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Alien vs. Predator

Alien vs. Predator

Titel: Alien vs. Predator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Cerasini
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ein mumifizierter Körper. Die Blöcke waren einander zugewandt und bildeten einen Kreis, wie die Blütenblätter einer Blume. In der Mitte des Kreises lag ein gemeißeltes Steingitter. Unter diesem Rost lag endlose Finsternis.
    Weyland berührte einen der kalten Steinblöcke. „Das sind…?“
    „Opferblöcke“, sagte Sebastian.
    „Wie bei den Azteken und den alten Ägyptern. Wer immer diese Pyramide gebaut hat, hat auch an rituelle Opfer geglaubt“, vermutete Thomas.
    Lex richtete den Strahl ihrer Lampe auf einen zwei Meter hohen Berg aus menschlichen Schädeln an der Wand gegenüber. „Das können Sie laut sagen.“
    „Mein Gott“, flüsterte Max Stafford.
    Miller beugte sich über einen der Toten. „Beinahe perfekt erhalten.“
    Wie die anderen auch war dieser Leichnam in der rauhen Umgebung gefriergetrocknet. Fleisch und Sehnen hafteten noch an den Knochen. Der Tote trug einen rituellen Kopfschmuck und ein Juwelenhalsband, dessen Steine und kostbares Metall unter dem Staub der Jahrtausende hervorglitzerten. Obwohl außer einem Loch unterhalb des Brustkorbes keinerlei Verletzungen zu sehen waren, war das Gesicht der Mumie schmerzverzerrt. Ihr Mund war weit geöffnet, als wäre sie unter unerträglichen Qualen eingefroren.
    „Hier haben sie ihre Auserwählten den Göttern geopfert“, sagte Thomas.
    Behutsam berührte Miller die Überreste. Das Fleisch war wie Leder und die Knochen waren kalziniert und hatten die Beschaffenheit von Stein.
    Währenddessen ließ Sebastian seine Taschenlampe über einen der Blöcke wandern. Die Oberfläche trug dunkle Flecken – stummes Zeugnis des rituellen Blutbades, das diese Kammer mit angesehen hatte.
    „Hier liegen diejenigen, die auserwählt wurden“, erläuterte er den anderen. „Sie wurden nicht gefesselt oder sonstwie festgehalten. Sie gingen bereitwillig in den Tod… Männer und Frauen. Es wurde als große Ehre angesehen.“
    „Welch ein Glück für sie“, sagte Lex. Sie strich mit dem Finger über eine runde, schüsselförmige Einrückung am Fuß des Blockes. „Wofür ist diese Schüssel?“
    Sebastian zuckte mit den Achseln. „Da gehen die Meinungen auseinander. Manche Archäologen glauben, dass dort das Herz hineingelegt wurde, nachdem es aus dem Körper gerissen wurde… dem lebenden Körper.“
    Weyland leuchtete mit seiner Taschenlampe durch das Gitter in der Mitte. „Sehen Sie sich das an!“
    Max entzündete eine Signalfackel und ließ sie durch das Gitter fallen. Über das Loch gebeugt sah er zu, wie sie hinunterfiel. Alle konnten hören, wie sie auf etwas prallte.
    „Wie tief geht’s da runter?“, fragte Weyland.
    „Ich kann es nicht richtig erkennen“, antwortete Stafford. Er war auf die Knie gegangen und presste sein Gesicht an das Gitter. „Vielleicht dreißig Meter. Sieht aus wie ein weiterer Raum.“
    Weyland stellte die Helligkeit seiner Lampe höher und ließ das Licht über die Wände streifen. Der Strahl beleuchtete noch mehr Berge menschlicher Knochen. Viele der Skelette waren nach wie vor vollständig. Weyland holte tief Luft. „Das müssen Hunderte sein.“
    „Mindestens“, entgegnete Max.
    Als Weyland sich von der Hauptgruppe entfernte, blieb Adele Rousseau an seiner Seite, eine Hand an der Pistole in ihrem Gürtel. Wie die anderen starrte auch sie in entsetzter Faszination auf die Berge gebleichter Knochen.
    Rousseau untersuchte den Brustkorb eines der intakten Skelette. Wie bei den Mumien auf den Blöcken war ein Loch durch die Rippen gebohrt.
    „Was ist hier passiert?“, fragte sie und legte ihren Finger in die Öffnung.
    Thomas trat an ihre Seite. „Bei rituellen Opfern war es weit verbreitet, das Herz des Opfers zu entnehmen.“
    Aber die Frau schüttelte ihren Kopf. „Das Herz sitzt nicht an dieser Stelle. Und außerdem sieht es so aus, als wären die Knochen nach außen gebogen. Etwas ist aus diesem Körper herausgekommen.“
    Thomas stieß in dem Berg menschlicher Gebeine auf etwas. Er richtete sich auf und stellte seine grausige Entdeckung zur Schau.
    „Unglaublich“, sagte Miller. „Der ganze Kopf und die Wirbelsäule sind am Stück entnommen worden.“
    Mit Millers Hilfe drehte Thomas das Skelett in seinen Händen, sodass alle die abgetrennten Rippen sehen konnten.
    „Die Sauberkeit des Schnittes… bemerkenswert“, sagte Miller und kratzte sich durch seine Wollmütze am Kopf. „Genau durch den Knochen. Keinerlei Abschürfungen. War ganz schön schwierig, so etwas mit modernen Klingen hinzukriegen,

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