Alienjäger z.b.V. - Sie sind unter uns (Teil 1-4 in einem Band) (German Edition)
Autopilot.“
„Fahrmodus auf Höchstgeschwindigkeit“, befahl Jenny Chang.
„Ich empfehle eine Risikoabwägung.“
„Risikoabwägung ist erfolgt.“
Der Hovercar raste geradezu über die ziemlich unebene Fläche, die sich vor ihnen erstreckte. Das Liftkissen federte die meisten Erschütterungen ab, trotzdem wurden die Insassen ziemlich durchgeschüttelt.
Mortin Ellroy ertappte sich dabei, wie er sich mit de Händen am Sitz festkrallte, obwohl das vollkommen unnötig war. Schließlich wurde er durch einen Sicherheitsgurt gehalten.
Jenny Chang blickte auf den Monitor zur Beobachtung des rückwärtigen Verkehrs.
„Sie folgen uns“, sagte sie.
Ellroy antwortete: „Ziemlich hartnäckig, die Brüder.“
„Kann man sagen. Aber die Beute ist ja auch von außergewöhnlicher Attraktivität.“
„Welche Beute?“
„Na, Sie natürlich, Ellroy.“
„Vielen Dank.“
„Verstehen Sie mich nicht falsch.“
„Kein Gedanke!“
„Sie sind der einzige Mensch, der die INEX in ihrer Welt gesehen hat. Verstehen Sie, was ich meine?“
„Ich versuch's gerade.“
„Sie waren dort drüben, auf der Welt der Invasoren. Sie wissen, wie es dort ist. Es gibt kaum jemanden, der so viel über die Aktivitäten der INRX auf der Erde weiß wie Sie. Die werden alles tun, um Sie umzubringen, Ellroy.“
„Wunderbare Aussichten“, murmelte der DEFENCE-Agent.
„Daß Sie Ihren eigenen Leuten nicht mehr trauen können, müßten Sie eigentlich inzwischen gemerkt haben, Mort.“
Mortin Ellroy antwortete nicht.
Zu sehr nahm ihn das gefangen, was sich vor seinen Augen abspielte.
Der Hovercar raste mit wahnwitziger Geschwindigkeit über das unebene Land, wich knapp ein paar Bäumen aus und raste anschließend über eine Hügelkette.
Die Verfolger holten auf.
Sie eröffneten erneut das Feuer.
Die Energieanzeige des Schutzschirms sank weiter ab.
Es wurde brenzlig.
Wie ein blaues Band tauchte das Meer von ihnen auf.
„Ich hoffe nur, das Ding hier kann auch schwimmen!“ meinte Ellroy, dem sichtlich mulmig wurde. Normalerweise waren Hovercars, die für den Schnellverkehr auf entsprechend präparierten Bahnen gebaut waren, für Verkehr auf dem Wasser ungeeignet. Zwar hielt das Luftkissen das Fahrzeug über Wasser, aber um auf einer bewegten Wasseroberfläche nicht unterzugehen mußte ein derartiges Fahrzeug auch noch andere, speziell an dieses Element angepasste Eigenschaften mitbringen. Andernfalls wurde aus dem Wassertrip sehr schnell ein Tauchgang mit tödlichem Ende.
Jenny Chang lächelte überlegen. „Seien Sie beruhigt, Mort. Das Ding kann ganz hervorragend schwimmen!“
Der Hovercar glitt über den Strand, erreichte schließlich das Wasser. Nur etwa fünfzig Meter weit glitt es über die Oberfläche.
Scheinbar problemlos.
Dann tauchte es einfach abwärts.
Jenny Chang schien das nicht weiter zu beunruhigen.
Ganz im Gegenteil. Sie hatte es erwartet und lächelte, als sie Ellroys schreckensbleiches Gesicht sah.
„Wie ich sehe, ist selbst ein Mann wie Sie noch zu beeindrucken, Mort“, stellte sie fest.
„Kunststück. Ich hänge an meinem Leben.“
„Meinen Sie, ich nicht auch?“
„Ich will es verdammt noch mal hoffen.“
„Verlasen Sie sich ganz auf mich und den Autopiloten des Hovercars.“
„Bleibt mir was anders übrig?“
„Ich glaube kaum.“
„Na sehen Sie!“
Der Seegrund an der Küste fiel schnell ab und offenbar war es bereits nach wenigen Metern Dutzende von Metern tief. Der Hovercar bewegte sich wie ein U-Boot unter Wasser. Jenny Chang überließ die Steuerung dem Autopiloten.
Ein dunkler Schatten tauchte wie aus dem Nichts vor ihnen auf.
Im ersten Augenblick hatte Ellroy den Eindruck, einen gewaltigen, unvorstellbar großen Wal vor sich zu haben. Eine der mutierten Riesenzüchtungen vielleicht, die im Bereich des pan-pazifischen Blocks zur Nahrungsmittelversorgung herangezüchtet worden waren.
Aber es war kaum anzunehmen, daß sich eines dieser eifersüchtig bewachten, gentechnisch designeten Exemplare bis an die Ostküste Amerikas verirrt hatte, ohne daß die U-Boot-Abwehr der FSA-Marine davon etwas mitbekommen hätte. Schon seit den Tagen des kalten Krieges zwischen den ehemaligen Vereinigten Staaten von Amerika und der ehemaligen Sowjetunion in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts waren weite Teile des Atlantiks mit Mikrofonen ausgestattet worden. Mikrofone, die vom Meeresboden aus nichts anderes taten, als jedes Geräusch aufzuzeichnen und sofort an die
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