Alien vs. Predator
Klettverschlussholster und an seinen Stiefel hatte er ein Survivalmesser geschnallt.
Zwei weitere Männer tauschten Waffen und Munitionsmagazine, wobei sie eins nach dem anderen aus Kisten zogen. Sie sprachen auf Russisch miteinander und ignorierten den Neuankömmling.
Quinn ging auf sie zu. „Niemand hat mir gesagt, dass wir in einen Krieg ziehen.“
Einer der Russen – laut Namensschild Boris – blickte auf und sagte etwas zu seinem Freund Mikkel. Beide kicherten. Dann rammte Boris ein Magazin in seine Maschinenpistole und sah zu Quinn. Sein schmales, grimmiges Lächeln reichte kaum über seine dünnen Lippen hinaus. Seine Augen waren wasserblau und sein Blick so kalt wie das Eis draußen.
„Vielleicht hättest du nicht fragen sollen, Genosse“, sagte Boris ohne jede Spur eines russischen Akzents.
Quinn blickte auf die Maschinengewehre, die Pistolen und Kevlarwesten.
„Ihr Jungs solltet wissen, dass laut Antarktisabkommen von 1961 keine Nation irgendwelchen militärischen Scheiß hier runterbringen darf. Niemand macht einen Aufstand wegen ein paar Handfeuerwaffen – nicht mal wegen Gewehren –, aber das Zeug, das ihr hier auffahrt, ist ein Verstoß gegen internationales Recht.“
„Tja, Weyland Industries ist keine Nation“, meinte Sven, während er seinen strammen muskulösen Körper in eine kugelsichere Weste zwängte. „Und ich kann mich auch nicht erinnern, irgendein Abkommen unterschrieben zu haben.“
Im Inneren der Pyramide
Bevor sie sich weiter in die Pyramide vorwagten, wandte Lex sich an ihre Gruppe.
„Die Temperatur hier ist viel höher als draußen. Ihr könnt eure Jacken ausziehen.“
Froh darüber, die sperrige Ausrüstung ablegen zu können, warfen Sebastian und sein Partner Thomas zusammen mit Miller, Weyland, Max Stafford, Connors und Adele Rousseau ihre Sachen auf einen großen Haufen.
Lex schälte sich aus ihrem Anorak, bis sie nur noch einen knallroten Kaltwetter-Hosenanzug anhatte. Dann legte sie ihren Tornister an und schaltete ein Stroboskoplicht ein, das sie auf den Steinboden legte. Sein rhythmisches Blinken würde sie später wieder zu ihren Sachen führen.
Sie blickte auf und bemerkte, dass Sebastian sie beobachtete.
„Warum legen Sie keine Brotkrumen aus wie im Märchen?“, frotzelte er.
Lex lächelte. „Die Vögel würden sie auffressen und wir wären für immer verloren.“
„Ich glaube nicht, dass Sie hier unten viele Vögel finden und ich bezweifle auch, dass Fledermäuse Appetit auf Brot haben.“
Während die anderen ihre Sachen umpackten und richteten, ging Lex mit Sebastian an ihrer Seite ein paar Meter in den nächsten Korridor.
„Wollen Sie die Knochen nicht mitnehmen?“
„Um solche Dinge kümmert sich Thomas“, antwortete Sebastian. „Er gehört zu der Sorte Archäologen, die zur Hälfte Leichenbeschauer sind. Außerdem hat Weyland ihm befohlen, in der Opferkammer zu bleiben und alles zu katalogisieren.“
„Weyland ist gut im Befehle geben.“
„Das macht Thomas nichts aus. Diese blonde Amazone Adele bleibt bei ihm. Vielleicht kommen sie sich ja näher.“
„An einem so romantischen Ort…“
Eine Weile gingen sie wortlos weiter und stocherten mit ihren Taschenlampen in der Dunkelheit vor ihnen.
„Wie steht’s mit Ihnen?“ fragte Lex. „Was für eine Sorte Archäologe sind Sie, Dr. De Rosa?“
Sebastian ergriff den Pepsi-Deckel, den er um den Hals trug. „Ich liebe alte Dinge. Es liegt eine ganz besondere Schönheit in einem Gegenstand, der vor langer Zeit gemacht worden ist – etwas Zeitloses, Unsterbliches.“
„Apropos schön… Sehen Sie mal, wie sie das Licht einfangen.“ Lex deutete an die Decke des breiten Korridors, an der der Stein mit einem Wald aus schimmernden, bläulich gefärbten Stalaktiten bewachsen war.
Als sie mit dem Strahl ihrer Lampe über die gefrorene Oberfläche strich, schienen die Zapfen ihre Farbe zu wechseln, von kaltem Blau über Azur bis zu Purpur. Weyland humpelte den Korridor entlang bis zu Lex, stützte sich dann auf seinen Eisstock und sah hinauf.
„Das muss eine Art mineralischer Verunreinigung des Wassers sein“, folgerte Sebastian.
„Das habe ich auch erst gedacht“, sagte Miller. „Aber das ist es nicht.“
„Keine Verunreinigung?“
„Kein Wasser.“
Sebastian war überrascht. Miller hielt sein Spektrometer hoch. „Ich habe weiter hinten bei einem anderen Haufen von dem Zeug einen schnellen Test gemacht.“
Er zog den Bildschirm zu Rate. „Wir haben
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