Alienjäger z.b.V. - Sie sind unter uns (Teil 1-4 in einem Band) (German Edition)
von zellularem Verfall feststellen, wie sie für diese Kopien charakteristisch zu sein scheinen“, sagte Moss Doretti.
„Außerdem haben wir noch etwas anderes, was Sie interessieren dürfte“, sagte Ondar.
„Bitte“, forderte Sheehy.
Ondar holte einen Datenträger hervor. Er schob Sheehy über den Tisch.
„Legen Sie das bitte ein, Sir.“
„Worum handelt es sich?“
„Um Bilder einer Überwachungskamera, die die Passage vor Dan Lagunas Spielhalle beobachtet.“
Oberst Sheehy steckte den Datenträger in einen Schlitz am Tisch und wenig später wurden die Bilder auf die Wand projiziert.
Mortin Ellroy war dort in Begleitung einer jungen Frau zu sehen. Sie wirkte grazil, hatte blauschwarzes Haar und asiatische Gesichtszüge.
„Das ist keine Unbekannte“, sagte Ondar. „Es handelt sich um Jenny Chang, jene Agentin und Konzernsöldnerin, die uns bei der Befreiung des Original-Zaren half und auch seine Rückführung nach Russland übernahm.“
Das Erstaunen in den Gesichtern von Stryker und Sheehy war offensichtlich.
Sheehy fragte: „Haben Sie irgendeine Ahnung, was Ihr Freund Ellroy da für ein Spiel treibt?“
„Nein, Sir. Keine Ahnung. Aber ein paar Verbindungen sind augenfällig.“
„Welche Verbindung?“
„Es gibt eine Verbindung zwischen Jenny Chang und dem Belantuno Konzern, wie wir inzwischen herausfinden konnten. Der Belantuno Konzern wiederum gehört zu Asmo-Gruppe. Dieser Konzern hat eine beherrschende Stellung innerhalb des heiligen Kalifatstaates, genau dort, wo wir zur Zeit diese eigenartigen Geschehnisse um den selbsternannten Messias beobachten, der in die verstrahlten Zone eingedrungen ist, ohne daß ihm das etwas auszumachen scheint.“
Angus Santana ergänzte: „Dieser Messias wiederum steht offenbar im Zusammenhang mit den Geschehnissen in Russland. Ich weiß nicht inwiefern es da von Seiten der FAIS oder anderer Aufklärungsmöglichkeiten neue Erkenntnisse gibt.“
„Die gibt es durchaus“, sagte Oberst Sheehy.
*
Der Hovercar jagte über den Freeway 234 Richtung Küste. Jenny Chang hatte Ellroy noch immer nicht gesagt, wohin die Reise eigentlich ging. Er hatte inzwischen auch aufgegeben weiterhin danach zu fragen, da er wohl ohnehin keine Antwort erhalten hätte.
Immerhin schien die Konzernsöldnerin ihn nicht umbringen zu wollen. Eine Eigenschaft, die sie gegenwärtig von allen anderen Menschen in seiner Umgebung unterschied. Genau betrachtet hatte er gar keine andere Wahl als darauf zu hoffen, daß sein Überlebensinteresse sich mit denen jener geheimnisvollen Organisation deckte, für die Jenny Chang tätig war.
„Wir werden verfolgt“, stellte Jenny Chang plötzlich fest. Über ein Display konnte sie den rückwärtigen Verkehr beobachten.
Zwei fensterlose Sport Hovercars folgten ihnen dicht auf. Sie waren vollkommen baugleich.
Jenny aktivierte das Sensorsystem ihres eigenen Wagens. „Dachte ich es mir doch“, meinte sie. „Die beiden Verfolger sind gepanzert und verfügen außerdem über eine beachtliche Bewaffnung.
Jenny beschleunigte. Der Abstand zwischen ihr und den Verfolgern wurde größer, aber sie holten wieder auf. An der Außenhaut der Verfolgerhovercars öffneten sich mehrere Klappen. Mündungsrohre wurden ausgefahren.
„Das sind Granatwerfer. Vielleicht haben sie sogar Lenkwaffen an Bord“, stellte Ellroy fest.
Jenny Chang nickte.
„Das ist durchaus anzunehmen, Mort.“
Irgendwie gefiel es ihm nicht, daß sie ihn so vertrauensvoll anredete. Schließlich wußte er nach wie vor so gut wie nichts über sie.
Wie ein Phantom schien sie immer dort aufzutauchen, wo es irgendetwas im Zusammenhang mit den außerirdischen INEX herauszufinden galt.
Die beiden Verfolger feuerten, sowohl mit Projektilen als auch mit Lenkwaffen nahmen sie Jennys Hovercar ins Visier. In dichter Folge wurden die Wolfram-Geschosse aus den Rohren gespien.
Ellroy wirkte angespannt. Er wußte, daß man einer modernen, hochentwickelten Zielerfassungsautomatik auf diese Entfernung nicht entkommen konnte. Ganz zu schweigen von den Lenkwaffen, die ihr Ziel eigenständig verfolgten, sogenannte 'smart weapons'. Munition, die ihr Opfer auch dann noch verfolgte, wenn derjenige, der sie abgeschossen hatte, vielleicht schon gar nicht mehr lebte.
Okay, dachte Ellroy. Das war’s dann wahrscheinlich. Selbst eine sehr gute Panzerung hatte in diesem Fall wenig Aussicht, die Vernichtung des Hovercars zu verhindern.
Die Verfolger hatten gut gezielt. Ihre
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