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Alien Tango

Alien Tango

Titel: Alien Tango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gini Koch
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Mädels
waren einfach klasse.
    »Also, Doreen, deine Eltern finden es echt zum Kotzen, dass du mit
einem Menschen zusammen bist, stimmt’s?«
    Die Reaktionen kamen prompt. Alle starrten mich mit offenem Mund und
weit aufgerissenen Augen an, nur Lorraine und Claudia machten mir »Weiter
so«-Zeichen.
    Doreen war in Tränen ausgebrochen. »Ich will Jeff nicht heiraten! Er
kennt mich doch kaum, und ich will nicht in der Wüste leben! Und ich will
Irving nicht verlassen! Er ist der beste Mann der Welt!«
    Irving? Ich musste gerade reden. Immerhin hieß mein Vater Solomon.
»Mach dir keine Sorgen, Doreen.«
    Sie sah mich an, Tränen rannen ihr übers Gesicht. »Sie wollen uns
nicht heiraten lassen! Irving hat alles getan, was sie von ihm verlangt haben,
er ist sogar zu unserer Religion konvertiert. Aber sie sagen, er wäre nicht der
Richtige für mich.«
    »Ja, sie müssen mich wirklich hassen.« Mein Blick ruhte auf Lucinda
und Barbara. »Ihr Schicksen seid echte Miststücke, wisst ihr das? Was glaubt
ihr eigentlich, welches Jahr wir haben, achtzehnhundertfünfzig? Und wo wir hier
sind? In Russland? Die Ehen meiner Urgroßeltern waren noch arrangiert, aber die
sind inzwischen längst tot. Meinen Großeltern hat man sie noch angetragen, aber
die haben dankend abgelehnt.«
    Ich sah Alfred an, er brachte es fertig, entsetzt auszusehen. »Ihr
wisst doch genau, dass dieser Mist Jeff krank macht, und zwar buchstäblich. Es
greift ihn physisch, mental und emotional an.« Mein Blick flog wieder zu
Lucinda. »Kein Wunder, dass er glaubt, Christopher und er wären dir völlig
egal. Das Schlimmste, was ihnen jemals passiert ist, war Terrys Tod, in mehr
als einer Hinsicht.«
    Ich wirbelte herum, verließ die Küche und machte mich wieder auf den
Weg in den Familienraum – jedenfalls hoffte ich das. Ich hatte noch nicht
einmal die Hälfte der Strecke hinter mich gebracht, als mich jemand einholte.
    Es war ausgerechnet Doreen. Sie fasste meinen Arm. »Hilf mir, bitte,
hilf mir.«
    Lorraine und Claudia waren jetzt bei uns. »Das reicht«, sagte
Claudia wütend. »Ich hab genug. Wenn sie glauben, dass sie das mit Jeff machen
können, dann kommen wir als Nächste dran.«
    »Wird eure Generation denn wirklich tun, was die älteren A.C. s von euch verlangen?«
    »Das müssen wir. Wir haben alle geschworen, die Regeln des Pontifex
zu befolgen.« Claudia zitterte vor Wut. »Sie haben uns diesen Schwur leisten
lassen, bevor wir verstanden haben, dass das beinhaltet, dass wir heiraten
müssen, wen auch immer sie für richtig halten.«
    »Warum brecht ihr diese Schwüre dann nicht einfach? Warum rebelliert
denn niemand?« Immerhin waren wir doch nicht im Mittelalter.
    Sie sahen mich mit blankem Entsetzen an. Okay, das war also eine
größere Sache.
    »Wir haben es geschworen«, sagte Lorraine langsam. »Wir … können
diese Schwüre nicht einfach brechen.«
    Claudia und Doreen nickten. »Wir würden exkommuniziert werden«,
erklärte Doreen.
    Sie klang, als gäbe es nichts Schrecklicheres auf der Welt. Okay,
für die A.C. s war das hier also noch das
Mittelalter. »Außerdem wissen wir nicht, wohin.« Sie schluckte. »Aber das ist
mir jetzt auch egal.«
    »Wir müssen einen Ausweg finden«, stimmte Lorraine zu. »Wir alle.«
    Ich dachte an das, wovor mich meine Mutter gewarnt hatte – es war
der schwerwiegendste Grund, warum ich Martini nicht überreden wollte, mit mir
wegzugehen: medizinische Versorgung. »Sind genug aus eurer Generation
medizinisch ausgebildet?«
    Lorraine nickte. »Beinahe alle Frauen. Und wir können auch alle
anderen ausbilden.«
    »Wie viele sind inzwischen an dem Punkt, an dem Doreen ist, an dem
es ihnen schon egal ist, ob sie ihren Schwur brechen müssen?«
    Lorraine und Claudia sahen einander an. »Wahrscheinlich alle«, sagte
Lorraine endlich, auch wenn sie nicht ganz überzeugt klang. »Es hat eine Menge … Gerede über das gegeben, was du auch gerade gesagt hast, Kitty. Dass wir uns
vielleicht überlegen sollten, ob wir uns wirklich an einen Schwur halten
müssen, den wir geleistet haben, ohne ihn wirklich zu verstehen.«
    »Wenn ich den Pontifex zu der Erklärung bringen könnte, dass niemand
exkommuniziert wird, würde das die Lage ändern?«
    »Absolut«, antwortete Claudia. Die anderen nickten. »Wenn wir das
bestätigt kriegen, würden alle diesen blöde ›Heirate nur einen A.C. ‹-Schwur brechen, oder jedenfalls alle, die einen
Menschen heiraten wollen.«
    »Gut. Dann ist es jetzt offiziell. Man nennt

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