Alienjäger z.b.V. - Sie sind unter uns (Teil 1-4 in einem Band) (German Edition)
den Rechnern herumgespielt."
"Ich hoffe, es ist auch was dabei herausgekommen."
"Worauf du dich verlassen kannst."
"Und?"
"Wo man die McCauly-Gruppe hingebracht hat, weiß ich nicht. Aber die Infrarot-Aufnahmen zeigen etwas, was eine Menschenansammlung sein könnte. Ein Indio-Dorf vielleicht."
"Wie weit entfernt?"
"Etwa zwanzig Kilometer."
"Könnte hinkommen, wenn man voraussetzt, daß sich die Entführer zu Fuß fortbewegt haben."
"Ich gehe davon aus, daß sie mit Booten den Fluß hinaufgefahren sind."
"Wie auch immer. Worauf warten wir dann noch? Wir sollten uns so schnell wie möglich auf den Weg machen!"
"Nicht so eilig, Mortin."
Ellroy hob die Augenbrauen. "Nun schieß schon los!" forderte er.
"Einige der Satellitenbilder zeigen etwas, das man als Energiesignatur interpretieren könnte. Eine Art Sender oder so etwas. Allerdings stark abgedämpft."
Ellroy war wie elektrisiert. "Wo?"
"Ganz in eurer Nähe."
"Im Inneren dieses GÖTTERHAUSES?"
"Ja. Das Signal ist sehr schwach. Ich habe versucht, es direkt anzupeilen. Doch das war nicht möglich, wahrscheinlich deshalb, weil die Wände eine stark abschirmende Wirkung haben."
"Überspiel mir die Positionsdaten."
"Schon geschehen."
Ellroy aktivierte eine schematische Darstellung auf seinem Display. Sie zeigte das HAUS DER GÖTTER. Markiert war die Position, von der das Signal gekommen war. Außerdem natürlich Ellroys gegenwärtige Position.
Das Objekt war etwa fünfzig Meter entfernt.
Ellroy ging weiter den Gang entlang.
Ricarda Deveraux folgte ihm.
Es dauerte nicht lange, bis die Quelle der Impulse gefunden war. Sie lag in einer etwa armdicken Röhre, die ungefähr in Augenhöhe vom Hauptgang abzweigte. Ob es sich wirklich um einen richtigen Gang oder nicht vielmehr um eine Art Lüftungsschacht handelte, wußte wahrscheinlich nicht einmal ein Archäologe wie McCauly, der sich jahrelang mit der Struktur dieses rätselhaften Bauwerks befaßt hatte.
Ellroy griff in die Röhre hinein und holte einen quaderförmigen Apparat hervor.
"Hast du was gefunden?" meldete sich Ondar über den Kommunikator zu Wort. Die Ungeduld war seinem Tonfall deutlich anzuhören.
Ellroy hob das Gerät etwas an und betrachtete es. Seine Kontrollampe leuchtete auf.
"Handelt sich um ein Modul oder so etwas... Auf jedenfalls ist es terrestrischer Herkunft. Es ist ein Hersteller aus Illinois angegeben. Leider habe ich keine Ahnung, wie man das Ding vollends aktiviert..."
"Bring es her, ich kriege das schon hin. Wahrscheinlich gehört das Gerät jemandem aus der McCauly-Gruppe und enthält wichtige Daten."
Einen Augenblick lang überkam Ellroy der Gedanke, ob McCauly das Modul vielleicht absichtlich hier zurückgelassen hatte. Um eine Spur zu hinterlassen...
Man würde es sehen.
"Zeigen Sie mal her", forderte Ricarda Deveraux und streckte die Hand aus.
Ellroy schüttelte den Kopf und sagte: "Nein."
"Sie trauen mir noch immer nicht, Mort."
"Ich traue niemandem", erklärte Ellroy. "Das habe ich auf dem Mond gelernt. Vielleicht auch schon früher..."
"Sie weichen mir aus."
"Dann bringe ich es mal auf den Punkt."
"Ich bitte darum!"
"Vielleicht haben Sie mir einfach zu kühl auf die Tatsache reagiert, daß die gesamte Hidden Place Besatzung ausgelöscht wurde."
Eine Pause entstand.
"Ich bin Agentin des FAIS."
"Heißt das, daß Sie gefühlsamputiert sind?"
"Nein, aber genau wie Sie durchlief ich eine intensive Konditionierung. Ich reagiere professionell. Davon hängt mein Überleben genauso ab wie das Ihre. Also tun Sie nicht so scheinheilig."
Ellroy wollte etwas erwidern.
Er kam nicht dazu.
Ondar meldete sich über den Kommunikator. "Mort, da ist etwas..."
Eine Äußerung, die für Peer Ondars Verhältnisse erstaunlich unpräzise war. Ein grollender, dumpfer Schlag schnitt dem DEFENCE-Agenten das Wort ab.
Eine Detonation! war Ellroy sofort klar.
"Was ist bei dir los, Peer?" rief er.
"Ich werde angegriffen."
Eine weitere Explosion war zu hören. Dumpf und drohend. Selbst das massive HAUS DER GÖTTER wurde dadurch erschüttert.
"Verdammt!" knurrte Ellroy.
*
Armando Dietrich hatte sein Büro und seine Wohnräume im 67. Stock des Gargarin-Towers in Rom-4. Durch die hohe Fensterfront hatte man einen fantastischen Blick über die Stadt und den Baikalsee. Die Sonne spiegelte sich im Wasser und der Schaum zahlloser Wellen sorgte für ein charakteristisches Glitzern. Armando Dietrich genoß diesen Anblick. Vom ersten Augenblick an, da er in Rom-4
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