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Alien Tango

Alien Tango

Titel: Alien Tango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gini Koch
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ein paar Stunden.«

Kapitel 61
  Von außen wirkte das Haus sogar
noch imposanter als von innen. Vorhin war es mir zwar schon groß vorgekommen,
aber jetzt hätte man glauben können, wir wären auf Tara, und ich fragte mich,
wann wohl Rhett und Scarlett um die Ecke kämen. Es führten sowohl Stufen als
auch eine Rampe zur Eingangstür. Ich schätzte, auch hier hatte man inzwischen
erkannt, dass es vorteilhafter war, Tragen rollen zu können und nicht schleppen
zu müssen.
    Ich dirigierte Martini zur Rampe, da ich annahm, er könnte sie
leichter bewältigen als die Stufen. Er protestierte nicht. Die mir unbekannten A.C. s folgten uns dichtauf, und ich hatte den Eindruck,
dass sie jederzeit bereit waren, Martini aufzufangen, was mich gleichzeitig
tröstete und beunruhigte.
    »Unser Gepäck ist noch im Hotel«, sagte ich, um nicht mit der Frage
herauszuplatzen, ob Martinis Eltern vielleicht Drogendealer waren. Prunkvoll
genug lebten sie ja.
    »Es wird abgeholt.«
    »Sir, wir haben das Gepäck des gesamten Teams bereits
hierhergebracht«, warf einer der A.C. s ein. Sein
Ton war extrem respektvoll. »Sie befinden sich in Ihren Räumen. Die Aufteilung
erfolgte nach den Anweisungen, die Commander Katt Mr. Martini gegeben hat.«
    Hatte ich das? Ach ja, vor ein paar Stunden, die mir inzwischen wie
Wochen vorkamen. Aber jetzt hatten wir ein zusätzliches Teammitglied dabei.
»Wir müssen Serene irgendwie bewachen lassen.«
    »Jawohl Ma’am, Commander.« Einer der anderen A.C. s
entfernte sich.
    Ich sah zu Martini hoch. »Was ist denn hier los?«
    »Routine.« Er lächelte. »Ich erkläre es dir, wenn wir allein sind.«
    »Du meinst, falls du so lange wach bleiben kannst.«
    »Gib mir einen Grund.«
    Nur zu gern, aber ich hatte das Gefühl, dass Lorraine mich umbringen
würde, falls ich das wirklich tat.
    Endlich erreichten wir die Eingangstür. Ich erkannte die riesige
Empfangshalle von unserem letzten Besuch wieder. Wenn man durch die Eingangstür
kam, wirkte sie sogar noch größter als vom Keller aus. Entweder hatte sich
einfach meine Perspektive verschoben, oder dieser Raum war extra so gebaut
worden, um alle, die auf »normalem« Weg hierherkamen, spontan einzuschüchtern.
Ich sah den Gang entlang, den ich noch von unserem letzten Besuch kannte, doch
der sah auch jetzt einfach nur groß und lang aus. Ich gab es auf, darüber
nachzugrübeln, ob man hier M . C .
Escher als Architekten engagiert hatte, und konzentrierte mich darauf, Martini
so schnell wie möglich ausruhen zu lassen.
    Die A.C. -Assistenten führten uns alle
ins Wohnzimmer und verschmolzen dann so gekonnt mit den Wänden, als wären sie
beim Secret Service. In diesem Raum gab es vier Türen, durch eine davon waren
wir gerade gekommen, eine andere führte in die Küche, und dann gab es da noch
zwei weitere. Durch eine davon trat jetzt Alfred. Er sah besorgt und
aufgebracht aus, aber auch erleichtert, wie jeder Vater, dessen verlorene Söhne
endlich wieder heil nach Hause gekommen waren.
    Christopher stand näher bei ihm als wir, und Alfred packte ihn und
schloss ihn fest in die Arme. Ich konnte Christophers Gesichtsausdruck erkennen – er war erschrocken, aber im positiven Sinne.
    Nach dieser Umarmung kam Alfred auf uns zu. Ich löste mich gerade
noch rechtzeitig von Martini. Alfred packte ihn genauso wie vorhin Christopher,
und auch Martini wirkte entsetzt, erwiderte die Umarmung aber fest.
    Sie lösten sich voneinander, und Alfred wandte sich an mich. »Und
du.«
    »Hä?« Ich wusste nicht recht, was das bedeuten sollte. Ich fühlte
mich an die Bärenumarmungen meiner Mutter erinnert, die sie mir während der Operation Scheusal regelmäßig verpasst hatte. Ich fragte mich,
ob er mich wohl bald wieder atmen lassen würde. »Danke«, flüsterte Alfred mir
zu. »Danke, dass du meine Jungs gerettet hast.«
    Ich erwiderte die Umarmung und versuchte gleichzeitig, irgendwie
Luft zu bekommen. »Dad, sie kann nicht atmen.«
    »Oh? Oh!« Alfred ließ mich los, und ich schnappte keuchend nach
Luft. »Entschuldige.«
    »Macht nichts. Ihr Martinimänner wisst manchmal nicht, wie stark ihr
seid.«
    Martini bekam einen merkwürdigen Gesichtsausdruck. »Ja. Lasst uns
alle einquartieren. Wir brauchen dringend etwas Schlaf.« Seine Stimme klang
ebenfalls merkwürdig, als wäre er böse, aber es war kaum wahrnehmbar, und ich
glaubte nicht, dass sein Vater es bemerkt hatte.
    Alfred nickte. »Sobald ich den Rest der Familie begrüßt habe.« Er
ging zu Gower und Reader

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