verwahrlost aussah, wie die meisten von
uns, inklusive Alfred. Aber die Blicke, die ich erntete, waren nicht die, die
ich erwartet hatte. Sie alle musterten mich mit Interesse, und es kamen keine
»Du bist nicht gut für unseren Jungen«-Reaktionen. Einige lächelten mir sogar
freundlich zu.
    Ich konnte mir ihre Name nicht merkten und gab es bald auf.
Irgendwann würde ich sie schon noch lernen, wenn es sein musste. Ansonsten
wollte ich einfach nur an den Tisch kommen und etwas essen, irgendetwas.
    Alfred zog mich zur Seite. »Komm, ich stelle dir die Mädchen vor«,
sagte er, als wäre das etwas Tolles.
    Niedergeschlagen verabschiedete ich mich von den Männern und warf
Martini und Christopher einen verzweifelten Blick zu, aber sie waren zu
beschäftigt, um auch nur zu bemerken, dass ich den Raum verließ. Ganz allein.
Wieder fühlte ich mich wie auf dem Weg zum Galgen.
    Wir gingen durch einen breiten Gang in die größte Küche, die ich
jemals außerhalb eines Restaurants gesehen hatte. Hier tummelten sich nicht so
viele Personen, aber dafür waren sie alle Frauen. A.C. s
waren sehr traditionsbewusst, und anscheinend hatten sie mit Freude die Sitten
der guten alten Erdzeiten übernommen. Alle Frauen wirkten perfekt gestylt und
waren, selbstverständlich, einfach umwerfend. Claudia und Lorraine

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